„Hier Hirschberg, 19. HvO einsatzbereit.“ Mit diesem knappen Funkspruch meldete sich am Montagabend Joachim Vosloh Punkt 18 Uhr aus dem Mannschaftstransportwagen (MTW) heraus bei der Integrierten Leitstelle für den Rettungsdienstbereich Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis. Damit startete nach vier Monaten Vorbereitungszeit beim Hirschberger DRK offiziell das Pilotprojekt „Helfer vor Ort“ (HvO). Ein Anlass, der Michael Frank mit „Genugtuung und Dankbarkeit“ erfüllte, wie er bei der kleinen Feier in der DRK-Unterkunft an der Galgenstraße bekannte.
Seinen Dank adressierte der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins vor allem an Initiator Joachim Vosloh und seine drei Kameraden Michael Rell, Daniele Colombo und Kevin Einsmann. Ohne dieses Quartett würde es dieses Projekt in der Bergstraßengemeinde nicht geben. Und nun stünden mit ihnen auch die ersten vier „Helfer vor Ort“ zur Verfügung. Sie mussten vorab eine fundierte Ausbildung hinter sich gebracht haben. Laut Michael Frank auch ein Grund, warum Hirschberg erst jetzt dieses Projekt auf die Beine stellen konnte, obwohl es Nachbargemeinden wie Ilvesheim schon länger umsetzten. Bislang scheiterten die Bemühungen am Personal und dem Ausbildungsthema.
Rückenwind vom Ortsverein
Aus diesem Grund konnte sich der stellvertretende Bereitschaftsleiter des Hirschberger DRK, Joachim Vosloh, jetzt auch über viel Rückenwind seitens des Ortsvereins freuen, als er Anfang des Jahres mit seiner Idee beim Vorstand vorsprach. „Feuer und Flamme“ sei das Gremium gewesen und habe eine „bedingungslose Unterstützung“ versprochen. Dass der ehemalige Hemsbacher schon als Zehnjähriger in die dortige Jugendfeuerwehr eintrat und sich damit schon früh ehrenamtlich engagierte, kommt jetzt den Hirschberger Bürgern zugute: „Diese frühen Erfahrungen in einer Hilfsorganisation haben mich motiviert, auch mal ein größeres Projekt anzustoßen“, sagt Vosloh. Nächster Schritt wird nun sein, das auf vorerst zwölf Monate angelegte Pilotprojekt im Gemeinderat vorzustellen. Dies allerdings werde rein informell sein, da der Ortsverein hier keine öffentlichen Gelder benötige. „Wir freuen uns riesig, auf diese Weise ehrenamtlich einen Beitrag zur Sicherheit unserer Mitbürger leisten zu können“, betont Vosloh. Schließlich komme es im Rettungsdienst aufgrund der aktuell angespannten Situation des Gesundheitswesens zu diversen Engpässen. Stetig steigende Einsatzzahlen, Personal- und damit verbundene Fahrzeugausfälle könnten zu großen zeitlichen Verzögerungen führen. „Und das, obwohl gerade hier jede Sekunde zählt.“
Die „Helfer vor Ort“ seien in der Rettungskette ganz vorn, sollten aber nicht die Notfallrettung ersetzen, sondern sie ergänzen. „Die Integrierte Leitstelle alarmiert uns immer nur bei Bedarf zusätzlich zum Rettungsdienst, um eine Erstversorgung kritisch erkrankter oder verletzter Menschen durchzuführen und diese schließlich dem Rettungsdienst zu übergeben“, berichtet Vosloh. Das Projekt sei allerdings von der Bereitschaft ehrenamtlicher Kräfte abhängig. Über die Fortsetzung entscheidet nach Ablauf der zwölf Monate der Ortsverein in Abstimmung mit der Kreisbereitschaftsleitung.
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