Ladenburg - 15-jährige Mia Gärtner gilt als Talent im Dressurreiten und Springen / Beim Turnier am Wochenende ist auch die Top-Athletin Dorothee Schneider dabei

Ladenburg: Reiterin Mia Gärtner ist ein Top-Talent

Von 
Peter Jaschke
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Lokalmatadorin vom Pferdesport Verein Ladenburg: die 15-jährige Mia Gärtner mit Pferd King Kardiz. © Peter Jaschke

Ladenburg. Für kommenden Sonntag hat sich keine Geringere als Spitzenreiterin Dorothee Schneider in Ladenburg angesagt. Die Deutsche Meisterin und Team-Olympiasiegerin im Dressurreiten aus Framersheim in der Pfalz adelt mit ihrer Teilnahme wie bereits 2019 erneut das mehrtägige Turnier des Pferdesport-Vereins (PSV). Ihren großen Tag hatte die Ladenburgerin Mia Gärtner bereits zum Auftakt der Prüfungen. Die 15-Jährige gilt als Toptalent.

Dass mit ihrer früheren Reitlehrerin Anne Sielski eine vertraute Stimme die Lektionen auf dem Platz ansagt, bedeutet Mia viel: „Es gibt mir das Gefühl, dass ich es schaffe“, sagt die Lokalmatadorin des gastgebenden Vereins. Sie kennt die Ladenburger Physiotherapeutin schon seit Kindheitstagen. „Anne hat mir alles beigebracht und ist ein richtiges Vorbild für mich“, sagt die Jugendliche, die aktuell von Sielskis Tochter Judith trainiert wird. In der Prüfungsklasse E sind recht komplexe Grundanforderungen in den Gangarten Mittelschritt, Arbeitstrab und Arbeitsgalopp gefragt. Mit ihrer Wertungsnote ist Mia gut gelaunt und ebenso zufrieden wie die am Ende sogar drittplatzierte Kiara Fischer (PSV). Ihren ersten Ferienreitkurs in Ladenburg hatte Mia, die heute das Heinrich-Sigmund-Privatgymnasium in Schriesheim besucht, mit sieben Jahren gemacht. „Seitdem hat’s mich gepackt“, sagt die Tochter von Sandra und Markus Gärtner sowie Enkelin des Ladenburger Altstadtrats Hermann Gärtner.

Ihr Opa ist als Zuschauer begeistert, wie Mia auf „King Kardiz“ die Prüfung meistert. Der Rappe gehört einer befreundeten Mitgliedsfamilie und steht Mia für Turniere zur Verfügung. Sie macht auch Springreiten, aber „Kardiz“ ist eher ein Dressurpferd. „Deshalb bin ich bei der Dressur dabei, aber ich könnte nicht sagen, welches meine Lieblingsdisziplin ist und mache beides sehr gerne“, erklärt Mia.

„Dressur hat viel mit guter Zusammenarbeit mit dem Pferd zu tun, und es ist noch mehr als beim Springen wichtig, ein Team zu sein“, führt die frühere Leistungsturnerin aus. Es hatte sich jedoch als zu schwierig erwiesen, an den Wochenenden Turniere in beiden Sportarten aufeinander abzustimmen. „Da habe ich mich fürs Reiten entschieden“, sagt Mia. Ihr Hobby bedeutet ihr sehr viel: Seit acht Jahren ist sie so gut wie jeden Tag im Stall. „Meistens so drei, vier Stunden nach der Schule“, berichtet die Jugendliche. Für den wichtigen Ausgleichssport zum Reiten ist Mia außerdem in der Tennisschule Matthias Pawlik aktiv.

Angesprochen auf den weltweiten Aufreger um eine deutsche Fünfkampfreiterin, die vergangenes Jahr bei Olympia in Tokio vor laufender Kamera auf das panische Pferd einschlug, um es auf den Parcours zu zwingen, zeigt Mia klare Haltung: „Das geht natürlich gar nicht und ist ja auch bestraft worden, was ich richtig finde.“ Auf die Frage nach Vorbildern nennt Mia die Weltklasse-Dressur- und Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke aus Münster, die Tochter von Reiterlegende Reiner Klimke als einem der erfolgreichsten Sommerolympioniken.

„Dorothee Schneider reitet auch super“, findet Mia. Sie hat die Team-Olympiasiegerin vor drei Jahren in Ladenburg gesehen und freut sich nach ihrer erfolgreichen Teilnahme auf weitere Höhepunkte an den kommenden Tagen, aber vor allem auf Schneiders Auftritt am Sonntag um 15.30 Uhr beim Grand Prix mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Mia vermutet mit Vorfreude: „Das wird toll.“

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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