Heidelberg. Die Wirtschaftsgebäude des Klosters „Stift Neuburg“ sollen zu einem Zentrum für Kammermusik werden: Der Heidelberger Unternehmer und Mäzen Wolfgang Marguerre hat das Gebäude im Heidelberger Stadtteil Ziegelhausen gekauft und möchte einen Teil des Klosterareals zu einem Kammermusik-Campus umgestalten. Dafür werden er und seine Familie einen zweistelligen Millionenbetrag investieren, berichtet der SWR.
Ein Kammermusiksaal in der ehemaligen Scheune, außerdem Probenräume und Unterkünfte: In dem Stift soll ein Zentrum für hochtalentierte junge Musiker aus aller Welt entstehen. Die Pläne für den Umbau soll das renommierte Architekturbüro Speer + Partner erarbeitet haben. Ein öffentliches Restaurant und Café gehören ebenfalls zum Konzept. Die Klosterbrauerei soll erhalten bleiben. Die Abtei selbst gehört nicht dazu. Marguerre soll das Objekt im Juli 2023 gekauft haben.
Einige Bereiche des Klosters stehen seit längerem leer. Ab 2012 war das Stift in die Schlagzeilen geraten. Der Altabt hatte den Pächtern der Ländereien vor Ablauf des Vertrags gekündigt. Der neue Abt hatte hochfliegende Pläne, wollte die Abtei zum klerikalen Bildungszentrum ausbauen, ökologische Landwirtschaft im großen Stil betreiben.
Schließlich zog der übergeordnete Klosterverbund, die Beuroner Kongregation, die Reißleine, liquidierte die Klosterhof GmbH und entpflichtete den damaligen Abt. Wolfgang Marguerre hat in Heidelberg bereits zweistellige Millionenbeträge in die Rettung des Städtischen Theaters und in die aktuelle Sanierung der Stadthalle gesteckt.
Der 84-jährige Gründer des Blutplasma-Unternehmen „Octapharma“ ist seit November 2023 Ehrenbürger der Stadt Heidelberg.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg_artikel,-heidelberg-marguerre-kauft-wirtschaftsgebaeude-fuer-kammermusikzentrum-_arid,2272738.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html