Rund um den Europaplatz, dem neuen, pulsierenden Herz der Bahnstadt (wenn nicht sogar dem künftigen Zentrum Heidelbergs), wachsen seit drei Jahren neue Gebäude kräftig in die Höhe. An zentraler Stelle indes, dem südlichen Ausgang des Hauptbahnhofs in den neuen Stadtteil, war einiges ins Stocken geraten. Und Fußgänger müssen noch weiter umständliche Wege nehmen.
Erst kommende Woche – voraussichtlich – wird die Stadt den Vertrag mit der Bahn unterzeichnen, der Grundlage für die direkte fußläufige Anbindung des neuen Stadtteils an den Willy-Brandt-Platz und damit Bergheim ist.
Dieser 16 Meter lange Steg, der ebenerdig den Querbahnsteig mit dem neuen Platz verbinden soll, wird auf Kosten der Stadt gebaut. Er soll Besucher des Kongresszentrums genauso flott durchlassen wie Reisende aus dem Süden der City zu den Gleisen. Es ist also kein Bypass, sondern eine lebenswichtige Schlagader. Drei Jahre lang wird am Europaplatz südlich des Hauptbahnhofs gebaut. Die ersten Gebäude sollten bereits fertig sein. Die Gustav Zech Stiftung verbaut nach den Plänen des Berliner Büros Winking Froh Architekten auf dem 24 000 Quadratmeter großen Grundstück rund 300 Millionen Euro.
Fünf Gebäude entstehen hier, darunter ein elfgeschossiges Vier-Sterne-Plus-Konferenzhotel mit mehr als 300 Zimmern. Der Europaplatz ist etwa 8000 Quadratmeter groß. Eine Rampe führt von hier in die Fahrradgarage, in der Platz für 1600 Zweiräder sein soll.
Bei all diesen gigantischen Dimensionen und den Krisen, die aktuell auch die Baubranche schütteln, ist der Verzug von rund einem Dreivierteljahr nachvollziehbar und verständlich. Eine echte Zitterpartie muss aber die Abstimmung zum Steg gewesen sein – zum Glück mit gutem Ausgang. Sonst hätte dem Platz am Ende noch ein Infarkt gedroht.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Wichtige Ader
Michaela Roßner zum Bauverzug auf dem Europaplatz