Festakt

50 Jahre Hirschberg: Ein Festakt voller Musik und Gemeinschaft

Die Gemeinde Hirschberg feiert 50 Jahre Zusammenschluss mit Musik, Sketchen und Schauspiel in der Heinrich-Beck-Halle.

Von 
Jannis Schüßler
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WNB . PR . Philipp Reimer . 19.09.2025 . 19_09_2025 . Leutershausen: (jsh) Jubiläumsabend 50 Jahre Hirschberg mit Beiträgen der Verein, in der Heinrich-Beck-Halle, Bild © Philipp Reimer

Hirschberg. Mit einem festlichen Wochenende hat die Gemeinde ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Der Zusammenschluss aus Großsachsen und Leutershausen wurde am Freitagabend in der Heinrich-Beck-Halle mit einem abwechslungsreichen Programm gewürdigt. Zwischen musikalischen Darbietungen, humorvollen Szenen und ortsgeschichtlichen Rückblicken erlebte das Publikum in der ausverkauften Halle einen Abend voller Erinnerungen und gemeinsamer Freude.

Platz für bis zu 800 Gäste, ein Meer aus Rot, Blau und Weiß an der Hallendecke, angeregte Gespräche: Schon beim Betreten der Halle war klar, dass ein besonderes Ereignis bevorstand. Die Bühne, von der Veranstaltungstechnik „DeMi Promotion“ eindrucksvoll in Szene gesetzt, bildete den Mittelpunkt. Seit Dienstag war die Halle gesperrt, um den Sportbetrieb so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.

Bürgermeister hebt Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement hervor

Pünktlich um 19 Uhr eröffnete Bürgermeister Ralf Gänshirt die Feierlichkeiten. In seiner Ansprache erinnerte er daran, dass die Idee zur Jubiläumsveranstaltung vor einem Jahr gemeinsam mit den Vereinen entstanden sei. Besonders hob er die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement hervor und betonte: „Es zeigt, wie die Hirschberger zusammenhalten – darauf können wir stolz sein!“ Er versicherte, dass man zuversichtlich in die nächsten 50 Jahre „und darüber hinaus“ blicken könne.

Der MGV 1884 Leutershausen eröffnete das Programm; Vorsitzender Harald Brand bedankte sich bei den Organisatoren: „Auf die Hirschberger Vereine ist Verlass!“ Unter Leitung von Michael Kuhn, seit zehn Jahren Chorleiter, trug der Männerchor zwei deutsche und zwei englische Stücke vor. Mit „Wie kann es sein“ von den Wise Guys und „Und der Haifisch, der hat Zähne“ aus der Dreigroschenoper gelang ein schwungvoller Auftakt, ehe „Highland Cathedral“ und „Marry‘s Wedding“ das Publikum zu rhythmischem Applaus hinrissen.

Danach kam die Sängereinheit 1864 Leutershausen auf die Bühne. Christine Pietsch begrüßte die Gäste „von hiwwe wie driwwe“. Unter Leitung von Jun Won Lee sang der Chor „Ihr von morgen“ von Udo Jürgens, Leonard Cohens „Hallelujah“ sowie das spanische Lied „Canta“ – alles mit spürbarer Hingabe.

Beim Galaabend in der Heinrich-Beck-Halle unterhalten sich Landrat Stefan Dallinger, Chako Habekost, Bürgermeister Ralf Gänshirt und Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just über das Jubiläum. © Kathrin Oeldorf

Musikalisch fortgesetzt wurde der Abend von der Kapelle Ave Maria. Seit Monatsbeginn steht sie unter der Leitung von Luca Toldo. Elegant gekleidet, begrüßte er das Publikum mit Charme und witzelte über seinen „leichten italienischen Akzent“. Mit „Fanfare for a Celebration“ eröffnete die Kapelle ihren Auftritt, gefolgt vom „Böhmischen Traum“.

Humorvolle Ortschronik vom „Heisemer Dorftheater“

„Träumen darf man auch an so einem Jubiläumsabend“, merkte der Dirigent an, bevor er mit „Back to the Future“ eine kleine musikalische Zeitreise einleitete. Danach gehörte die Bühne dem Frauenchor „Continuo“. Geleitet von Christiane Binz, begleitet von Pianistin Henriette Basler und Drummer Sascha Birkenstock, erklangen „Music makes me“ von Jim Papoulis, Coldplays „Viva la Vida“ und „Auf uns“ von Andreas Bourani – rhythmischer Applaus und tosender Jubel waren der Lohn, bevor das „Heisemer Dorftheater“ für heitere Momente sorgte.

Mit einer humorvollen Darstellung der Ortschronik erklärten die Schauspieler die Fusion der beiden Gemeinden. Kleine Neckereien über Feuerwehr, Rathaus und Verwaltung lockerten den Vortrag auf. Besonders witzig fand das Publikum die Namensfindung: Ein Doppelname kam nicht infrage – die damalige EDV hätte das nicht verkraftet. So kursierten Vorschläge wie „Großsachsenhausen“, „Lindenbrunnen“ oder „Hirschsachsen“, ehe man sich auf den Namen Hirschberg einigte.

Eine neue Hirschberg-Hymne wird präsentiert

Eine besondere Überraschung bot im Anschluss der fast vollständig erschienene Gemeinderat. Gemeinsam mit Gänshirt und Musiklehrerin Katrin Birkenstock präsentierte das Gremium eine neue Hirschberg-Hymne, die Birkenstock im Rahmen einer Projektwoche an der Martin-Stöhr-Schule mit Schülern komponiert hatte. Nach nur zwei Proben wagten sich die Gemeindevertreter auf die Bühne – das Publikum dankte ihnen mit tosendem Applaus und sang bei der Zugabe dank ausgeteilter Liedblätter mit.

Es folgte der MGV Sängerbund Großsachsen unter Leitung von Elena Kleiser-Wälz mit „Clementine“ und „Schuld war nur der Bossa Nova“. Danach begrüßte der sächsische Karnevalsverein aus Niederau die Gäste. Ehrenpräsident Wolfgang Kutzsche erinnerte an die Freundschaft zwischen den Gemeinden und erklärte lachend: „Damit es nicht zu Verständigungsproblemen kommt, sagen wir im folgenden Schauspiel kein Wort.“ Hauptmann Manuel Radloff überzeugte daraufhin als Putzmann, der ein Schlagzeug fand und pantomimisch zum Audioband spielte. Im weiteren Verlauf trat der Posaunenchor Leutershausen mit einem klassischen Stück sowie der Festmusik von Leutershausen auf.

Gebannt folgte das Publikum dem Programm zum 50. Jubiläum der Gemeinde Hirschberg in der Heinrich-Beck-Halle. © Philipp Reimer

Mit „Music was my first love“ und „You‘ve got a friend in me“ wurde die Verbindung zwischen beiden Ortsteilen unterstrichen. „A whole new world“ aus dem Musical „Aladdin“ erinnerte schließlich daran, dass die Fusion eine neue gemeinsame Welt entstehen ließ. Den Schlusspunkt setzten die „Power ToneZ“. Die Formation der Sängereinheit unter Leitung von Meinhard Wind erfreute das Publikum mit „Hit the Road Jack“, „What about us“, „Shallow“ und „You‘ll never walk alone“.

In seinem Schlusswort sprach der Rathauschef von einem „unschlagbaren Potpourri an musikalischen Darbietungen“ und dankte allen Mitwirkenden. Spontan erklang noch das Badner Lied – es war ein stimmungsvoller Ausklang, bevor die Gäste nach vier Stunden ausgiebigster Unterhaltung den Heimweg antraten.

Kabarettist Chako Habekost mpoderiert Galaabend

Der zweite Tag des Hirschberger Jubiläumswochenendes stand im Zeichen eines Galaabends in der festlich geschmückten Heinrich-Beck-Halle. Locker und humorvoll moderiert von Kabarettist und Lokalmatador Chako Habekost, erlebte das Publikum musikalische Auftritte von Jimmie Wilson und sehenswerte Akrobatik vom Trio Bellissimo aus der Ukraine. Mehrere mitreißende Tanzdarbietungen steuerten die Hemsbacher „Penguin Tappers“ bei, und dann gab es noch einen eigens gedrehten Kurzfilm.

Neben köstlichen Vorspeisen-Häppchen durften sich die Zuschauer nicht zuletzt auf eine Gesprächsrunde freuen, zu der Landrat mit Stefan Dallinger eingeladen war. Mit ihm stand Hausherr und Bürgermeister Ralf Gänshirt auf der Bühne sowie sein Amtsvorgänger, der Weinheimer OB Manuel Just. Alle berichteten auf sehr persönliche Weise von ihren Bezügen zu der Gemeinde und schilderten, wie sie das Zusammenwachsen der beiden unterschiedlichen Ortsteile erlebten – am Ende standen lauter ganz eigene Bekenntnisse zu Hirschberg. Immer wieder lockte Wilson an diesem Abend das Publikum nach vorne. Auf der Tanzfläche konnte man sich Bewegung verschaffen – und schließlich einen gelungenen Abend ausklingen lassen.

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