Bürgermeisterwahl

Alexander Scholl will Chef im Lampertheimer Rathaus werden

Die Lampertheimer CDU hat ihren Fraktionsvorsitzenden als Kandidat für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr nominiert. Die Christdemokraten sind überzeugt, dass sie mit dem Hofheimer Ortsvorsteher die Wahl gewinnen können

Von 
Susanne Wassmuth-Gumbel
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Mit einer engagierten Rede hat sich Alexander Scholl bei den Lampertheimer CDU-Mitgliedern als Bürgermeisterkandidat empfohlen. Mit Erfolg: Alle Anwesenden waren dafür, dass die CDU den Hofheimer ins Rennen schickt. © Berno Nix

Lampertheim. Alexander Scholl tritt als CDU-Kandidat zur - noch nicht datierten - Bürgermeisterwahl in Lampertheim im kommenden Jahr an. Die Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands hat ihn am Freitagabend nominiert. Mit 32 von 32 abgegebenen Stimmen kann sich der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten und Hofheimer Ortsvorsteher dem Rückhalt seiner Partei sicher sein. Der Stadtverband Lampertheim hat insgesamt rund 100 Mitglieder, etwa ein Drittel war zur Versammlung erschienen.

Die Entscheidung für die Kandidatur hat sich der 41-Jährige nicht leicht gemacht. Sie brauche Vorbereitung und lasse sich nicht aus einer Laune heraus treffen, sagte Scholl in seiner Bewerbungsrede. Vielmehr müsse man gründlich prüfen, ob man die erforderlichen Fähigkeiten besitzt, sich das Amt zutraut, die nötige Leidenschaft mitbringt und ob die Familie mitzieht. All diese Fragen habe er mit Ja beantworten können.

Kommentar Mut gebührt Respekt

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Susanne Wassmuth-Gumbel
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Alexander Scholl ist damit der erste CDU-Bürgermeisterkandidat in Lampertheim seit 1997. Damals hatten die Christdemokraten ihren heutigen Stadtverbandschef und aktuellen Stadtverordnetenvorsteher Franz Korb ins Rennen geschickt. Die Mehrheit der Lampertheimer entschied sich bei der Wahl damals allerdings für Erich Maier, der - obwohl langjähriger SPD-Genosse - zur Bürgermeisterwahl bewusst als parteiloser Kandidat angetreten war.

Nun gibt es also wieder einen CDU-Mann, der Verantwortung für die Stadt und ihre Verwaltung übernehmen möchte. „Das ist vielleicht nicht einfach für einen Stadtteiler, gar einen Hofheimer“, räumt Scholl ein. Doch von Nickligkeiten zwischen der Kernstadt und dem größten Stadtteil, die er in der Fastnachtsbütt zu gerne selbst aufgreift, lasse er sich nicht beeindrucken. Vielmehr stehe er für Aufbruch und Begeisterung. Beides brauche die Stadt.

Nicht nur über Themen reden, sondern auch Ergebnisse erzielen

„Das Potenzial Lampertheims und seiner Stadtteile muss stärker genutzt werden“, meint Scholl. Er wolle „nicht nur über Themen reden, sondern auch Ergebnisse erzielen“, sagt er und verweist auf sein Engagement als Hofheimer Ortsvorsteher. „Durch geschickte Amtsführung habe ich in Hofheim viel erreicht“, sagt er selbstbewusst und ergänzt: „Auch als Fraktionsvorsitzender der CDU in der Lampertheimer Stadtverordnetenversammlung.“ Seine Art komme gut an und verbinde, benennt er einen seiner Vorzüge und präsentiert sich den Mitgliedern als Kommunikationstalent. „Eine gute und transparente Kommunikation ist wichtig und dafür stehe ich - auch in Zukunft.“

Mit einer guten Kommunikation nach innen und außen möchte Scholl in der Verwaltung eine „Machermentalität“ ermöglichen. Außerdem wolle er künftige Projekte mit klarem Ziel und klarer Strategie angehen. Weiterhin brauche es die Bereitschaft aller, auch strukturell etwas zu verändern. Und dem 41-jährigen Familienvater ist klar: Man muss auch bereit sein, ein Bürgermeister im wahrsten Sinne des Wortes zu sein, ansprechbar für alle Bürger - auch in den kleinen Dingen.

Fastnachter und Kommunikationstalent

  • Alexander Scholl wurde am 26. Februar 1983 in Ludwigshafen geboren, lebt aber seit jeher in Lampertheim-Hofheim.
  • Am Wormser Gauß-Gymnasium hat er 2002 das Abitur gemacht.
  • Seit 2004 ist er mit seiner Frau Katrin verheiratet. Das Paar hat drei Kinder im Alter von 19, 15 und sieben Jahren.
  • Scholl ist gelernter Fachkaufmann/Fachwirt für Marketing und als Unternehmenssprecher für die Kommunikation am RWE-Standort Biblis verantwortlich.
  • Seit 2006 engagiert er sich ehrenamtlich in der Kommunalpolitik. Seit 2016 ist er Hofheimer Ortsvorsteher, seit 2021 Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtparlament.
  • Seine Hobbys sind Fastnacht, Gesang, Joggen

Scholl umreißt in seiner Rede die Themenfelder, die die Stadt auch in den nächsten Jahren beschäftigen werden: vom Stadtum- bis zum Schulneubau, die Stadtentwicklung vor allem hinsichtlich des Wohnraumangebots, die Infrastruktur und der Verkehr, Lampertheim als Wirtschaftsstandort und die Verwaltung als Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger. In Anbetracht der schwierigen finanziellen Situation der Kommune dürfe es „keine Denkverbote und keine leeren Versprechungen“ geben. „Lampertheim braucht einen starken Bürgermeister mit Lebens- und Berufserfahrung, der ernst genommen wird, der ehrlich, verbindlich und verlässlich agiert“, rief er den Mitgliedern zu. Die dankten es ihm mit kräftigem Applaus und ihrer einhelligen Zustimmung.

„Der Startschuss ist gelungen“, lobte denn auch der Bensheimer CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Meister, der die Wahl geleitet hatte. Und auch Stadtverbandschef Korb war mit dem Verlauf zufrieden. Die Lampertheimer CDU habe sich vorgenommen, bei der Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr wieder mitzumischen, hatte er zu Beginn der Versammlung gesagt und betont, dass Scholl aus Sicht des Parteivorstands die nötigen Voraussetzungen für das Amt mitbringe. Er sei glaubwürdig, fleißig, sym- und und empathisch, beweise Sachverstand und Tatkraft. „Wir glauben, dass wir mit Alexander Scholl gewinnen können. Jetzt kämpfen wir weiter, wir haben einiges zu tun“, stimmte er die Mitglieder auf den bevorstehenden Wahlkampf ein - nicht nur für die Bürgermeister-, sondern auch für die voraussichtlich im Februar anstehende Bundestagswahl.

Termin für die Bürgermeisterwahl steht noch nicht fest

Für die Bürgermeisterwahl steht noch kein Termin fest. Eigentlich sollte sie mit der Bundestagswahl Ende September verbunden werden. Da diese nun vorgezogen wird, geht das nicht mehr. Voraussichtlich wird über den künftigen Bürgermeister im Frühsommer abgestimmt. Der Haupt- und Finanzausschuss berät in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch über den Termin.

Redaktion Susanne Wassmuth-Gumbel ist stellvertretende Teamleiterin des Südhessen Morgen.

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