Rhein-Neckar. Strahlender Sonnenschein und hohe Temperaturen verleiten derzeit zu einer Abkühlung im Neckar. Das Baden und Schwimmen in dem Fluss kann allerdings lebensgefährlich sein. Aus diesem Grund macht die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) in einer Pressemitteilung jetzt auf einige Regeln aufmerksam, die beim Wassergang in den Fluss zu beachten sind. Diese hängen insbesondere damit zusammen, dass der Neckar nicht bloß ein Fluss, sondern auch eine Wasserstraße mit Schiffsverkehr von Containerschiffen und schnellen Sportbooten ist.
„Das Schwimmen und Baden – besonders im Bereich von 100 Metern oberhalb bis 100 Metern unterhalb von Wehr- und Schleusenanlagen einschließlich der Schleusenvorhäfen, Kraftwerksanlagen, Hafeneinfahrten und Brücken – ist aufgrund von Schiffsbetrieb und Strömungen lebensgefährlich und deshalb nicht erlaubt“, heißt es in der Mitteilung. Vor allem an Schleusen und Wehren sei die Gefahr groß, in den Sog des Wassers zu geraten.
Auch am Ufer und in Flachwasserbereichen kann es zu gefährlichen Strömungen kommen. Diese werden durch vorbeifahrende Binnenschiffe und Motorboote verursacht. Die Wasserhöhe könne wegen der Schiffe stark ab- und zunehmen, heißt es vom WSV. Vor allem für Kinder, die in Flachwasserbereichen spielen, ist das eine Gefahr. Eltern sollten ihre Kinder deshalb stets beaufsichtigen.
Nicht nur durch die Strömung und den Wassersog können Gefahren entstehen. Auch von Schiffen sollten sich Menschen fernhalten. „Der Kapitän eines Motorgüterschiffes hat beispielsweise einen Sichtschatten von rund 200 Metern vor seinem Schiffsbug, in dem er keine Schwimmer oder kleineren Boote sehen kann“, teilt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Neckar mit.
Keine Badewasserqualität
Um nicht von einem Schiff oder Boot überfahren zu werden, soll unbedingt die Schifffahrtsrinne in der Flussmitte gemieden werden. Diese habe in etwa eine Breite von 40 Metern. Ebenfalls lebensgefährlich und aus diesem Grund nicht erlaubt sei das Springen von Brücken. Die WSV erklärt weiter, dass das Neckarwasser keine Badequalität besitze. Einige Städte und Kommunen verbieten das Baden in dem Fluss aus diesem Grund vollends.
Neben den Badenden verstoßen mit den steigenden Temperaturen auch immer mehr Menschen mit kleinen Booten gegen die bestehenden Regeln. So werden derzeit „regelmäßig für den Bootsverkehr gesperrte, gefährliche Bereiche der Stauwehre aber auch ökologische Schutzzonen mit kleinen Booten befahren“, heißt es vom WSV.
„Schwimmen, Baden und Wassersport machen Spaß. Bei verantwortungsvollem Umgang und Beachtung der Regeln auf der Wasserstraße sind diese auch ohne größere Gefahren möglich. Wichtig ist, sich vor Augen zu halten, dass man als Schwimmer nicht immer gesehen wird“, heißt es abschließend.
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