Nahverkehr - Ortstermin der CDU im Heinrich-Menger-Weg / Prüfung auf Eignung für Straßenbahn

„Rentnerweg“ liegt am Herzen

Von 
Michaela Roßner
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Bezirksbeirat Michael Segner (Mitte) traf bei strömendem Regen rund 50 Bürger auf dem „Rentnerweg“ im Pfaffengrund. © miro

Heidelberg. Sie nennen ihn liebevoll „Rentnerweg“ – und kommen bei strömendem Regen und Kälte, um ihn vor möglichen Übergriffen zu schützen: Rund 50 Bürger haben bei einem Ortstermin der CDU am Donnerstagabend Kritik und Unverständnis darüber ausgedrückt, dass der Heinrich-Menger-Weg seit kurzem als eine denkbare Trasse für eine Straßenbahnführung Richtung Patrick-Henry-Village und Schwetzingen im Gespräch ist. „Wir brauchen im Pfaffengrund keine weitere Straßenbahn – wir haben eine“, sagt eine Frau energisch. Ein paar hundert Meter parallel zum erst kürzlich neu geteerten Menger-Weg führt die Linie 22 durch den Stadtteil – mit optionaler Bus-Verlängerung bis Schwetzingen an der Endhaltestelle.

„Sie sollten hier mal bei schönem Wetter laufen, ergänzt ein anderer Paffengrunder Bürger, „da ist immer jemand unterwegs hier, mit dem Rad, zu Fuß, mit dem Hund“. Nickend ergänzt eine andere Teilnehmerin des Ortstermins, „hier im Paffengrund sind wir ja nicht gerade gesegnet mit Naherholungsflächen.“ Eine Nachbarin pflichtet ihr bei und zeigt auf die Bäume, die den Weg säumen und im Winter beschatten. „Was können wir als Bürger dagegen unternehmen?“ möchte eine weitere Zuhörerin schon kampfentschlossen wissen. „Unterschriftenliste, Leserbriefe schreiben, die Stadträte ansprechen“, rät ihr Gegenüber laut.

Viel verändert in 60 Jahren

Bezirksbeirat Michael Senger hat den Termin organisiert. Wie man auf die Idee kommen konnte, den „Rentnerweg“ in die Straßenbahn-Überlegungen einzubeziehen? „Ich vermute mal, derjenige, der diese Idee hatte, hat etwas von einer Bahnlinie gelesen, die es hier mal gab“, geht Segner in die Geschichte.

„Allerdings hat sich in den vergangenen 60 Jahren hier sehr viel geändert.“ So gebe es die Unterführung am Energie- und Zukunftsspeicher nicht mehr. Aus seiner Sicht müssten auch jüngere Erweiterungsgebäude der Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für den Gartenbau abgerissen werden, Außerdem sei der Weg im Gespräch als Radschnellweg: „Da passt einiges nicht.“

„Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung sieben Varianten in die weitere Untersuchung gegeben. Geprüft werden muss auch der Heinrich-Menger-Weg“, weiß Gemeinderat Werner Pfisterer. „Das ist ein Schulweg“, zeigt eine Frau auf die Von-Galen-Schule, die direkt am „Rentnerweg“ liegt. „Auch viele Kinder aus der Bahnstadt nutzen ihn gerne“, ruft eine andere.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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