Ein Gewinn für alle

Von 
Michaela Roßner
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© Manfred Rinderspacher © Manfred Rinderspacher

Das hatte dem Heidelberger Süden noch gefehlt: Ein Kulturzentrum, das Farben, Vielfalt und jede Menge Möglichkeitenzum Mitmachen bietet. Ein Jahr nach dem intensiv diskutierten Umzug des Kulturhauses und soziokulturellen Zentrums Karlstorbahnhof kann eine erste Bilanz gezogen werden. Und die fällt sehr positiv aus.

900 Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Formate und für sehr viele Zielgruppen haben mehr als 90 000 Menschen angelockt und miteinander ins Gespräch gebracht. Rechnet man die Vorstellungen im kleinen, aber sehr feinen Kino mit, sind es sogar mehr als 1600 Termine. Theater, Musik, Lesungen, Partys und Festivals – quer und queer zeigt sich das Programm für wirklich alle Altersklassen und Interessen. Stars etwa wie die Sportfreunde Stiller finden hier genauso ihre Bühne wie Rapper Ski Aggu oder die Tanzgruppe des Jugendhauses beim städtischen Neujahrsempfang, Lesekreise, Enjoy Jazz, Yoga und viel Kinderprogramm.

Es war eine weise Entscheidung: Der Heidelberger Gemeinderat hat im Dezember 2017 den Umzug des Kulturhauses und soziokulturellen Zentrums Karlstorbahnhof in die ehemalige Kutschenhalle auf der Konversionsfläche Campbell Barracks beschlossen. Es ist ein Kulturzentrum, das auch die Aufgabe erfüllt, Identität zu stiften in einem Stadtteil, der gerade ganz neu entsteht, weil die Konversionsflächen sich mit vielen Neubürgern füllen.

20 Millionen Euro hat das neue Zentrum die Stadt (und ein bisschen das Land) gekostet. Es sieht ganz danach aus, dass sich jeder Euro gelohnt hat. Dass am Ende des ersten Jahres ein sechsstelliges Defizit unter dem Wirtschaftsabschluss steht, ist schade – war aber zu befürchten und kann zum Teil aus den eigenen Rücklagen abgefangen werden.

Unbezahlbar ist, dass rund zwanzig Prozent des Programms erlebt werden können, ohne Eintritt zahlen zu müssen. Auch das ist ein Aspekt der konsequenten Barrierefreiheit, die längst nicht nur bauliche Fragen abdeckt.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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