Hirschberg - Der mit 91 Jahren verstorbene Unternehmer Otto Schulz wurde gestern beigesetzt

"Chef der Tabakfabrik"

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Unternehmer Otto Schulz ist im Alter von 91 Jahren verstorben.

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Auf dem Friedhof von Großsachsen ist gestern Otto Schulz, der Mitinhaber und Gesellschafter der früheren Firma Süddeutsche Rohtabake OHG und der Süd-Tabak GmbH, beigesetzt worden. Er verstarb am vergangenen Samstag im Alter von 91 Jahren im Krankenhaus in Heidelberg.

Nach der Schule wurde Schulz, gerade einmal 19, Soldat. Beim Einsatz in Russland wurde er verwundet. Später geriet er in amerikanische Gefangenschaft und kam in ein Lager nach Frankreich, aus dem er Anfang März 1946 entlassen wurde. Freundschaftliche und familiäre Bindungen führten ihn nach Großsachsen, wo er Arbeit fand, und zwar in dem Unternehmen, in dem er später Verantwortung übernahm.

An seinem 23. Geburtstag trat er in das Unternehmen Süddeutsche Rohtabake in Großsachsen ein. Daneben absolvierte er im Abendunterricht eine Ausbildung zum Industriekaufmann, die er bei der Industrie- und Handelskammer mit dem Diplom abschloss. Durch Aufenthalte in vielen Tabak-Anbaugebieten der Welt konnte er im Selbststudium sein fachliches Wissen erweitern.

Mehr als drei Jahrzehnte führte er in alleiniger Verantwortung die Unternehmen. Bis zuletzt fand man ihn fast täglich am Schreibtisch in seinen Betrieben, die er zusammen mit dem Mitinhaber Hermann Hillen verwaltete. Noch vor wenigen Monaten gründete er eine weitere Firma, und zwar die Firma Otto Schulz UG Hirschberg.

Neben seinen beruflichen Aktivitäten war Schulz 22 Jahre Mitglied des Verwaltungsrates der Bezirkssparkasse Weinheim, heute Sparkasse Rhein Neckar Nord.

Die Förderung der kulturellen und sporttreibenden Vereine lag ihm am Herzen. Schulz half bei zahlreichen Problemen, vor allem bei der Übereignung der Alten Turnhalle in Großsachsen an die Gemeinde und dem Ausbau als Veranstaltungsraum, und übernahm bei verschiedenen Anlässen auch Ehrenämter.

So war er beim 100. Jubiläumsfest des MGV "Sängerbund" 1973 Festpräsident, beim 110-jährigen Jubiläum im Jahre 1983 zusammen mit Wilhelm Grüber senior Präsident des Ehrenausschusses und im Jahr 1998 Festpräsident des Ehrenausschusses, zusammen mit einem weiteren Bürger Großsachsens. Beim 100. Jubiläum des TV Großsachsen saß Schulz im Festausschuss.

Förderndes Mitglied war er beim "Sängerbund", der "Sängereinheit" 1864 Leutershausen, dem Männerquartett Bergstraße, der SGL, dem TVG, dem Reitverein Großsachsen und dem VdK Leutershausen. Ferner gehörte er zu den Gründern der Jagdhornbläser "Hirschkopf" Weinheim. Außerdem war er auch Mitglied der Jägervereinigung.

Für seine Verdienste um die Vereine und Organisationen wurden ihm viele Ehrungen zuteil. So erhielt er die Ehrenurkunde und Ehrenmedaille des Landes Baden-Württemberg sowie den Ehrenteller der Gemeinde Hirschberg. e. d.

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