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Wird Ilvesheim bald offiziell "Inselgemeinde"?

Seit März läuft die Debatte, ob Ilvesheim den Namenszusatz "Inselgemeinde" bekommen soll. Das Meinungsbild im Gemeinderat ist diffus. Wie könnte die Abstimmung ausgehen?

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Der als Aprilscherz angebrachte Namenszusatz klebt immer noch. © Gertkemper-Besse

Ilvesheim. Wird Ilvesheim in Zukunft offiziell den Namenszusatz „Inselgemeinde“ bekommen? Noch ist in dieser Sache nichts beschlossen, bald könnte aber eine Entscheidung fallen. Gemeinderäte und Verwaltung einigten sich am Donnerstagabend darauf, dass das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung kommt. Dann soll darüber noch einmal diskutiert und schließlich abgestimmt werden. Voraussetzung ist eine Mehrheit von 75 Prozent. Im Verwaltungsausschuss am Donnerstagabend haben die Fraktionen noch einmal ihre Standpunkte ausgetauscht. Ein eindeutiges Meinungsbild ließ sich dabei nicht herauslesen, die Abstimmung in der nächsten Gemeinderatssitzung könnte also spannend werden. Sollte die Mehrheit zustande kommen, könnte die Gemeinde den Namenszusatz beim Landesinnenministerium beantragen.

Alles begann mit einer Initiative der Freien Wähler. Ihr entsprechender Antrag wurde im Gemeinderat Ende März diskutiert, dann aber in den Ausschuss verwiesen. „Es wäre etwas Besonderes, wenn wir den Namenszusatz bekämen. Die Insel ist ein Alleinstellungsmerkmal“, bekräftigte der Fraktionsvorsitzende Peter Riemensperger. Er hob hervor, dass die Fraktion von den Bürgern viele positive Rückmeldungen erhalten habe. Auch im Norden, der nicht auf der Insel liegt, habe man Zuspruch für die Idee bekommen.

Die Freien Wähler hatten auf ihrer eigenen Internetseite sogar eine kleine (nicht repräsentative) Umfrage gestartet. Zum Zeitpunkt der Ausschusssitzung am Donnerstagabend gab es 265 Ja-Stimmen und 17 Nein-Stimmen. Drei Personen gaben an, keine Meinung zu haben. Riemensperger teilte mit, dass die Manipulation immerhin erschwert sei, weil die IP-Adresse nach einer Stimmabgabe gesperrt würde. Es sei also nicht möglich, dass jemand vom selben Computer aus unzählige Male auf denselben Knopf drücke.

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„Wir stehen dem Thema offen gegenüber“, sagte Felix Scheffer (Grüne). Allerdings forderte er noch eine stärkere Einbindung der Bürger, sei es durch ein Meinungsforschungsinstitut oder eine repräsentative Befragung. „Wir würden da schon gerne die Mehrheit der Bevölkerung hinter uns wissen.“ Die Webseite der Freien Wähler sei für eine Befragung nicht neutral genug: „Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie die Abstimmung auf unserer Internetseite ausfallen würde.“

„Das Meinungsbild in unserer Fraktion ist gemischt“, sagte Barbara Hefner (CDU). Sie persönlich äußerte Bedenken gegen den Namenszusatz und warf die Frage auf, wie der Titel „Inselgemeinde“ wohl bei jenen Ilvesheimerinnen und Ilvesheimern ankomme, die nicht auf der Insel wohnten.

Dagmar Klopsch-Güntner (SPD) lebt nach eigenen Angaben nicht auf der Insel, fühlt sich aber dennoch der Inselgemeinde zugehörig. „Mir persönlich ist es egal. Man kann es machen, man kann es nicht machen. Wir werden wahrscheinlich zustimmen“, sagte sie. Der Befragung eines größeren Personenkreises steht sie kritisch gegenüber: „Die Kosten für einen Bürgerentscheid sollte man sich sparen.“ Bürgermeister Andreas Metz pflichtete ihr bei: „Wir würden bei den Bürgern in dieser Sache auf wenig Verständnis stoßen, wenn wir viel Geld für eine groß angelegte Umfrage ausgeben.“

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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