Fußball

Aufbruchstimmung beim TVL

Unter dem neuen Trainer Tobias Kleiner soll die Kommunikation zwischen den Mannschaften verbessert werden

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Andreas Martin
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Jürgen Hofmann (v.l.), Sebastian Steffan, Trainer Tobias Kleiner und Pablo Keller wollen beim TV Lampertheim etwas bewegen. © Berno Nix

Lampertheim. Hinter der Fußballabteilung des TV Lampertheim liegt keine einfache Saison. Während die zweite Mannschaft als Aufsteiger in der Kreisliga C Bergstraße unter Trainer Marcus Reichert einen beachtlichen fünften Platz belegte und auch in der kommenden Spielzeit auf den bisherigen Coach setzt, ging es im Kreisoberligateam turbulenter zu. Es war eine Saison mit zwei Trainern, nachdem Karl-Heinz Göbel den TVL im Winter 2022/2023 in Richtung Eintracht Bürstadt verließ und mit Marco Falkenstein ein alter Bekannter auf der Trainerposition einsprang – der aber kurz vor Saisonende seinen Rücktritt erklärte.

Die Kreisoberliga-Saison haben die Rot-Weißen als Zehnter abgeschlossen. Mit dem neuen Trainer Tobias Kleiner stehen sie vor einer Neuausrichtung, haben die Spargelstädter doch viele Spieler verlassen. Auch der Sportausschuss hat sich vor zehn Wochen nach dem Rücktritt von Stefan Gudowius als Sportlicher Leiter neu formiert.

„Wir haben die Spieler für zwei Mannschaften zusammen und werden in der Kreisoberliga und der C-Liga an den Start gehen. Natürlich hoffen wir, dass wir noch ein paar Spieler für uns gewinnen können“, berichtet der neue Sportausschussvorsitzende Sebastian Steffan, der selbst sehr dicht an beiden Mannschaften dran ist. „Ich habe in der vergangenen Saison in der zweiten Mannschaft mitgespielt und werde künftig wieder im Kader der ersten Mannschaft stehen“, erklärt der 33-Jährige, der in der vergangenen Runde bereits im Kreisoberligateam ausgeholfen hat: „Unser Ziel ist es, eine ruhigere Runde zu spielen.“

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Eine entscheidende Rolle kommt Kleiner zu, der beim TV Lampertheim kein Unbekannter ist. „Ich wohne hier in Lampertheim und habe damals mit fünf Jahren beim TV Lampertheim mit dem Fußball angefangen“, spricht der 36-Jährige auch selbst von einer „Heimkehr“, war er in der Vergangenheit doch auch schon als Zweitmannschaftscoach und Jugendtrainer des TVL tätig.

Bis November 2022 war der 36-Jährige beim badischen A-Ligisten TSV Amicitia Viernheim II Cheftrainer, von dort kommt auch sein Co-Trainer Markus Mandel mit nach Lampertheim. „Zum Trainerteam wird auch noch Yücel Kuzu zählen, den ich aus dem Jugendbereich des TSV Amicitia Viernheim kenne“, sagt Kleiner, der dem Jugendfußball sehr verbunden ist, schließlich fungiert er auch als Kreisjugendwart des Fußballkreises Bergstraße.

B-Jugend macht Hoffnung

Dass Tobias Kleiner Stallgeruch mitbringt und ihm die Jugendarbeit am Herzen liegt, waren zwei wichtige Kriterien für dessen Verpflichtung. „Tobias kennt den Verein gut, und es ist ihm wichtig, Spieler aus der eigenen Jugend heranzuführen. Das soll bei uns auch wieder verstärkt das Modell sein“, berichtet TVL-Fußballabteilungsleiter Jürgen Hofmann und betont, dass man sich bei den Turnern wieder mehr darauf besinnen will, den Zusammenhalt in den Vordergrund zu stellen. „Wir haben aktuell keine A-Jugend aber zwei B-Jugendmannschaften, wo sich etwas entwickelt. Es wird darum gehen, den Austausch zwischen erster Mannschaft, zweiter Mannschaft und dem Jugendbereich wieder zu verbessern, damit man Dinge früher erkennen kann“, setzt Hofmann auf mehr Kommunikation.

Mit den beiden Sportausschussmitgliedern Pablo Keller als Teammanager für die erste Mannschaft und Philipp Klotz als Teammanager für die zweite Mannschaft geht der Verein neue Wege. „Ich mag die Mentalität des Selbstbedienungsladens nicht, und beim TVL gibt es für die Spieler kein Geld. Also geht es über den Zusammenhalt, und es soll Spaß machen. Mit diesem Modell hatte der TVL ja schon großen Erfolg, als man es sogar bis in die Gruppenliga Darmstadt geschafft hat“, sieht Kleiner ein intaktes Vereinsleben als wichtigsten Zukunftsbaustein an.

Ein erstes Zeichen in Sachen Zusammenspiel haben die Rot-Weißen schon gesetzt. „Als es darum ging, ob wir in der kommenden Saison in der Kreisoberliga oder in der Kreisliga A melden sollen, haben wir die Spieler, die noch da sind, gefragt – und zwar die aus der ersten und der zweiten Mannschaft“, berichtet Kleiner. „Sie haben die Entscheidung getroffen, dass wir in der Kreisoberliga an den Start gehen. Jeder weiß, dass es eine schwere Saison wird, aber wir gehen auf den Platz, um zu gewinnen, auch wenn uns das nicht immer gelingen wird. Wichtig ist, dass wir Spaß haben und Zusammenhalt zeigen“, sagt Kleiner, der die Spieler schon am 20. Juni zum offiziellen Vorbereitungsstart bittet.

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