"Top Dog Germany"

Nach Training in Ilvesheim: Alex Nicht und Hund "Mojito" nehmen an Fernsehshow teil

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
Lesedauer: 
Mit Leichtigkeit überspringt der neunjährige Border Collie Mojito die Hürde. Alex Nicht gibt die Kommandos und sagt, wo der Hund hin laufen soll. © Marcus Schwetasch

Ilvesheim. Mojito ist Hochleistungssportler. Der neunjährige Border Collie trainiert mindestens drei Mal in der Woche auf dem Gelände des Ilvesheimer Hundesportvereins. Hinzu kommen ausgiebige Jogging-Läufe mit seinem Herrchen, bis zu 50 Kilometer in der Woche. Auch die Ernährung ist auf den sportlichen Alltag abgestimmt. „Sie besteht zu 80 Prozent aus Fleisch“, sagt Mojitos Besitzer Alex Nicht.

In wenigen Tagen sind er und sein Hund im Fernsehen zu sehen. Sie nehmen an der RTL-Sendung „Top Dog Germany“ teil. Darin müssen die Tiere verschiedene Aufgaben erledigen. Unter anderem gibt es einen Parcours, der in möglichst kurzer Zeit durchlaufen werden muss. Herrchen oder Frauchen dürfen nebenher rennen und Kommandos geben - aber nicht helfen. Die Sendung läuft bereits seit einigen Wochen. Das Rennen von Nicht und seinem Hund wird am Freitag, 13. August, ausgestrahlt. Je nachdem, wie gut es läuft, kommen er und Mojito eine Runde weiter.

Die Idee, mit seinem Hund ins Fernsehen zu gehen, hatte der 39-Jährige im zweiten Lockdown im Frühjahr dieses Jahres. „Es fanden ja gar keine Turniere statt, an denen man hätte teilnehmen können.“ Er schickte ein Bewerbungsvideo an RTL - und wurde angenommen. Wie weit Nicht und sein Hund gekommen sind, darf er noch nicht verraten. „Es war aber wirklich ein absolutes Highlight - und ein sehr verbindendes Erlebnis“, schwärmt er.

Mehr zum Thema

Tag der offenen Tür

So funktioniert die Hunde-Olympiade in Viernheim

Veröffentlicht
Von
Othmar Pietsch
Mehr erfahren

Physiotherapie und Schwimmen

Mojito gehe bereits auf das Rentenalter zu. „Da wollte ich ihm zum Abschluss seiner sportlichen Karriere noch etwas bieten“, sagt Nicht. Nach der Sendung ist für Mojito Schluss mit dem Leistungssport. Bisher blieb der Hund immer von Verletzungen verschont. „Und ich will nicht, dass sich das ändert“, betont Nicht. Um für das Tier die besten Voraussetzungen zu schaffen, gibt es regelmäßig Physiotherapie und Schwimmtraining für den Hund.

Auch das Gewicht hat eine große Bedeutung: „Jedes Gramm zu viel geht auf die Gelenke“, sagt Nicht, der selbst viel Sport macht. In Funktionshirt, Sporthose und Laufschuhe gekleidet, steht er auf dem Gelände des Ilvesheimer Hundesportvereins. Gerade hat Mojito sein Training beendet und sich zu den Füßen seines Herrchens niedergelassen. Das Schnaufen ist deutlich vernehmbar. Nicht hat seinen Hund mehrmals durch einen Parcours mit Stangen, Rampen und Tunneln laufen lassen. Und während der Hund da so sitzt, einerseits schnaufend andererseits schon den nächsten Parcours im Blick, muss Nicht an seine eigene Geschichte denken.

Denn die wurde von dem Energiebündel zu seinen Füßen entscheidend beeinflusst. „2012 ist mein Opa an Lungenkrebs gestorben“, erzählt der gebürtige Mannheimer: „Ich war damals Kettenraucher.“ In der Sekunde, als er den Hund in seinen Armen hielt, wusste er: Das wird mein Leben verändern. „Ich habe seitdem nie wieder ein Zigarette geraucht.“ Und es gibt keinen Zweifel, der Hund hat Alex Nicht sportlicher gemacht.

Regelmäßig nimmt er selbst an sportlichen Veranstaltungen teil, zum Beispiel an Zehn-Kilometer-Läufen oder Halbmarathons. Außerdem gibt es verschiedene Wettkampf-Arten für Hund und Herrchen oder Hund und Frauchen. Ein Beispiel: Für einen Fünf- oder Zehn-Kilometer-Lauf bekommt der Mensch einen Gurt um den Bauch. Daran ist die Leine befestigt, der Hund läuft vorweg und zieht seinen Besitzer mit.

Mehrfache Titelträger

Für Mojito ist das wie gemacht, sagt Nicht. Auf die Frage, welche Eigenschaft er an seinem Hund mag, antwortet er: „Mojito hat diesen eisernen Willen, er würde nie von sich aus aufhören - ein Extremist im positiven Sinne.“ Das zahlt sich aus: Nicht und sein Hund haben bereits mehrere Titel auf Landes- und Bundesebene gewonnen.

Und auch wenn Mojito bald keine Turniere mehr bestreitet, Sport wird weiterhin eine große Rolle im Leben des Hundes spielen. „Die ausgedehnten Waldläufe werden wir natürlich weiterhin machen“, sagt Nicht. Das sei auch bis ins hohe Hundealter möglich. Ihre liebste Route führt seinen Hund und ihn durch den Dossenwald zwischen Seckenheim, Friedrichsfeld und Schwetzingen: „Das ist unsere absolute Hausstrecke.“

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen