Bürgermeister-Wahlkampf

Bürgermeisterwahl in Lampertheim: Alexander Scholl tritt mit klarer Linie an

Der Hofheimer Alexander Scholl tritt am 1. Juni für die CDU bei der Lampertheimer Bürgermeisterwahl an. Durch Beruf und Ehrenamt fühlt er sich auf den Job gut vorbereitet.

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Im Garten seines Hauses in Hofheim kann Bürgermeister-Kandidat Alexander Scholl abschalten – am besten beim Rasenmähen. © Berno Nix

Lampertheim. Alexander Scholl ist ein Familienmensch. Deshalb lädt er für die Geschichte über den Menschen hinter dem Wahlkämpfer auch zu sich nach Hause in den Hofheimer Ortskern ein. Hier lebt der CDU-Kandidat für die Lampertheimer Bürgermeisterwahl mit seiner Frau Katrin und den drei gemeinsamen Kindern in einem Haus, das sich die Familie Anfang der 2000er Jahre zurechtgemacht hat.

„Es war das Haus meiner Oma, damals ein kleines Hexenhäuschen“, erzählt der 42-Jährige. Nicht ohne Stolz berichtet er, wie viel sie selbst gemacht haben. „Wir waren jung und hatten nicht viel Geld“, so Scholl. Da habe es sich angeboten, die Immobilie, die an den Garten seines Elternhauseses grenzt, zu übernehmen. So ist über die Jahre ein gemütliches Zuhause mit schönem Garten entstanden. Auch, weil Ehefrau Katrin offenkundig ein Faible für Wohndeko hat.

Der große Esstisch bildet das Zentrum im Erdgeschoss. Die offene Küche und der Wohnbereich mit Couch und Gartenblick schließen sich zur Rechten und zur Linken an. Hier führen wir das Gespräch und man kann sich vorstellen, dass an diesem Tisch auch sonst viel geredet und diskutiert wird.

Eine gute Kommunikation ist für Scholl das A und O

Überhaupt: Reden ist eine Stärke von Alexander Scholl, und Kommunikation eins der Schlagworte, die er sich als Bürgermeisterkandidat groß auf seine Fahne geschrieben hat. Er wird nicht müde zu betonen, wie wichtig ihm in Politik und Verwaltung eine gute, zeitgemäße Kommunikation ist. Und dass er da großen Nachholbedarf für das Lampertheimer Stadthaus sieht, erwähnt er immer wieder. „Ich kann gut vor Leuten sprechen, das liegt mir und macht mir Spaß“, sagt Scholl über sich. Nicht umsonst arbeitet er seit mehr als 20 Jahren in der Unternehmenskommunikation, seit vielen Jahren für RWE im Kernkraftwerk Biblis. „Der Alex ist einer, der nicht drumrum redet. Er macht, was er sagt, auch privat“, bekräftigt seine Frau Katrin, die zwischenzeitlich mit den Töchtern nach Hause gekommen ist. Sie muss es wissen, schließlich ist sie seit über 20 Jahren mit ihm verheiratet.

„SHM“-Wahlforum

  • Live erleben können Interessierte die drei Kandidaten zur Bürgermeisterwahl am Mittwoch, 21. Mai, 19 Uhr beim Wahlforum des „Südhessen Morgen“ in der Hans-Pfeiffer-Halle .
  • Dort stellen sich Marius Schmidt (SPD), Alexander Scholl (CDU) und Marco Steffan (parteilos) den Fragen von Redakteur Bernhard Zinke.
  • Der Eintritt ist frei .

Doch bei aller Direktheit: Als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Lampertheimer Stadtparlament und auch als Hofheimer Ortsvorsteher tritt Scholl nicht als Spalter auf, möchte nicht polarisieren. Lieber sucht er den Kompromiss in der Sache. Gerade in der Kommunalpolitik sei das Parteibuch nicht entscheidend und auch die Bürgermeisterwahl ist in seinen Augen in erster Linie eine Persönlichkeitswahl. „Das ist gut“, findet Scholl und schaut zuversichtlich auf den Wahlsonntag am 1. Juni. Ist es ein Makel, dass er Hofheimer und eben kein Lampertheimer ist? „Einen Stadtteiler als Bürgermeister hatten wir tatsächlich noch nicht, das ist auch immer wieder Thema bei den Begegnungen mit den Bürgern“, berichtet er. Aber seine Generation kenne es doch gar nicht anders, als dass Hofheim zu Lampertheim gehört, sagt er.

Nach dem Abitur wird Scholl Mitglied der CDU

2003, direkt nach dem Abitur, ist Scholl in die CDU eingetreten. Schon seine Eltern waren Christdemokraten, der Vater auch eine Zeit lang im Hofheimer Ortsbeirat aktiv. Unter Peter C. Hinz ist Scholl zum politischen Ehrenamt gekommen. Der 2018 verstorbene Hofheimer war viele Jahrzehnte Mitglied im Ortsbeirat, Stadtverordneter und auch Stadtrat im Magistrat. Wie Hinz engagiert sich Scholl im Hofheimer Carnevalsverein (HCV) und im Katholischen Kirchenchor und Gesangverein Cäcilia. Scholls Mutter hatte den HCV 1988 mitgegründet, er selbst ist seit 2011 Sitzungspräsident des Vereins und seit 2015 dessen Geschäftsführer.

Als singender Sitzungspräsident des HCV ist Alexander Scholl bei der Fastnacht in seinem Element. © Emilia Herbert

„Ich habe schon als kleines Kind auf der Bühne gestanden, viel gesungen, war viel unterwegs. Damit bin ich groß geworden“, sagt Scholl und ergänzt: „Wenn man sich nicht ganz blöd anstellt, dann wird man auch gefragt, ob man nicht mitmachen möchte.“ So kam 2016 die Frage auf, ob er nicht für den Hofheimer Ortsbeirat kandidieren wolle. Seine Antwort: „Wenn wir‘s machen, dann richtig.“ Obwohl viele damals nicht geglaubt hätten, dass die CDU in der traditionellen SPD-Hochburg die meisten Stimmen bekommen kann. Mit Scholl ist‘s gelungen, seither ist er Ortsvorsteher in Lampertheims größtem Stadtteil.

Mit diesen Wahlplakaten wirbt Alexander Scholl um die Stimmen der Lampertheimerinnen und Lampertheimer. © Berno Nix

Nun will er Bürgermeister aller Lampertheimer werden. „Der Bürgermeister muss als Führungskraft agieren, den Rahmen setzen und die Leute mitnehmen“, skizziert Scholl seine Vorstellung vom Amt. Respekt und Wertschätzung seien wichtig. Ist er ein Machtmensch?. „Nein, das würde ich nicht sagen“, lautet seine Antwort nach kurzem Überlegen. Er sei pragmatisch und ergebnisorientiert. Und eine gute Kommunikation nach innen wie nach außen sei der Schlüssel zum Erfolg. „Das ist die Erfahrung, die ich an vielen Stellen meines Lebens gemacht habe.“

Zu diesem Leben gehören auch noch einige wenige Hobbys, neben Beruf und Ehrenämtern bleibt allerdings nicht viel Zeit. Doch, wenn es geht, joggt der frühere Fußballer regelmäßig. Und abschalten könne er am besten beim Rasenmähen im Garten. Ansonsten genieße er die Zeit mit der Familie zu Hause, sagt Scholl und seine Frau ergänzt: „Alexander kann gar nicht entspannen.“ Sicher eine gute Voraussetzung, um im 24/7-Job eines Bürgermeisters durchzuhalten.

Der CDU-Kandidat Alexander Scholl im Interview

Der Wahlcheck zur Lampertheimer Bürgermeisterwahl

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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