Justiz

Prozess gegen mutmaßlichen Paketbomber auf Zielgeraden

Von 
Michaela Roßner
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Der Angeklagte mit Anwalt Steffen Lindberg. © Uwe Anspach

Heidelberg/Ulm. Die Beweisaufnahme ist geschlossen, am kommenden Mittwoch und Freitag werden vor dem Landgericht Heidelberg die Plädoyers und das Urteil erwartet: Der Prozess gegen den mutmaßlichen Paketbomber aus Ulm geht ins Finale. Mit einer Befragung von Ermittlern des Landeskriminalamtes und dem Verlesen der Ergebnisse von Laboranalysen etwa von Fingerabdrücken an den Paketaufklebern und DNA-Spuren am Klebeband im Inneren der verschickten Verpackungen endete der zehnte Verhandlungstag des seit 8. September tagenden Schöffengerichts. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 67-jährigen Elektriker im Ruhestand das Herbeiführen von Sprengstoffexplosionen vor.

Im aufwendigen Indizienprozess sind unter anderem Mantrailer-Hunde vorgestellt worden, die den Weg von der Postfiliale in Ulm, wo die drei Pakete aufgegeben worden waren, bis zum Haus des bereits in U-Haft befindlichen Verdächtigen aufgezeigt haben sollen. Auch Haaruntersuchungen aus dem Fell von Katzen waren Thema, weil in allen drei Paketen, die im Februar mutmaßlich im Zusammenhang mit einer Erpressung an die Unternehmen Wild (Eppelheim), Lidl (Neckarsulm) und Hipp (Bayern) verschickt worden waren, Katzenhaare gefunden wurden. Eindeutige Hinweise auf Samtpfoten im Umfeld des Angeklagten gab es indes nicht. Weder ein sichergestellter Drucker, noch Zündhölzer aus seinem Haushalt lieferten Beweise, referierte der Vorsitzende Richter André Krumme.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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