Heidelberg. Haushaltsartikel, Bücher, Blumenübertöpfe, Bilder oder Schmuck: In Kisten und Tüten verpackt sind die gebrauchten Waren als Spenden am Samstag und Sonntag angeliefert worden. Nun sortieren die vielen ehrenamtlichen Helferinnen des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs die Dinge. Und von Donnerstag bis Samstag (13./14./15. Oktober) kann man beim Heidelberger Pfennigbasar im Bürgerhaus Emmertsgrund dann wieder viele Schnäppchen machen – nach zwei Jahren coronabedingter Pause.
Der Pfennigbasar ist kein Flohmarkt, sondern ein gut sortiertes, nachhaltiges Kaufhaus: Jedes Stück, das in Säcken oder Kartons gespendet wurde, ist einzeln in die Hand genommen, begutachtet und sortiert worden. 70 Helferinnen sind für den Basar jedes Jahr stunden- und tagelang im Einsatz. „Packen Sie alles in einen Karton oder in einen Sack und überlassen Sie uns bitte die Behältnisse, damit kein Umpacken nötig wird!“, lautet der Appell der Organisatorinnen. Nicht jeder hat sich das zu Herzen genommen, und so laden die Spender an den beiden Sammeltagen regelmäßig auch Tüten und einzelne Gebinde ab. Erwartet werden sie vor der Tür von Helfern, die an ihren gelben Warnwesten und den leeren Einkaufswagen zu erkennen sind, die sie zu den Fahrzeugen schieben und wenig später gefüllt ins Innere des Bürgerhauses, wo ausgepackt, begutachtet und dekoriert wird. Schon Tage vorab haben die Ehrenamtlichen erfahren, an welchem Stand sie eingeplant sind. „Wir konnten auch Wünsche äußern“, erzählt Hannelore Brahms, die für Schreibwaren eingeteilt ist. Und nun sortiert sie Geschenkpapierrollen, Blöcke und unbenutzte Grußkarten, während hinter ihr im Regal eine ebenfalls gespendete Leuchttafel schon die Buchstaben „P-F-E-N-N-I-G-B-A-S-A-R“ trägt. Nicht alles indes ist geeignet, weiterverkauft zu werden: „Ich habe auch schon bereits angebrochene Packungen Backpapier aussortiert“, sagt Brahms kopfschüttelnd. „Schrott nehmen wir nicht“, da ist auch Hannelore Thomas rigoros. Sie ordnet draußen vor dem Bürgerhaus den Anlieferverkehr. Während es am Sonntagmorgen noch recht ruhig ist, mussten die Spender am Tag davor Geduld mitbringen und sich in eine lange Autoschlange einreihen, die sich im eigens eingerichteten Einbahnstraßenverkehr rund um das „Augustinum“ bildete. „Wenn ich das gewusst hätte“, freut sich eine Seniorin über den zügigen Durchlauf am zweiten Tag: „Ich habe gestern schon den großen Teil gebracht, da war es deutlich schwieriger.“
Erlös für soziale Zwecke
Kisten voller Kinderspiele , zwei Puppenwagen und sogar eine Babywiege lädt Klaus Zimmermann aus, der aus Wieblingen gekommen ist. Zwei hochwertige Kinderstühle aus Holz gibt er ebenfalls ab. „Die Kinder sind groß jetzt“, begründete er. Zu den Verkaufstagen am nächsten Wochenende will er „eher nicht“ kommen. „Aber meine Frau ganz sicher“, erzählt er. Das hört Thomas, die Schatzmeisterin des Clubs gerne: „Wir brauchen Geld“, sagt sie. Nach zwei Pandemiejahren und dem Ausfall des Basars ist die Kasse des Frauenclubs geschröpft. Mit dem Erlös – beim Pfennigbasar kommen regelmäßig fünfstellige Summen zusammen – werden soziale Projekte unterstützt. Unter anderem profitieren Austauschaufenthalte von Studierenden.
Verkaufstage
Der Pfennigbasar wird organisiert vom Deutsch-Amerikanischen Club Heidelberg (ADFC).
Verkaufstage sind Donnerstag, 13. Oktober, von 11 bis 18 Uhr, Freitag, 14. Oktober, von 10 bis 18 Uhr, Samstag, 15. Oktober, von 10 bis 14 Uhr.
Veranstaltungsort ist das Bürgerhaus „HeidelBERG“, Forum 1, Heidelberg-Emmertsgrund.
Infos: www.gawc.de
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