Mannheim/Heidelberg. Für den geplante Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg sind bei einer Online-Beteiligung mehr als 150 Hinweise eingegangen. Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe mitteilt, wurden diese inzwischen ausgewertet und erneut veröffentlicht. Ein Großteil der Anregungen betrifft den Abschnitt Ilvesheim-Ladenburg, wo teilweise auch die Trassenführung umstritten ist. 63 sind es hier und damit 40 Prozent aller Stellungnahmen.
Etliche Anregungen und Vorschläge beziehen sich auf das Thema Beleuchtung. Diese solle es lediglich an Problempunkten wie Unterführungen oder in schlecht einsehbaren geben, heißt es beispielsweise. Der Rest des Weges sollte, wenn überhaupt, nur bei Verkehr beleuchtet werden, zum Beispiel per Bewegungsmelder. Eine Technik, die es bereits gibt. So wurden in Gundelfingen bei Freiburg im Jahr 2019 intelligente, solarbetriebene LED-Leuchten installiert. Sie schalten sich nur dann ein, wenn sie tatsächlich benötigt werden. „Auch nachtaktive Tiere werden so geschont“, heißt es in der Anregung.
Knackpunkt Beleuchtung
„Es wird ein Beleuchtungskonzept erarbeitet, bei dem genau diese Punkte mit betrachtet werden“, verspricht das RP dazu. Im Außenbereich solle es so wenig künstliche Beleuchtung wie möglich geben. „Dort, wo sie erforderlich ist, wird sie so insektenfreundlich wie möglich sein.“ Allerdings sollten die Lampen nur den Radweg ausleuchten und nicht die Gärten oder Schlafzimmer der Anlieger, wie einer von ihnen schreibt, denn: „Eine eventuelle selbsttätig dimmende und auf Annäherung reagierende Beleuchtung darf nicht zu einem ’Disko-Effekt’ führen.“
Neben Bäumen als Schattenspender sollten, wo immer möglich, Hecken als Windschutz gepflanzt werden, mindestens zwei Meter hoch, besser mehr, lautet ein ganz anderer Vorschlag: „Vögel und viele weitere Tiere werden es danken. Und wer mal ein paar Stunden gegen den Wind gefahren ist, sowieso.“ Das werde bei der Planung entsprechend berücksichtigt, kommentiert das RP den Hinweis.
Mehrfach kommt das Thema Anschlussstellen zur Sprache. Erforderlich sei eine Einbindung ins übrige Radwegenetz. Mehrfach wird dazu auch konkret der Standort markiert. „Die Städte und Gemeinden erarbeiten ein eigenes Konzept zur Anbindung an das bestehende Netz“, erläutert die Behörde dazu. Die Anmerkungen würden deshalb an die Stadt oder Gemeinde weitergeleitet.

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Ganz konkret sorgen sich einige Einwender um die Verkehrssicherheit an Bahnübergängen der RNV (früher OEG). Hierzu kommt vom RP Entwarnung: „Ein Ausbau des Bahnübergangs mit Schranken und Signalisierung (z. B. Ampel) ist durch die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) vorgesehen.“ Im Bereich der OEG-Haltestelle Edingen-West West ist laut RP eine Trennung der Fußgänger und Radfahrer geplant.
Dass sich viele Radfahrer an der Aktion beteiligt haben, zeigen die detaillierten Vorschläge zur Ausstattung. So wird beispielsweise auf Gemarkung Ilvesheim Am Ende der Siemensstraße ein Picknick-Platz angeregt, der gleichzeitig eine Fahrrad-Reparaturstation enthalten könnte. Der Radschnellweg solle nicht nur Pendlern, sondern auch Freizeitradlern zur Verfügung stehen, heißt es zur Begründung.
WC und Wetterschutz alle paar Kilometer
Ein menschliches Bedürfnis spricht ein weiterer Vorschlag an: „Entlang des Weges sollten in regelmäßigen Abständen, etwa alle fünf Kilometer, öffentliche WCs geplant und ausgeschildert werden.“ Alle zwei bis drei Kilometer sollte ein Wetterschutz, gebaut werden, lautet eine weitere Anregung, „ergänzt durch einige Bänke.“ Zugleich regt der Ideengeber an, mit lokalen Zimmerleuten und Schreinern, eventuell als Projekt für Azubis, „ein paar kreative Lösungen zu finden, anstatt eine Stahl/Glas-Bushaltestelle von der Stange zu kaufen“. Ein gelungenes Beispiel zeigt er aus Süd-Korea.
Um solche Vorschläge zur Ausstattung hatte das RP ausdrücklich gebeten. Festgelegt werde sie erst im weiteren Planungsprozess. Hinweise und Anregungen würden dabei berücksichtigt, kommentiert die Behörde. Nach Fertigstellung der Entwurfsplanung steht im Jahr 2023 als nächster Schritt das Planfeststellungsverfahren an. Dabei erteilt die Behörde die Baugenehmigung. Erst danach kann der Bau der xx Kilometer langen Trasse beginnen. Komplett nutzbar ist sie ohnehin erst, wenn die neue Neckarbrücke bei Ladenburg (L 597) fertiggestellt ist. Das soll 2025 der Fall sein.
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