OB-Wahl Sinsheim: Ex-Mannheimer Siesing wird Rathauschef

Sinsheim. In den Schlagzeilen ist Sinsheim derzeit vor allem dank eines U-Bootes, das im dortigen Museum seine Heimat finden soll. Doch auch kommunalpolitisch tut sich Einiges in der rund 36 000 Einwohner zählenden Großen Kreisstadt südöstlich von Heidelberg. Denn sie hat einen neuen Oberbürgermeister: den früheren Mannheimer Marco Siesing. Der 46-Jährige ist bisher Rathauschef der weit kleineren und nur ein paar Autominuten von Sinsheim entfernten Gemeinde Eschelbronn.

Bei der OB-Wahl am Sonntag, bei der Amtsinhaber Jörg Albrecht nicht mehr antrat, holte CDU-Mitglied Siesing als unabhängiger Kandidat sensationelle 76,7 Prozent. Sein Amtskollege aus Neckarbischofsheim, Thomas Seidelmann, kam nur auf 18,9 Prozent. 2,8 Prozent verbuchte Alexander Holder, ein früherer Bauunternehmer am Ort. Katastrophal niedrig fiel die Wahlbeteiligung aus: ganze 36 Prozent.

Der jetzige Sieg ist Höhepunkt einer eindrucksvollen Karriere

Der in Halle an der Saale geborene Familienvater absolvierte nach seinem Abitur eine Offiziersausbildung bei der Bundeswehr und 2007 ein Studium des Public Management an der Verwaltungshochschule in Kehl, das er mit dem Bachelor of Arts abschloss. Ab 2011 war er bei der Stadt Mannheim im Dezernat des damaligen Ersten Bürgermeisters und heutigen OB Christian Specht tätig - im Fachbereich Sicherheit und Ordnung. Zuletzt leitete er dort eine Arbeitsgruppe für die Unterbringung von Zuwanderern.

Kommunalpolitisch engagierte sich Siesing in seinem Heimatstadtteil Rheinau als Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes und als Bezirksbeirat. 2015 wurde er bereits im ersten Wahlgang mit 69 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister der als „Schreinerdorf“ bekannten Gemeinde Eschelbronn gewählt und erst im vergangenen Jahr ohne Gegenkandidat mit fast 95 Prozent eindrucksvoll bestätigt.

Der aktuelle Sinsheimer Oberbürgermeister Albrecht (CDU) gibt das Amt zum 31. August ab, um die Leitung der Sport- und Jugendförderorganisation „Anpfiff ins Leben“ zu übernehmen.