Heidelberg. Bergheim ist der am dichtesten bebaute Stadtteil Heidelbergs. Und im Sommer einer der heißesten. Außer der Neckarwiese - die auf dieser Flussseite wenig nutzbar ist - gibt es wenig einladendes Grün. Das ändert sich: Im Frühsommer wird der Penta-Park wiedereröffnet. Und die Emil-Maier-Straße wartet ab sofort mit Sitzmöbeln und Pflanzen auf Menschen, die sich hier treffen oder entspannen wollen - unter Bäumen. Am Freitag wird das gefeiert. Ab 16 Uhr gibt es im neuen, temporären Park Programm - von Mal-Aktionen über Musik und Spielmobil bis zu Infoständen und Akustik-Konzert.
Bereits seit 9. April ist die Emil-Maier-Straße zwischen Bergheimer Straße und Alter Eppelheimer Straße für den Verkehr gesperrt. Seither hat sich viel verändert. Etwa 20 Bäume und Sträucher gedeihen in Pflanzkübeln, die die Mitarbeitenden des Regiebetriebs Gartenbau eigens gezimmert haben. Schwarzkiefern, Zimtahorn und Zierkirschen stehen nun neben rustikalen Holzmöbeln wie Parklets und Paletten-Sofas.
Neuer Park wird rund 400 Quadratmeter groß
Später soll der Bereich zwischen Czernyring und RNV-Betriebshof sogar komplett zum Park werden. Doch das wird noch vermutlich bis nach 2030 dauern, denn zunächst muss der neue Betriebshof, an dessen Außenmauern der Park beginnen soll, gebaut. Rund 100 Millionen Euro werden in das neue Herz des ÖPNV investiert, in dem Straßenbahnen und Busse gewartet, repariert und für den nächsten Einsatz bereitgestellt werden.
Die Straße wird nicht mehr gebraucht.
Dass man sich nun mit einer Limo aus dem Dezernat 16 oder dem mitgebrachten Wasser aus der eigenen Trinkflasche hier, in der Nähe des Fernbus-Haltepunkts, sowie fünf Minuten zu Fuß entfernt vom Hauptbahnhof aufhalten kann, sei dem Zusammenspiel von vielen zu verdanken, erklären Oberbürgermeister Eckart Würzner, Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck und Ernst Baader, Leiter des Landschafts- und Forstamts, bei einem Pressegespräch am Montag. Neben den Heidelberger Diensten und dem Team des Kreativwirtschaftszentrums Dezernat 16 sowie dem Café Leitstelle ist das Stadtteilmanagement mit im Boot.
Offen für weitere Ideen von Initiativen oder Personen
Es sollen noch mehr werden: Als „Experimentierraum“ ist das Areal nämlich konzipiert. Vereine, Initiativen und Einzelpersonen können sich mit ihren Ideen für die Freifläche per Mail (kontakt@hd-bergheim.de) melden.
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„Die Straße wird nicht mehr gebraucht“, erklärt Würzner die Idee, in dieser Asphaltwüste, die durch große Parkplatzflächen gebildet wird, später in eine Grünfläche zu verwandeln. Rund 4000 Quadratmeter wird der neue Park einmal groß sein. Doch weil das noch mindestens sechs Jahre dauert, soll die Emil-Maier-Straße schon einmal als Freifläche genutzt werden.
„Wir hätten jetzt hier tolle Planungen anstellen können. Doch darum ging es nicht, sondern darum, sofort und mit vergleichsweise wenig Aufwand etwas zu schaffen, eine Art Pop-up-Park“, erklärt Odszuck. Eine Oase in der im Sommer an dieser Stelle schnell aufgeheizten Stadt soll der neue Bereich werden. Die noch eher hässlichen Bauzaun-Abgrenzungen sollen in den nächsten zwei, drei Wochen durch Poller ersetzt werden.
Das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte“ unterstützt dieses und weitere Innenstadt-Projekte mit 4,1 Millionen Euro. „Die 50. größte Stadt hat damit die höchste Fördersumme bekommen“, freut sich der Bürgermeister. Weitere 1,4 Millionen Euro gibt die Stadt dazu. Mit den 5,5 Millionen Euro werden 35 Projekte zwischen der Altstadt und Kirchheim umgesetzt.
Das Programm soll helfen, die nach der Pandemie geschwächten Innenstädte wieder belebter zu machen. Mehr Schatten, mehr Grün: Der Bismarckplatz profitiert ebenfalls. Und die Kurfürsten-Anlage, ebenfalls in Bergheim gelegen: Unter anderem soll der Brunnen instandgesetzt werden.
Eine Expertin für „Oasen“ - Daniela Holzmann neu im Team
Kurz vor der Wiedereröffnung steht zudem der Penta-Park, der nördlich des Emil-Maier-Parks liegt und von einer Bürgerinitiative davor gerettet wurde, für die Erweiterung eines Hotels überbaut zu werden. „Unter anderem haben wir den Teich freigelegt - viele wussten gar nicht, dass es hier einen gibt“, erklärt Baader.
Damit Heidelberg noch mehr solcher grünen und blühenden Oasen bekommt, hat das Rathaus personell aufgestockt: Landschaftsplanerin und Staudenexpertin Daniela Holzmann, die viel Erfahrung im Weinheimer Herrmannshof sammelte, kümmert sich um das „Projekt Oasis“. Dabei sollen unter anderem in Bergheim Bäume gepflanzt werden, wo heute noch Autos parken.
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