Heidelberg. Wie soll sich der Campus Im Neuenheimer Feld weiterentwickeln? Wie bekommen die Institutionen und ihre Nutzer eine gute Perspektive für die Zukunft? Wie kann das Gebiet besser mit der Innenstadt und den Stadtteilen vernetzt werden? Darauf gibt der „Masterplan im Neuenheimer Feld“ Antworten. In vier Jahren ist er mit Hunderten Beteiligten erarbeitet worden. Am Donnerstag tagte der Koordinationsbeirat zum letzten Mal.
Das Masterplanverfahren wird von Stadt, Land und Universität getragen und finanziert. Es gab fünf Runden der Öffentlichkeitsbeteiligung, die regen Zuspruch fanden. Am 17. März hat der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung der erarbeiteten Masterplanung zugestimmt. Mehr als 3200 Interessierte hatten das Online-Angebot genutzt und insgesamt 186 Beiträge zu den Entwürfen der Büros Astoc und Höger eingebracht.
Prozess über 50 Monate
„Es ist sehr viel erreicht worden“, fasste der Koordinationsbeirat unter dem Vorsitz von Lenelis Kruse-Graumann und Albertus L. Bujard zusammen und ging auf die Abwägung der unterschiedlichen Belange, die komplexe Struktur des Campus, das Verkehrsmodell und die zum Teil sehr fachspezifischen Fragen auch der Nutzer – vor allem der Forschungseinrichtungen – ein. Das Beteiligungsverfahren war komplex, diskutiert wurde in kleinen und großen Runden, in Experten-Klausurtagungen und zum Schluss wegen der Pandemie auch digital und hybrid.
„Zehn Jahre Planung davor hatten zu keinem Ergebnis geführt“, erinnerte Bujard an den verfahrenen Streit um die Straßenbahnerschließung. Acht öffentliche Veranstaltungen, 22 Sitzungen des Koordinationsbeirats, 16 Forumstermine, drei Onlinebeteiligungen und vier Ausstellungen später – Vorbesprechungen nicht mitgezählt – blicke man auf 50 Monate eines „lernenden Prozesses“ zurück.
Im März war das Ergebnis, der Masterplan, vom Rat verabschiedet worden. Er sichert den Forschungseinrichtungen maximal 868 000 Quadratmeter Entwicklungsfläche zu, erlaubt einen Straßenbahnring zur Erschließung, wenn der motorisierte Verkehr über den Klausenpfad geführt wird, und betont, dass der Hühnerstein möglichst erst 2050 bebaut werden soll.
Spektakuläre Entwürfe wurden durch diesen langen Beteiligungsprozess „abgeglättet“, Ecken und Kanten fehlten, bewertete hingegen ein Teilnehmer das Ergebnis eher als „sehr durchschnittlich“. Bei einer Infoveranstaltung am 6. Mai können sich alle Interessierten davon noch einmal ein Bild machen.
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