Ilvesheim. Verspätungen, Ausfälle und verunsicherte Senioren – in Ilvesheim herrscht großer Unmut über den Busverkehr. Dies hat Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) nun noch einmal bekräftigt. „Bereits in meiner allerersten Bürgersprechstunde war das ein Thema“, sagt der Rathauschef, der sein Amt Anfang August angetreten hat. Außerdem hätten mehrere Eltern moniert, dass morgens mehrfach Busse einfach nicht gekommen seien. „Ihre Kinder haben es deshalb nicht pünktlich in den Unterricht geschafft“, beklagt Walther und betont: „So etwas darf nicht sein.“ Ilvesheim zahlt, wie andere Gemeinden auch, einen Zuschuss für den öffentlichen Nahverkehr. In der Inselgemeinde sind es im Schnitt mehr als 160 000 Euro jährlich, so der Bürgermeister
Beschwerden über Busverkehr in Ilvesheim - Unternehmen sind „keine Fälle bekannt“
Die Verwaltung hat laut Walther bereits Gespräche mit dem Busunternehmen geführt. „Dort seien solche Fälle nicht bekannt, hat man uns gesagt“, erklärt Walther. Eine ähnliche Antwort erhielt der „Mannheimer Morgen“ auch vom Verkehrsverbund VRN. Man könne mitteilen, dass „uns bisher keine Fahrgastbeschwerden diesbezüglich erreicht haben“, so ein VRN-Sprecher. Man behalte die Situation „gemeinsam mit dem zuständigen Verkehrsunternehmen im Blick“.
Damit will man sich in Ilvesheim nicht abfinden. Das Rathaus bittet nun darum, dass von Ausfällen betroffene Fahrgäste sich bei der Verwaltung melden. „Nur, wenn wir belastbare Beweise haben, können wir erfolgreiche Gespräche führen“, heißt es vom Bürgermeister. Walther betont, dass es ihm ausdrücklich um Ausfälle und nicht um Verspätungen gehe: „Diese sind nun mal leider nicht zu vermeiden. Die Busse können schließlich nicht über den Stau hinweg fliegen“, sagt der Rathauschef.
Senioren beklagen Fahrweise von Bussen in Ilvesheim
Es gebe aber noch andere – durchaus vermeidbare – Probleme, moniert Walther. Eines betrifft die Fahrweise, denn häufig würden sich die Busse bereits in Bewegung setzen, obwohl ältere Fahrgäste noch nicht an ihrem Sitzplatz angekommen seien. „Auch wenn der Bus verspätet ist, dürfen die Senioren nicht fallen“, betont Walther.
Christian Kliebisch (Freie Wähler) lobt die Verwaltung für ihren Einsatz. Er selbst sei in den vergangenen Tagen von den Bus-Ausfällen betroffen gewesen. Doch nicht nur er ist ein Leidtragender der aktuellen Situation. Auch Leser des „Mannheimer Morgen“ hatten sich in der Vergangenheit an diese Redaktion gewandt. So hatte ein Senior aus dem Ilvesheimer Norden beklagt, dass er bei Regen an einer Haltestelle ohne Dach stehen müsse. Hier gibt es immerhin eine gute Nachricht. In Ilvesheim-Nord soll ein Wartehäuschen errichtet werden. Mittel dafür seien im Haushalt vorgesehen, heißt es von der Verwaltung.
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