Ladenburg. Die Postfiliale in Ladenburgs Bahnhofstraße 21 steht vor dem dritten Betreiberwechsel in weniger als zwei Jahren. Auf Ramazan Kutun, der die Filiale im September 2023 von der langjährigen Inhaberin Brigitte Kandzia übernommen hatte, folgte ein Filialpartner, der namentlich nicht genannt werden möchte, aber auf Anfrage bestätigt, dass er seinen Vertrag gekündigt habe. Sein Nachfolger ist Suat Ugurlu. „Er hat für Anfang Mai neues Personal gewinnen können, und dann sollte die Postfiliale wieder in gewohnter Qualität geöffnet sein“, teilt Pressesprecher Marc Mombauer von Deutsche Post und DHL (DPDHL) auf Anfrage dieser Redaktion mit.
In sozialen Netzwerken gab es zuvor Unmut über oft kurzfristige Änderungen der Öffnungszeiten wegen Personalmangels. Seit Mitte der 90er Jahre kooperiert DPDHL mit Partnern aus dem Einzelhandel wie Schreibwaren- oder Lebensmittelhändlern, aber auch mit Lotto-Annahmestellen. Diese Zusammenarbeit soll nach Auskunft des Sprechers „spürbare Serviceverbesserungen“ bringen. Belegbar sei dadurch eine Erweiterung der Öffnungszeiten von durchschnittlich 18 Wochenstunden im Jahr 1990 auf heute rund 55 Wochenstunden. Laut Mombauer zeigt der jährliche Kundenmonitor, dass „über 94 Prozent der Kunden mit den Partner-Filialen zufrieden“ sind.
Ein Beitrag zum Erhalt des Einzelhandels
Auch für die Partner soll das Modell Vorteile bieten: „Das Angebot von Postdienstleistungen bringt zusätzliche Umsätze, weil Konsumenten neben Postdienstleistungen auch andere Waren und Dienstleistungen erwerben“, erklärt Mombauer. Damit leiste das Partner-Modell einen Beitrag zum Erhalt des Einzelhandels. DPDHL investiere in den Ausbau ihres Netzes, um Kundennähe und -zufriedenheit zu erhöhen, betont der Sprecher. So habe sich in den letzten 20 Jahren die Anzahl der Verkaufsstellen und Paketannahmepunkte mehr als verdoppelt. Bundesweit betreibe das Unternehmen rund 12.700 Partner-Filialen, was die gesetzlich geforderte Zahl von 12.000 übersteige. Zudem gebe es rund 10.100 DHL-Paketshops, rund 1600 Verkaufspunkte, etwa 14.200 Packstationen und mehr als 800 Poststationen.
„Über die Hälfte aller Haushalte in Deutschland erreicht eine Verkaufs- oder Paketannahmestelle in weniger als 500 Metern“, schreibt Mombauer. Die Standorte sind unter www.deutschepost.de/standortfinder zu finden. Mombauers Fazit lautet: „Die postalische Versorgung in Deutschland ist qualitativ hochwertig und heute besser als je zuvor.“ Im Rahmen des Digitalisierungsprogramms baue DHL sein Automatennetz stetig aus. „Bis 2030 werden wir es erweitern“, so Mombauer.
Die ersten Postautomaten, die aber eher in ländlichen Gebieten zum Einsatz kommen sollen, bieten laut Medienberichten „alles, was auch eine Postfiliale kann“ – außer Barbezahlung. Es können dort jedoch Pakete abgegeben und abgeholt sowie Briefmarken gekauft und Briefe eingeworfen werden – rund um die Uhr, aber ohne Personal. Neun Zulassungen für automatisierte Stationen anstelle von Universaldienstfilialen sind bundesweit bislang erteilt worden. Auch ihr Onlineangebot weitet DPDHL aus, um die Nutzung von Postdienstleistungen zu erleichtern, so der Pressesprecher. pj
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