Bürgermeisterwahl

Das sagt Stefan Schmutz zu seinem Wahlsieg in Ladenburg

Stefan Schmutz bleibt Bürgermeister von Ladenburg. Die Stimmung im Rathaus ist gelöst, doch zu Beginn der Auszählung wurde es einmal kurz richtig still im Saal.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Stefan Schmutz feiert seinen Sieg bei der Bürgermeisterwahl. © Michael Ruffler

Ladenburg. Es ist 18.41 Uhr, als Applaus im Domhof aufbrandet - in diesem Moment ist endgültig klar: Stefan Schmutz (SPD) bleibt Bürgermeister von Ladenburg. Nach Auszählung des letzten Wahlbezirks steht der Amtsinhaber bei 53,55 Prozent, sein Mitbewerber Sophian Habel von der CDU bei etwas mehr als 46 Prozent. Bereits wenige Minuten vorher, der letzte Wahlbezirk lässt noch ein paar Minuten auf sich warten, bahnt sich Stefan Schmutz den Weg durch die Menge zu seinem Konkurrenten. Sie schütteln sich die Hände, reden kurz miteinander.

Publikum im Ladenburger Rathaus applaudiert dem Sieger

Als dann auch der 16. und letzte Wahlbezirk auf der Leinwand erscheint, tritt schließlich ein sichtbar gelöster Bürgermeister ans Pult im Domhof-Saal. Er reckt die Arme nach oben, genießt den Applaus. Als er das Mikrofon anstellt, atmet er erst einmal tief durch. „Jo, das war knapp“, sagt er. Lachen im Publikum. Direkt darauf wird der Bürgermeister aber wieder ernst. „Der Gewinner ist die Demokratie“, erklärt er unter dem erneuten Applaus der versammelten Gäste im Rathaus.

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Seinen Wahlsieg sehe er als „Bestätigung seiner Arbeit“ und als „Motivation für die kommenden acht Jahre“, sagt der Bürgermeister von Ladenburg. „Das ist ein gemeinsamer Erfolg“, betont der 47-Jährige und schließt seine Familie, die Stadträte, die Verwaltungsmitarbeiter und alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mit ein.

Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich der Wahlsieg von Stefan Schmutz (l.) bereits deutlich ab. Er schüttelt seinem Kontrahenten Sophian Habel die Hand. © Michael Ruffler

Ein Augenmerk legt Schmutz auf die Wahlbeteiligung von etwas mehr als 68 Prozent. „Daran könnte sich so manche Großstadt ein Beispiel nehmen“, sagt er - erneut Applaus im Saal. Seinem Konkurrenten Sophian Habel attestiert Schmutz einen „maximal intensiven Wahlkampf“, der beiden alles abverlangt habe. Man werde weiterhin gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Im Laufe des Abends gibt es auch eine Umarmung der beiden Kontrahenten, eine starke Geste - Fairness bis zum Schluss.

Unterlegener Kandidat dankt den Ladenburgern

Das betont auch Habel selbst, als der „MM“ kurz nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses mit ihm spricht. Der Unterlegene bekommt viele Glückwünsche und Anerkennung, immer wieder muss er das Gespräch unterbrechen. „Natürlich habe ich mir ein anderes Ergebnis gewünscht. Ich bin aber so dankbar für das Vertrauen, das mir die Ladenburgerinnen und Ladenburger entgegengebracht haben“, sagt er.

Der 27-Jährige will der Stadt treu bleiben, so auch in seiner Funktion als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Gemeinderat. Das Ergebnis trägt er mit Fassung, blickt direkt nach vorne. „Die kommenden acht Jahre werden herausfordernd“, sagt er. Am Abend nach der Wahl will er aber trotz allem feiern. Habel und seine Unterstützer treffen sich in der Gaststätte am Römerstadion - um auch „einfach mal abzuschalten“. Viel Zeit bleibt dafür nicht. Am Dienstag muss der Bundespolizist bereits wieder arbeiten.

Stefan Schmutz feiert in Ladenburger Kulturwerkstatt

Stefan Schmutz und seine Anhänger feiern am Abend in der Kulturwerkstatt, am Montag gehe es erst einmal zum Friseur, verrät ein erleichterter Rathauschef. Nach der anstehenden Gemeinderatsklausur könnte es vielleicht sogar ein paar Tage in die Berge gehen. Ob er auf dem Snowboard die Pisten hinunter rauscht, lässt er offen: „Mal schauen, was der Körper hergibt.“

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Auch das Gespräch mit dem Amtsinhaber wird immer wieder von Gratulanten unterbrochen, zwischendurch nimmt er seinen Sohn Tim auf den Arm. Auf die Frage, ob er mit so einem knappen Ausgang gerechnet habe, entgegnet er: „Die Menschen hatten eine Wahl - und bei 68 Prozent Wahlbeteiligung zu gewinnen, ist eine Aussage.“

Wahl in Ladenburg ist zeitweise sehr knapp

Zeitweise ist es am Sonntagabend wirklich knapp. Als die ersten zwei von den insgesamt 16 Wahlkreisen auf der Leinwand erscheinen, wird es plötzlich still im Saal. Sophian Habel liegt hauchdünn vor dem Amtsinhaber, gebannt warten die Gäste im Rathaus auf die Auszählung weiterer Wahlkreise. Recht schnell wendet sich das Blatt aber.

Stefan Schmutz bei seiner kurzen Ansprache nach dem Wahlsieg bei der Bürgermeisterwahl. © Michael Ruffler

Bereits um 18.30 Uhr ist die Hälfte aller Wahlkreise ausgezählt - da liegt Stefan Schmutz mit gut acht Prozentpunkten vorne. In den darauf folgenden Minuten festigt sich der Vorsprung. Bei Auszählung der letzten vier Bezirke, es handelt sich um die Briefwahlbezirke, schrumpft die Differenz zwischen beiden Kandidaten noch einmal ganz leicht, aber nicht mehr entscheidend.

Schmutz will in Ladenburg fortsetzen, was er angestoßen hat

„Endlich ist die Gewissheit da“, antwortet Schmutz auf die Frage, was ihm in dem Moment durch den Kopf ging, als sein Sieg feststand. Offiziell beginnt seine zweite Amtszeit am 1. April. Für Schmutz die Gelegenheit, das fortzuführen, was er begonnen hat. Bereits im Gespräch mit dem „Mannheimer Morgen“ vor der Wahl betonte der Rathauschef, dass er „keine halben Sachen“ machen wolle.

Als Beispiel nannte er den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule, den Klimaschutz, die Entwicklung des ABB-Geländes oder den aktuell laufenden Bau der Dreifeldsporthalle sowie die Sanierung des Freibads.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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