Lampertheim. Endlich! Dieses Wort dürfte am Montagnachmittag vielen der Frauen und Männer durch den Kopf gegangen sein, die beim Spatenstich für den neuen Lampertheimer Bauhof dabei waren. Endlich beginnen die Bauarbeiten für das neue Domizil der Technischen Betriebsdienste am Wilhelm-Herz-Ring im Gewerbegebiet Wormser Landstraße. Seit 2017 ist klar, dass die Räume und Werkstätten in der Industriestraße langfristig nicht mehr genutzt werden können. Seither wurde um eine gute Lösung gerungen.
Wie die aussehen wird, ist auf den großen Transparenten zu erkennen, die aufgespannt wurden. Sie zeigen einen modernen, zweigeschossigen Bau. Entstehen sollen eine Werkhalle für Schlosser, Kfz-Mechaniker und Schreiner, eine Fahrzeughalle und ein Bürotrakt. Außerdem wird es Sozialräume mit flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und eine Hausmeisterwohnung geben. Hinzu kommen ein überdachtes Außenlager, ein Streusalzsilo und ein Waschplatz für die Fahrzeuge.
Klare räumliche Strukturen sollen zu effizienten Abläufen führen
„Die klar strukturierte Anlage ist auf effiziente Abläufe ausgelegt und vereint funktionale Architektur mit einer robusten, zeitlosen Fassadengestaltung“, heißt es in den Ausführungen des Generalunternehmens, das den Auftrag übernommen hat. Den Zuschlag für das Rundum-Sorglos-Paket im Wert von 12,6 Millionen Euro hatte Goldbeck Südwest mit Sitz in Hirschberg erhalten.
Bauhof Lampertheim
- Ende 2017 wurden Risse und Löcher in den Gebäuden des alten Bauhofs entdeckt, ein Teilbereich musste stillgelegt werden. Seither wurden Standortvarianten diskutiert.
- 2020 fällt zunächst der Entschluss für einen Neubau in der Industriestraße 40 . Dieser wird 2023 gekippt, als sich die Mehrheiten im Parlament verschieben. Es fällt der Grundsatzbeschluss für den Neubau im Gewerbegebiet Wormser Landstraße.
- Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema: So wird eine Photovoltaikanlage für Strom sorgen, eine Wärmepumpe für die richtige Temperatur. Das Dach wird begrünt.
Dass dieses große Bauvorhaben von einem Generalunternehmer (GU) umgesetzt werden soll, war ein Ergebnis der langen Verhandlungen zwischen Politik und Verwaltung. Im April 2023 hatte die Stadtverordnetenversammlung das entschieden. Den Verantwortlichen war wichtig, dass das beauftragte Bauunternehmen nicht nur die eigentlichen Bauarbeiten ausführt, sondern auch Planung und Koordination übernimmt. Damit sollte die unterbesetzte Bauabteilung der Stadtverwaltung entlastet werden. Auch für die Vorbereitung des GU-Vertrags hatte sich die Verwaltung professionelle Hilfe gesucht. Mit Fachleuten der Beratungsfirma Drees & Sommer wurden die Einzelheiten des Generalunternehmervertrags erarbeitet. Schließlich musste hier im Detail festgeschrieben werden, was wie ausgeführt werden soll.
„Nun können wir sicher sein, dass alles drin ist, was wir brauchen“, sagte Bürgermeister Gottfried Störmer (parteilos) anlässlich des Spatenstichs und dankte allen Beteiligten. Von den Partnerunternehmen waren etliche Vertreter zu dem Termin gekommen. Die große Runde komplettierte neben Verwaltungsmitarbeitern und Stadtverordneten eine stattliche Anzahl von Kollegen der Technischen Betriebsdienste. Sie trugen zur fröhlichen Stimmung bei, denn ihre Vorfreude auf die neuen Hallen, Werkstätten und Sozialräume ist groß. Das machte Yvonne Metzner deutlich, die seit 1999 zum Team der Stadtgärtner gehört. „Ich habe miterlebt, wie unsere Arbeitsumgebung immer mehr gealtert ist“, berichtete sie. Die verwinkelte Anordnung der Räume erschwere die Arbeit, oft seien die Wege weit und umständlich. „Wir freuen uns auf das neue, funktionale Gebäude mit schönen Sozialräumen für ein besseres Miteinander“, sagte Metzner, die sich auch im Personalrat engagiert.
Bauhof in der Industriestraße steht auf ehemaliger Mülldeponie
Darauf freut sich auch Sabine Vilgis, die Leiterin des Fachbereichs. Die Gebäude aus den 1960er Jahren seien als Arbeitsstätten schon längst nicht mehr haltbar. Der Bauhof war damals auf einer verfüllten Mülldeponie erbaut worden. Wie man heute weiß, kein stabiles Fundament für Gebäude und zum Teil schweres Gerät und große Fahrzeuge. Lange mussten Vilgis und ihre 70 Mitarbeiter aber bangen, ob der Neubau wirklich kommt. Die stets angespannte Kassenlage hatte die Stadtverordneten zunächst bewogen, einen Neubau auf dem früheren Energieried-Gelände in der Industriestraße zu planen. Davon kamen die Verantwortlichen ab, als klar wurde, dass dafür schon von vornherein viele faule Kompromisse eingegangen werden müssten. Das ist bei dem Projekt im Wilhelm-Herz-Ring nicht der Fall. Auf dem 14.800 Quadratmeter großen Grundstück ist reichlich Platz.
„Hier sind wir dann künftig für alle Katastrophen gerüstet, haben alles Material, das sich aktuell über mehrere Standorte verteilt, an einem Ort“, sagt Vilgis. Sie und ihr Team konnten ihre Wünsche und Vorstellungen bei der Planung einbringen. Für die Chefin ist der neue Standort auch wichtig, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein. „Künftig können wir in modernen Werkstätten ausbilden“, blickt sie voller Vorfreude in die Zukunft.
Im November 2026 soll der neue Betriebshof bezogen sein
Die Arbeiten – das Gebäude entsteht in Fertigbauweise – beginnen demnächst, die Fläche ist vorbereitet. Ende Juli 2026 soll der Umzug beginnen. Ab November nächsten Jahres soll dann der komplette Bauhof vom Wilhelm-Herz-Ring aus arbeiten und seine vielfältigen Aufgaben für die Stadt erfüllen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim_artikel,-lampertheim-bauarbeiten-fuer-neuen-lampertheimer-betriebshof-sind-gestartet-_arid,2313810.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.lampertheim.de/de/technische-Betriebsdienste/
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/hirschberg.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim_artikel,-lampertheim-neuer-bauhof-in-lampertheim-in-sichtweite-_arid,2261163.html?&npg
[4] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim_artikel,-lampertheim-neubau-des-lampertheimer-bauhofs-am-besten-aus-einer-hand-_arid,2068978.html?&npg
[5] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim_artikel,-lampertheim-lampertheimer-bauhof-soll-nun-doch-auf-die-gruene-wiese-_arid,2059857.html?&npg