Lampertheim. In den nächsten Wochen und Monaten müssen sich die Anwohner rund um den Alfred-Delp-Platz auf Lärm und Dreck einstellen. Und ja, während der Bauarbeiten zur Umgestaltung des Platzes kann es in der Neuen Schulstraße auch eng werden. Aber alle können sich schon jetzt darauf freuen, ab dem nächsten Frühjahr einen kleinen zweiten Stadtpark vor der Haustür zu haben.
„Dann feiern wir hoffentlich ein schönes Eröffnungsfest“, sagte Bürgermeister Gottfried Störmer anlässlich des offiziellen Spatenstichs am Mittwochnachmittag. Den setzte er dieses Mal nicht manuell mit einem Spaten, sondern mit der Baggerschaufel - und hatte sichtlich Spaß dabei, gemeinsam mit Polier Raymond Burr von der Firma Sax + Klee ein erstes Loch in die Wiese zu buddeln.
Das Bauunternehmen wird am Montag, 4. September, mit der Baustelleneinrichtung beginnen und dann sollen die Arbeiten bald losgehen. Wie bereits berichtet, werden die Grünfläche, die Straßen und auch der Parkplatz komplett neugestaltet. Das Vorhaben findet im Rahmen des Stadtumbaus statt und wird mit Fördermitteln des Landes Hessen finanziert. Investiert werden 1,5 Millionen Euro - zwei Drittel übernimmt das Land, ein Drittel die Stadt. Bis Ende Februar sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
1000 Quadratmeter entsiegeln
Störmer betonte in seiner Ansprache, dass der Platz bisher wenig attraktiv und vor allem auch wenig klimafreundlich war. Wie Sabine Vilgis, Chefin der Technischen Betriebsdienste, noch einmal betonte, werden 1000 Quadratmeter Fläche entsiegelt, damit Wasser besser versickern kann. In Zeiten, da Trockenheit und Wassermangel immer mehr in den Fokus rücken, wird es zunehmend wichtiger, dass Regenwasser nicht einfach in die Kanalisation geleitet wird, sondern durch Versickern direkt wieder ins Erdreich gelangen beziehungsweise Pflanzen zugeführt werden kann.
Stadtumbau
- Die Umgestaltung des Alfred-Delp-Platzes ist Teil des Stadtumbaus, den das Land Hessen fördert.
- Weitere Projekte sind die Sanierung des Heimatmuseums und der Zehntscheune, die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds und die Sanierung der Alten Viernheimer Straße.
- Aber auch das Klimaschutz-Programm „Grün mittendrin“ zählt dazu.
„Hier soll eine Klimaoase entstehen“, sagte Störmer. Dafür sei es wert, einige Zeit Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Der Bürgermeister appellierte an die Anwohner, ihre Autos in ihren Garagen oder auf ihren Grundstücken zu parken. Am Ende werden von den jetzt 49 Parkplätzen in dem Areal acht wegfallen.
Dafür werde der Platz aber auch deutlich aufgewertet, stellt Vilgis noch einmal klar: So werde es Behindertenparkplätze geben, Ladestationen für Elektroautos und eine behindertengerechte Toilette. „Es wird ein Platz werden, der vielfältig genutzt werden kann. Sie haben dann viele Möglichkeiten, sich den Platz zu eigen zu machen“, sagte Störmer an die Anwohner gewandt, die zum Spatenstich erschienen waren.
Die konnten am Mittwoch auch direkt ihre Fragen bei den Vertretern der ausführenden Firmen und den Verantwortlichen der Stadt loswerden. Sie werden von den Firmen zeitnah darüber informiert, wann ihr Haus und Grundstück von den Arbeiten direkt betroffen und eine Zufahrt nicht möglich ist. Schließlich werden auch die Gehwege, die Kanal-Hausanschlüsse und auch zum Teil Wasser-, Gas- und Elektroleitungen erneuert. Kosten entstehen den Anwohnern allerdings nicht. Darauf weist Sabine Vilgis ausdrücklich hin.
Ihr Gärtnerteam wird die Pflanzungen übernehmen. Auch einige Bäume werden neu gesetzt, um die großen Pappeln zu ersetzen. Die seien altersbedingt nicht mehr standfest gewesen und das Risiko, dass etwas passiert, sei zu hoch.
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