Was für ein Auftakt im noch jungen Ausstellungsjahr des Kunstvereins Ladenburg (KVL): Die 1986 in Kalifornien geborene und bereits mehrfach preisgekrönte Lichtkünstlerin Betty Rieckmann aus Karlsruhe zeigt in der Hauptstraße 6 faszinierende „LICHTräume“. In ihrem Geburtsland hat die Künstlerin bis zu ihrem elften Lebensjahr Sonne getankt, die leichtlebige Atmosphäre mitbekommen – „und ganz viel Neon“, berichtet sie schmunzelnd und mit einem immer noch leicht hörbaren US-amerikanischen Akzent.
Schrottplatz als Spielwiese
Ein Schrottplatz bei Offenburg ist ihre nächste Spielwiese. All diese Eindrücke spiegeln sich in ihrer heutigen Kunst wider. Die „richtige Gewichtung zwischen Farbe, Schrott und Licht zu finden“, rät ihr ein Professor während ihres ersten Studiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Rieckmann entscheidet sich fürs Licht und absolviert ein Folgestudium in „Lighting Design“ an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Dort und bei Nebenjobs wie beispielsweise in einem Ingenieurbüro entwickelt sie ihre eigene künstlerische Handschrift.
„Licht ist eines der essenziellsten Elemente, die wir haben, ist außerdem Teil unserer Gedanken und unserer Energiekomponenten – und ich male damit“, schwärmt Rieckmann geradezu bei der Vernissage.
Dreidimensionale Installationen
Sie bezieht sich gerne auf den US-Maler und Objektkünstler Frank Stella und den kalifornischen Lichtraumgestalter James Turell. Ihre dreidimensional aufgebauten Installationen, die nach dem Zufallsprinzip Farbe und Bewegungsrichtung ändern, thematisieren in ihrer unendlichen Vielfalt die Schwierigkeit des Menschen, Gleichgewicht im Leben und mit der Natur zu finden.
„Es ist für uns ein großes Glück, dass Betty Rieckmann kurzfristig bereit war, diese schöne Ausstellung mit uns zu machen“, sagt Sonja Maria Kaas als Sprecherin des künstlerischen KVL-Beirats. „Begeistert“ äußert sich auch die Vorsitzende Silke Peters. Das Wortspiel im Ausstellungstitel „LICHTräume“ drücke aus, wie der Wechsel der Farben die Betrachtenden in die Räume der Werke hineinziehe und zugleich zum Träumen bringe. „Sehr eindrucksvoll“, findet das die Ladenburger Malerin Charlotte Herzog von Berg. Bis 18. März ist die dank Schaufenstern von außen einsehbare Ausstellung samstags und sonntags von 15 bis 18 geöffnet.
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