Aufmarsch rechter Szene erwartet

Mannheimer Neonazi Christian Hehl wird in Dudenhofen beigesetzt

Erstmals seit Jahren ist in der Region wieder ein Großaufmarsch der rechten Szene inklusive Gegenkundgebung zu erwarten: Am kommenden Samstag wird der Neonazi Christian Hehl in Dudenhofen beigesetzt

Von 
Steffen Mack
Lesedauer: 
Christian Hehl. © bei Christoph Bluethner

Dudenhofen.

Der Vorderpfalz droht ein Großaufmarsch der rechten Szene. Am nächsten Samstag, 10. Dezember, soll der bundesweit bekannte Neonazi Christian Hehl um 9 Uhr im Friedwald in Dudenhofen beigesetzt werden. Das hat diese Redaktion aus zuverlässigen Quellen erfahren. Erwartet wird, dass dies viele Gesinnungsgenossen für einen gemeinsamen Auftritt nutzen. Dann wäre auch mit einer Gegenkundgebung zu rechnen.

Hehl ist laut Berichten in rechten Foren am 16. Oktober in einem Krankenhaus der Region gestorben. Dort soll der 53-Jährige, seit langem gesundheitlich schwer angeschlagen, zuletzt wegen eines Abszesses am Gesäß behandelt worden sein. Vor dem Mannheimer Amtsgericht gab der mehrfach vorbestrafte Gewalttäter 2017 bei einer Verurteilung wegen Drogenhandels an, unter Diabetes sowie chronischen Herz- und Nierenbeschwerden zu leiden.

Mehr zum Thema

Hintergrund

Probleme in der Fanszene des SV Waldhof: Gräben in der Kurve

Veröffentlicht
Von
Alexander Müller
Mehr erfahren
SV Waldhof

Nach Neonazi-Eklat: Waldhof-Stadionsprecher Christen legt Amt nieder

Veröffentlicht
Von
Alexander Müller
Mehr erfahren
DFB Pokal

SV Waldhof: Eklat im Carl-Benz-Stadion wegen verstorbenem Neonazi

Veröffentlicht
Von
Christian Gerards
Mehr erfahren

Vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des Stuttgarter Landtags rühmte sich Hehl 2018, er sei zeitweise „Deutschlands bekanntester Skinhead“ gewesen. Unter anderem diente er dem NPD-Bundesvorstand in den 1990ern als Leibwächter. Für diese Partei saß der gebürtige Ludwigshafener auch von 2014 bis 2019 im Mannheimer Gemeinderat.

Hehls Tod führte zu einem Eklat beim SV Waldhof, wo er Chef beim einstigen Hooligan-Fanclub „The Firm“ war. Stadionsprecher Stephan Christen betrauerte den Verstorbenen bei einem Heimspiel, bedauerte dies anschließend als Fehler und trat zurück. (Bild: Christoph Blüthner)

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen