Advent

Weihnachtsmarkt Ladenburg eröffnet: Was Besucher und Aussteller sagen

Er gilt als einer der schönsten kleinen Weihnachtsmärkte rund um Mannheim: Seit Freitag ist das adventliche Treiben in Ladenburg eröffnet. Warum Besucher und Aussteller ins Schwärmen geraten

Von 
Peter Jaschke
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Ambiente und Angebot sind Attraktionen auf dem Weihnachtsmarkt in Ladenburg, der Besucherinnen und Besucher noch an allen weiteren Adventswochenenden jeweils ab Freitagabend zum Bummeln einlädt. © Peter Jaschke

Ladenburg. Noch an allen weiteren Adventswochenenden lädt der Weihnachtsmarkt in Ladenburg zum stimmungsvollen Bummel ein. Es ist bereits die 50. Auflage auf dem Marktplatz mit mittelalterlichem Fachwerk rund um den Marienbrunnen. Ursprünglich vom Bund der Selbstständigen ins Leben gerufen und gemanagt, führt seit 2013 die Stadt Ladenburg Regie. Musikalisch eröffnet auch diesmal die Stadtkapelle Ladenburg am Freitagabend das vorweihnachtliche Treiben mit insgesamt 40 Anbietern in 26 dunkelroten Holzbuden. Tags darauf sind auch rockige Klänge zu hören.

Die Band Still Searching hat sich in der städtischen Musikschule gegründet

Da macht sich nämlich Still Searching bereit. „Wir finden es sehr schön, dass wir auf dem Weihnachtsmarkt auftreten können“, freut sich die junge Sängerin Kira. Sie will zusammen mit Lisa und Bennett (E-Gitarren), Emilie (E-Bass) und Lisa (Schlagzeug) „Spaß haben und den Leuten unsere Interpretation näherbringen“. Vor gut drei Jahren in der städtischen Musikschule gegründet, probt die von Gitarrenlehrer Alex Weis gecoachte Formation inzwischen auch im Jugendzentrum „Kiste“. Dass sie sich als eigenständige Band verstehen, betont Kira noch, dann rockt es in der Musikbude auf dem Marktplatz - freilich in dezenter Lautstärke.

Die junge Formation Still Searching hat auf dem Weihnachtsmarkt in Ladenburg Rock- und Popsongs gecovert. © Peter Jaschke

Das Fliegerle von Heinz Drescher ist seit mehr als zehn Jahren beim Ladenburger Weihnachtsmarkt dabei

Am „Fliegerle“ von Heinz Drescher schaut Julia zu, wie ihr Mann das gemeinsame Kind ins Kettenkarussell setzt. „Wir sind jedes Wochenende von Freitag bis Sonntag hier, weil es einer der schönsten Weihnachtsmärkte in der Region ist und es richtig guten Glühwein vom Winzer gibt“, sagt die Ladenburgerin. Wie immer hat sich ihre Familie mit Freunden verabredet: „Wir sind sechs Erwachsene und ein Kind.“ Seit mehr als zehn Jahren bietet der hessische Schausteller Drescher diese Attraktion für Kinder: Sonst auf Volksfesten unterwegs, ist Ladenburg der einzige Weihnachtsmarkt, auf dem sich sein 20 Jahre altes Fliegerle mit den hinreißenden Märchenmotiven dreht.

Das Fliegerle-Karussell von Heinz Drescher ist beliebt bei Kindern. © Peter Jaschke

"Für Ladenburger ist es ein Muss, jedes Wochenende auf dem Marktplatz aufzuschlagen"

„Ich bin jedes Mal glücklich, wenn ich hier stehen darf, und die Leute sind begeistert von meinem Karussell“, sagt Drescher. Die damalige Rathausmitarbeiterin Brigitte Stahl habe es möglich gemacht, dass er das Eckchen vor dem chinesischen Restaurant füllen darf. Auf der genau gegenüberliegenden Seite genießt Nicole die Atmosphäre. „Der Weihachtmarkt gehört im Advent einfach dazu, und für Ladenburger ist es dann ein Muss, jedes Wochenende auf dem Marktplatz aufzuschlagen“, findet die Ladenburgerin. Für sie sei „die Aufwertung der Altstadt, die durch den Betrieb und den Lichterzauber stark an Attraktivität gewinnt, das eigentliche Highlight“.

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An diesem Abend hat sie Silvia aus Mannheim mitgebracht, eine Freundin aus Schultagen. „Ihr gefällt es auch sehr gut“, weiß Nicole, „weil es viele schöne Stände gibt, und das Angebot so abwechslungsreich ist, dass man wirklich alles finden kann“. Zum zweiten Mal hat Dagmar Wagner aus Edingen-Neckarhausen ihren italienischen Süßigkeitenstand in Ladenburg aufgebaut. „Es gefällt mir sehr gut, weil dieser Markt so schön in der Nähe und sehr heimelig ist“. Das Geschäft sei gut angelaufen. Auch Kunsthandwerkerin Birgit Kropp aus Ladenburg schätzt diesen „besonders schönen Weihnachtsmarkt, weil er so familiär und ursprünglich ist“. Sie findet es „schön, wenn Dinge, die in Ladenburg produziert werden, auch in Ladenburg verkauft werden“. Bei ihr sind das „Soul-Pieces“ (Seelenstücke), also „Malas und Jewelries“. Die in vielen Kulturen bekannten Gebetsketten (Malas) sind Unikate.

Besucher Hubert aus Ladenburg: „Leute treffen und einen Glühwein trinken“

Für Birgit geht es auch darum, bekannter zu werden, denn viele Interessierte kommen erst später auf sie zu, um sich etwa aus altem Erbschmuck etwas Neues machen zu lassen. „So hat das alles eine Nachhaltigkeit, die total schön ist“, erklärt sie. Der Ladenburger Hubert ist an diesem ersten Weihnachtsmarktsamstag mit seiner Frau unterwegs, „um Leute zu treffen, einen Glühwein zu trinken und anschließend noch eines unserer Lieblingsrestaurants in Ladenburg zu besuchen“. Es sei eine Tradition, diesen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Das gilt ebenso für Birgit, die aus Neckarhausen gekommen ist: „Dieser wunderschöne Weihnachtsmarkt ist immer einen Ausflug wert.“

Eine Premiere feiert Sabine Nettelbladt mit ihrem mobilen Bistro Brunetti. In dem italienischen Gefährt bereitet sie original italienische Pinsa zu. Die trendige Spezialität gilt als eine bekömmlichere Sauerteigvariante von Pizza und ist eher eine Art Brot, das nach dem Backen belegt wird. Ihre Bilanz des ersten Wochenendes: „Am Freitagabend war´s richtig gut, dann war zunächst Flaute, aber jetzt bin ich sehr zufrieden.“

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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