Insolvenz

Krankenhaus St. Vincentius in Heidelberg schließt: 26 Mitarbeitern gekündigt

Das Krankenhaus St. Vincentius in Heidelberg ist ab Montag Geschichte. Während 26 Mitarbeitern gekündigt wurde, haben 55 ein Angebot zur Übernahme ins Salem-Krankenhaus angenommen

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Julian Eistetter
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Das Krankenhaus St. Vincentius in Heidelberg schließt zum 1. Juli. © Rothe

Heidelberg. Das Krankenhaus St. Vincentius stellt wie geplant seinen Betrieb zum Sonntag, 30. Juni, ein. Das teilt die Evangelische Stadtmission als Trägerin mit.

Insgesamt 55 der 93 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im anderen Krankenhaus der Stadtmission, dem Salem, weiterbeschäftigt, heißt es. Zwölf weitere haben ein solches Angebot abgelehnt, 26 Arbeitsverhältnisse mit Vollzeitkräften und Aushilfen werden zum 30. September dieses Jahres beendet. „Dass wir nicht allen Mitarbeitern ein Angebot machen konnten, bedauern wir sehr“, heißt es dazu in der Mitteilung.

Zusammenlegung St. Vincentius und Salem in Heidelberg: So geht es diese Woche weiter

Am Dienstag wird im Krankenhaus Salem ein Treffen für alle alten und neuen Mitarbeitenden stattfinden, kündigt die Evangelische Stadtmission an. Am Mittwoch gebe es dann eine erste gemeinsame Mitarbeiterversammlung und die Klinikseelsorgerin, Pfarrerin Sabine Hannak, werde am gleichen Tag ein „Get-together“ mit Neubeginn-Segen gestalten.

Durch ein „gelungenes Entlassmanagement“ hätten Verlegungen von Patientinnen und Patienten in andere Krankenhäuser zum Betriebsende fast vollständig vermieden werden können, Liegendtransporte habe es gar nicht gegeben.

St. Vincentius Heidelberg: Weitere Nutzung des Gebäudes noch unklar

In Bezug auf die Weiternutzug des St.Vincentius-Gebäudes befinde sich der Vorstand der Stadtmission in Gesprächen. Eine Entscheidung steht noch aus.

Hintergrund der Schließung ist das Insolvenzverfahren, das die beiden Kliniken der Stadtmission derzeit in Eigenverwaltung durchlaufen. Die Trägerin hat sich für die Zusammenlegung beider Häuser entschieden. Sie werden unter dem Dach des größeren Krankenhauses Salem mit 238 Betten vereint. Das St. Vincentius hatte 84 Betten.

Dieser Schritt ermögliche es, "auf die strukturellen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu reagieren und das Haus nicht nur zukunftsfähig, sondern auch wirtschaftlich tragfähig aufzustellen", hieß es bei der Ankündigung im April von den Geschäftsführern Florian Kesberger (Salem) und Yong-Uk Kim (St. Vicentius).

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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