Stadtumbau

Lampertheim bekommt neuen kleinen Park

In der übernächsten Woche beginnen die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Alfred-Delp-Platzes in der Lampertheimer Kernstadt. Spatenstich für das Projekt ist am kommenden Mittwoch. Ende Februar soll alles fertig sein.

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
Lesedauer: 

Lampertheim. Die Idee für den neuen Alfred-Delp-Platz lässt sich auf eine knappe Formel bringen: mehr Grün, weniger Grau. Am kommenden Mittwoch wird der offizielle erste Spatenstich für die Umgestaltung gesetzt. Diese findet im Rahmen des sogenannten Stadtumbaus statt. Und in der Tat: In den nächsten Monaten wird die Stadt in diesem Bereich kräftig verändert. Unterdessen dürfen sich die Anlieger – dazu zählen die Bewohner des benachbarten Altenwohnheims Mariä Verkündigung ebenso wie die Kinder und Lehrer der Goetheschule – auf eine erweiterte Grünfläche mit deutlich mehr Aufenthaltsqualität freuen. Sie sind auch zum Spatenstich-Termin eingeladen.

„Das wird kein Spielplatz, sondern ein kleiner Park“, betont Sabine Vilgis. Die Leiterin der Technischen Betriebsdienste zeichnet für das Projekt verantwortlich und freut sich, dass die mit den Anwohnern und den umliegenden Einrichtungen gemeinsam erarbeiteten Pläne nun umgesetzt werden. Ende Februar 2024 soll alles fertig sein. Sechs Monate Bauzeit – das ist ehrgeizig für das, was Vilgis im Gespräch mit dieser Redaktion alles aufzählt. Die Neugestaltung des Platzes ist ein umfangreiches Projekt: Es werden nicht nur ein paar Beete neu bepflanzt, sondern der Platz wird grundständig neu gestaltet. So wird der letzte Abschnitt der Jakobstraße aufgegeben und die Grünanlage mit dem Gartengelände von Mariä Verkündigung verbunden.

Bei dem Projekt geht es auch darum, klimafreundlicher zu werden. Dafür werden bisher versiegelte Flächen aufgebrochen und die Grünflächen erweitert. So soll Wasser besser versickern können, mehr Grün soll die Luft erfrischen. „Wir werden da eine große Fläche entsiegeln“, erklärt Sabine Vilgis. Gleichzeitig werden die Straßen neu gemacht und die Parkplätze anders angeordnet.

Parkgewohnheiten verändern

Davon wird es künftig weniger geben – zugunsten der verbesserten Aufenthaltsqualität auf diesem Platz. Der zweireihige Parkplatz an der Neuen Schulstraße bleibt im Kern erhalten, wird aber mit Wabengittersteinen belegt, damit Regenwasser besser versickern kann. „Es bleiben immer noch genug Parkplätze für Besucher des Altenheims und der Anwohner sowie die Lehrer der Goetheschule“, sagt Vilgis und verweist darauf, dass die Verwaltung generell die Parksituation in der Innenstadt verändern möchte. Bürger, die einen Stellplatz auf ihrem Grundstück oder eine Garage haben, sollen diese auch nutzen statt ihr Auto vor dem Haus auf der Straße oder dem Gehweg abzustellen. Bisher ein eher frommer Wunsch, aber die Verantwortlichen der Stadt hoffen, dass auch in diesem Bereich ein Umdenken einsetzt. Das ist das erklärte Ziel für die gesamte Innenstadt: mehr Platz für die Menschen, weniger für die Autos.

Wenn am Montag, 4. September, der Bautrupp der Firma Sax + Klee aus Mannheim anrückt, dann geht es mit den Straßenbauarbeiten los. Im Zuge der Umgestaltung werden auch die Strom- und Wasserleitungen sowie die Hausanschlüsse erneuert. Im Herbst steigt dann die Firma Böttinger Garten- und Landschaftsbau ein und beginnt mit der Modellierung der Grünanlage. „Die machen alle groben Erdarbeiten, bauen die Pergolen und die Spielgeräte auf“, berichtet Vilgis. Das Team der Technischen Betriebsdienste übernimmt dann die Pflanzarbeiten – es werden auch neue Bäume gesetzt –, stellt Sitzgelegenheiten und Hochbeete auf.

Ideen aus der Bürgerschaft

Um diese sollen sich künftig Schüler und Lehrer der Goetheschule in Form einer Patenschaft kümmern – vielleicht sogar gemeinsam mit Bewohnern des Altenheims. Diese Idee war jedenfalls im Rahmen der Bürgerbeteiligung aufgekommen und für gut befunden worden. Überhaupt wird es später an den Anwohnern liegen, wie sich der Platz, der bisher wenig attraktiv war, mit Leben füllt.

Für alle Generationen

Da zur Lebendigkeit auch Bewegung dazugehört, wird es Spielgeräte für Menschen jedes Alters geben: zum Beispiel Geräte zum Muskelaufbau mit Callanetics, wie sie bereits im Stadtpark stehen, und eine Teqballplatte. Das ist eine gebogene Tischtennisplatte, die auch mit Fußbällen bespielt werden kann. Für kleinere Kinder wird es einen Sandkasten und altersgerechte Spielgeräte geben. Auf Sitzsteinen und Bänken sowie in Hängematten darf gechillt werden. Der Durst lässt sich künftig an zwei Trinkwasserspendern löschen. Und natürlich gibt es auch Toiletten: Für Menschen wird ein WC-Container aufgestellt, wie er bereits am Domplatz errichtet wurde, und für Hunde ist – wie bisher auch schon – ebenfalls ein Toilettenareal eingeplant.

Weniger Asphalt, mehr Leben: Das Ende der Jakobstraße (vorne links im Bild) wird aufgegeben, der Alfred-Delp-Platz komplett neu gestaltet. © Berno Nix

Stadtumbau

  • Die Umgestaltung des Alfred-Delp-Platzes ist Teil des umfassenden Stadtumbaus in der Lampertheimer Kernstadt.
  • 2016 war die Stadt in das LandesförderprogrammStadtumbau in Hessen“ aufgenommen worden.
  • Dieses wurde 2020 in das Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung - Städtebauförderung Hessen“ überführt.
  • Lampertheim hat bereits mehr als acht Millionen Euro Fördermittel bewilligt bekommen. swa

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

Copyright © 2025 Südhessen Morgen