Bauwerk

So groß ist der Schaden an der Ilvesheimer Feldwegbrücke

Sie ist eine wichtige Verbindung für Schülerinnen und Schüler in Ilvesheim, die Feldwegbrücke. Jetzt ist klar, was aus dem gesperrten Fußgänger-Weg wird.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Am Fußweg der Feldwegbrücke in Ilvesheim sind größere Reparaturarbeiten notwendig. Die Kosten liegen im sechsstelligen Bereich. © Marcus Schwetasch

Ilvesheim. Seit etwas mehr als drei Monaten ist der Fußweg auf der Ilvesheimer Feldwegbrücke gesperrt. Der Grund: Einige Teile unterhalb des Gehwegs haben sich gelöst. Bilder zeigen auch rostige Stellen an den sogenannten Trapezblechen (Brücken-Unterseite). Wer auf der Brücke steht, erkennt, dass der Gehweg an einigen Stellen sichtbar abgesackt ist. Nun ist klar: Der Weg für die Fußgänger muss komplett saniert werden. Das teilt die Verwaltung in einer Vorlage zur nächsten Gemeinderatssitzung mit. Das Gremium tagt ausnahmsweise an einem Dienstag (Beginn um 18 Uhr im zweiten Obergeschoss des Rathauses).

Die Sanierung des Fußwegs auf der Ilvesheimer Feldwegbrücke könnte im Herbst beginnen

Die Sanierung könnte die Gemeinde rund 240.000 Euro kosten. Das ist die Schätzung eines Fachbüros, das vom Gemeinderat mit der Reparatur beauftragt werden soll. Auch einen groben Zeitplan gibt es schon. Wenn der Gemeinderat dem Auftrag grünes Licht gibt, könnte das Planungsbüro im Mai loslegen. Eine Vorplanung könnte bis Juni vorliegen, die Detailplanung bis August. Im Anschluss ginge es an die Vergaben und Ausschreibungen, sodass bereits ab Oktober die Bautrupps anrücken könnten.

All diese Angaben stehen aber unter Vorbehalt. Denn hinzu kommt, dass die Brücke über eine wichtige Wasserstraße (den Neckarkanal) führt. Hier sind verschiedene Akteure einzubinden. Sollte es Verzögerungen geben, könnten diese gleich große Auswirkungen haben. Denn im Winter sind bestimmte Arbeiten nicht möglich. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass sich die gesamte Maßnahme bis 2026 zieht. Wegen der vielen „Unwägbarkeiten“, wie es in der Verwaltungsvorlage heißt, drücken Bauamt und Gemeinderat aufs Tempo. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hatte bereits nichtöffentlich über die anstehenden Baumaßnahmen beraten und sich einstimmig für ein zügiges Vorgehen entschieden.

An dieser Stelle ist eindeutig erkennbar, dass der Gehweg abgesackt ist. © Marcus Schwetasch

Die Gemeinde will die Verkehrsbehinderungen während der Bauzeit möglichst gering halten. „Erforderliche Komplettsperrungen sollen auf die Ferienzeit und auf ein Minimum reduziert werden“, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung zur anstehenden Gemeinderatssitzung. Das heißt aber auch: Ganz ohne Sperrungen wird es nicht gehen. Die Brücke ist ein wichtige Querung für Schülerinnen und Schüler. Die Grundschule liegt direkt südlich des Kanals, nördlich davon befindet sich mit dem Mahrgrund ein großes Wohngebiet, in dem auch viele Familien leben. Darüber hinaus führt auch eine Buslinie über die Feldwegbrücke.

Fußgänger sollen von den Arbeiten an der Ilvesheimer Feldwegbrücke weitestgehend verschont bleiben

Die Gemeinde will die Bauphasen aber so takten, dass Fußgänger „weitestgehend“ passieren können und auch der Schulweg nicht beeinträchtigt wird – daher die bereits erwähnte Fokussierung auf Ferienzeiten. Aktuell wird der Weg für die Fußgänger über die Fahrbahn geleitet. Diese wird dadurch einspurig, eine Ampel regelt den Auto- und Busverkehr.

Doch warum ist der Fußweg überhaupt abgesackt? Im Ilvesheimer Rathaus geht man davon aus, dass auch Streusalz für die Schäden verantwortlich sein könnte. „Um diese Schäden künftig vermeiden zu können und um eine längere Haltbarkeit der Konstruktion zu gewährleisten, ist daher neben der reinen Sanierung des Weges auch ein Unterhaltungskonzept vorgesehen“, heißt es von der Verwaltung. Dieses ist aber noch nicht erstellt.

Aktuell wird der Fußweg über die Fahrbahn geleitet, diese wird dadurch einspurig. Rechts ist der reguläre (und aktuell gesperrte) Fußgängerweg zu sehen. © Marcus Schwetasch

Vor gut einem Monat hatte sich der TÜV den Zustand der Brücke angeschaut. Dafür musste das Bauwerk einen Tag lang gesperrt werden. Insgesamt sei der Zustand in Ordnung, so müsse zum Beispiel an den großen Querträgern nur der Rostschutz erneuert werden. Eine ganz umfangreiche Sanierung der Brücke bleibt der Gemeinde also erspart, im Gehwegbereich kommt man aber nicht um eine Sanierung herum. Das bedeutet auch: Die bisherige Sperrung (samt Umleitung des Fußwegs auf die Fahrbahn) bleibt bestehen. Die eingangs erwähnten Trapezbleche auf der Unterseite der Brücke müssen ausgetauscht werden.

Noch im vergangenen Herbst hatte die Gemeinde eine ähnliche Stelle durch den Bauhof provisorisch reparieren lassen, sich dieses Mal aber dafür entschieden, den Schaden genauer unter die Lupe zu nehmen. Aufgefallen war das Problem am 17. Januar während eines regulären Winterdienstes. Das Bauwerk wurde sofort gesperrt, die notwendigen Absperrungen kamen schnell.

Ilvesheimer Verwaltung zeigt in den ersten Stunden der Brücken-Sperrung viel Engagement

Doch in den ersten Stunden bis zur Aufstellung von Zäunen und provisorischer Ampel mussten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung selbst Hand anlegen. Der Leiter des Ordnungsamtes, Philipp Bartoschek, berichtete im Gespräch mit dem „Mannheimer Morgen“, dass er in den ersten Momenten den Verkehr regelte. Eine besondere Herausforderung, da zur Mittagszeit gerade die Schule fertig war und daher einiges an Verkehr herrschte.

Neben der Brücke geht es in der anstehenden Gemeinderatssitzung noch um weitere Themen wie den Neubau des Hallenbads (Kombibad), einen Bericht der Ilvesheimer Musikschule oder den Spielplatz in der Lessingstraße.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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