Energiepolitik

In Leutershausen: Voll auf Photovoltaik setzen

Wichtig für Heddesheim und Hirschberg: Ein Experte der AVR hat dem Zweckverband Obere Bergstraße eine Studie zur Energieversorgung vorgestellt. Wasserwerk und Niederzonenbehälter könnten mit Photovoltaik bestückt werden

Lesedauer: 
Auf dem Dach des Niederzonenbehälters in Leutershausen könnten Photovoltaik-Anlagen installiert werden. © Steven Parstorfer/AVR

Photovoltaik ist angesichts des Klimawandels und der hohen Energiepreise in aller Munde – so auch beim Zweckverband Gruppenwasserversorgung Obere Bergstraße, der die Gemeinden Heddesheim und Hirschberg mit Trinkwasser versorgt. In der jüngsten Sitzung im Hirschberger Rathaus stellte Steven Parstorfer, Projektleiter der AVR-Energie GmbH, eine Projektstudie für den Verband vor, der im Jahr konstant 400 000 Kilowattstunden Strom verbraucht.

Mit dieser Studie soll laut dem Verbandsvorsitzenden und Hirschberger Bürgermeister Ralf Gänshirt die Autarkie bei der Stromversorgung untersucht werden. Konkret wurde geprüft, ob das Wasserwerk und der Bereich des Niederzonenbehälters mit Photovoltaik bestückt werden können.

Das Potenzial für PV-Anlagen auf den Dächern oder den Freiflächen ist laut Projektleiter vorhanden. Jedoch gibt es bauliche und planerische Probleme. Im Bereich des Wasserwerks, wo die Investition je nach Variante bei bis zu 690 000 Euro liegen könnte, gibt es Probleme mit dem Dach. Das dortige Dach müsste nämlich saniert werden. Und die Kosten hierfür wurden noch nicht ermittelt.

Im Wasserschutzgebiet

Freiflächen stünden zur Verfügung, allerdings befindet sich der Bereich im Wasserschutzgebiet. „Im Einzelfall müsste dies geprüft werden“, meinte Parstorfer. Ein weiterer Nachteil bei den Freiflächen sei die erforderliche Bauleitplanung. Diese sei zeit- und kostenintensiv. Will heißen: Dies könnte mitunter mehrere Monate, vermutlich sogar Jahre in Anspruch nehmen.

Der Zweckverband will sich daher zunächst auf den Niederzonenbehälter in Leutershausen konzentrieren. Der Strombedarf liegt dort bei 44 000 Kilowattstunden. Die Kosten würden sich auf rund 42 000 Euro für PV-Anlagen belaufen. Dass der Zweckverband etwas für seine eigene Umweltbilanz tun will, stand außer Frage. Folglich befürworteten die Vertreter aus Hirschberg und Heddesheim einstimmig den Vorschlag, auf dem Niederzonenbehälter PV-Anlagen zu installieren. Beim Wasserwerk wird man sich erst anschauen, wie es um die Dächer steht.

Versorgung bis 2050 sicher

Eingangs der Sitzung informierte der Vorsitzende Gänshirt über erfolgte Maßnahmen. Unter anderem wurde die Leitung in der Oberen Bergstraße ausgebessert. Zudem informierte Gänshirt darüber, dass er und sein Heddesheimer Kollege Achim Weitz vor wenigen Tagen den Masterplan Wasserversorgung des Landes überreicht bekamen. Dabei wurde die Versorgungssicherheit untersucht. „Für Hirschberg und Heddesheim liegt alles im grünen Bereich, und zwar bis 2050. Wir sind gut aufgestellt, haben aber noch Hausaufgaben auf“, lautetet Gänshirts Fazit.

Zustimmung gab es in der Sitzung auch für die finanzielle Beteiligung an der Verlegung der Versorgungsleitung anlässlich des Neubaus des Rückhaltebeckens im Bereich Galgenstraße durch den Abwasserverband Oberer Landgraben. Der Verband Gruppenwasserversorgung beteiligt sich an der Maßnahme mit insgesamt 715 000 Euro. hr

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen