Reaktion der RNV zur Vertagung eines Grundsatzbeschlusses

Heidelberg. „Wir haben uns von der Sitzung endlich Klarheit erhofft und sind daher enttäuscht von der erneuten Vertagung. Aber wir nehmen den Gemeinderat beim Wort und vertrauen darauf, dass bis zur politischen Sommerpause endlich eine verbindliche Planungsgrundlage für den ÖPNV in Heidelberg geschaffen wird“: Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr (RNV), hat in einer Mitteilung auf die Entscheidung des Heidelberger Gemeinderats am Donnerstagabend reagiert, einen Grundsatzbeschluss zum Neubau des RNV-Betriebshofs in Bergheim erst am 22. Juli treffen zu wollen.

„Auch die erneuten Aufträge, die wir heute zusätzlich erhalten haben, nehmen wir wiederum ernst – auch wenn wir wissen, dass die Situation dadurch nochmals komplizierter wurde“, fügte der Geschäftsführer hinzu. Einen echten Bürgerdialog bis Juli hinzubekommen, sei „eine Herkulesaufgabe“: „Aber wir werden uns auch dieser Herausforderung stellen.“ Der Zeitdruck sei „immens“: Neue Bahnen seien bereits bestellt, ein „leistungsfähiger und zeitgemäßer Betriebshof aber immer noch nicht in Sicht“. Politik, Verwaltung und RNV müssten sich ranhalten, „sonst verpassen wir den Anschluss komplett“.

29 Stadträte hatten in der Sitzung für den von der CDU, den Grünen und der Fraktion „Die Heidelberger“ eingebrachten Antrag gestimmt, acht dagegen. Sieben enthielten sich. „Wir brauchen noch einmal ein paar Wochen Zeit“, hatte CDU-Fraktionschef Jan Gradel den Wunsch nach Vertagung begründet. So seien nach der Ausschusssitzung noch kreative Lösungsvorschläge etwa von einer Bergheimer Initiative eingebracht worden, die gründlich geprüft werden müssten. Und mit dem Eternitwerk im Süden der Stadt sei ein möglicher neuer Standort für einen Betriebshof in die Diskussion gekommen.

Hoffnung auf einen Grundsatzbeschluss hatten die Sitzung des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses sowie der Haupt- und Finanzausschuss geweckt. Es war mit der SPD ein Kompromiss gefunden worden, der eine Sanierung am alten Standort im Stadtteil Bergheim machbar erschienen ließ.