Breitband

Absatz von Glasfaser in Ilvesheim ins Stocken geraten

Ilvesheim soll ab Sommer 2024 flächendeckend mit Glasfaser versorgt werden. Bislang ist die nötige Quote noch nicht erreicht. Wie viele Haushalte noch einen Vertrag abschließen müssen, und was passiert, wenn das nicht gelingt

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Auch in diesem Pavillon auf dem Festplatz bietet die Deutsche GigaNetz Beratung rund um das Thema Glasfaser an. Aktuell ist der "Speed Point" deinstags und freitags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. © Hans-Jürgen Emmerich

Ilvesheim. Nach erheblichen Problemen beim Direktvertrieb von Glasfaseranschlüssen im Auftrag der Deutschen GigaNetz in Ilvesheim ist die Vermarktung in den vergangenen vier Wochen ins Stocken geraten. Auf der Internetseite des Unternehmens wird der Anteil der erreichten Abschlüsse weiterhin mit 25 Prozent angegeben. Dass die Zahl richtig ist, bestätigt auch ein Sprecher der GigaNetz auf Nachfrage. Trotzdem zeigt man sich weiter zuversichtlich, dass die angestrebte Quote von 35 Prozent erreicht wird und der Ausbau somit erfolgen kann.

Deutsche GigaNetz zuversichtlich

„Es lässt sich generell sagen, dass die Bürgerinnen und Bürger aus Ilvesheim dem Thema Glasfaser-Internet sehr aufgeschlossen und interessiert gegenüberstehen“, heißt es in der Antwort auf eine Anfrage der Redaktion. Nach Problemen beim Direktvertrieb im Mai dieses Jahres habe man entschieden gehandelt und das bisherige Vertriebsteam neu organisiert. Der Fokus bei der Schulung des neuen Vertriebsteams sei die Qualitätssicherung, damit sich die geschilderten Vorfälle nicht wiederholen. Dazu gehörten unter anderem eine präzise Personalauswahl, „Quality-Calls“ bei Bürgerinnen und Bürgern zur Messung der Kundenzufriedenheit sowie noch schnellere und genauere Überprüfungen von Datenrichtigkeit.

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Der Neustart des lokalen Vertriebsteams in Ilvesheim habe knapp einen Monat Zeit in Anspruch genommen und sei erst seit der vergangenen Woche abgeschlossen. In dieser „Übergangszeit“ seien – wie erwartet – weniger Aufträge von Interessierten generiert worden als ursprünglich prognostiziert. Die Quote liege deshalb immer noch bei etwa 25 Prozent. Zum Erreichen der angestrebten Vermarktungsquote von 35 Prozent fehlten demnach noch 10 Prozent, was etwa 500 Vertragsabschlüssen in Ilvesheim entspreche. „Die Tendenz ist jedoch positiv: Die Deutsche GigaNetz ist vor Ort nun wieder präsent“, erklärt Lars Bammann. Der Haustürvertrieb sei für die Vermarktung von Glasfaser-Internet einer der wichtigsten Vertriebskanäle. Deshalb steige die Anzahl der Neuverträge erst seit einigen Tagen wieder an.

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Falls die erforderliche Quote für den eigenwirtschaftlichen Ausbau des Glasfasernetzes bis zum Stichtag am 17. Juli 2023 nicht erreicht sein sollte, prüfe man den Sachverhalt noch einmal. Bammann: „Eine erneute Verlängerung des Vermarktungszeitraums ist jedenfalls nicht ausgeschlossen – vor allem dann nicht, wenn die Tendenz so positiv bleibt, wie sie jetzt ist.“ Ein einzelner Mitarbeiter eines Subunternehmers für den Vertrieb hatte Fake-Aufträge erstellt und tatsächlich existierende Adressen von Ilvesheimern verwendet und Unterschriften gefälscht. So wurden Glasfaser-Bestellungen vorgespiegelt, die in Wirklichkeit gar nicht abgeschlossen wurden. Sollte es erneut zu auffälligem Verhalten kommen, bittet die Deutsche Giganetz um eine Meldung unter der Rufnummer 040/593 63 00.

Die Konditionen

Anfang November hatten die Gemeinde Ilvesheim und die Deutsche Giganetz den Kooperationsvertrag zum flächendeckenden Ausbau unterzeichnet. Kunden, die jetzt einen Anschluss bestellen, müssen keine Hausanschlusskosten (bis zu 1990 Euro) zahlen. Die monatlichen Kosten liegen je nach Schnelligkeit und Leistungen bei 44,90 bis 74,90 Euro und sind in den ersten zwölf von 24 Monaten Laufzeit auf 29,90 Euro reduziert.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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