Die Staatsanwaltschaft wirft dem 66-Jährigen Mord vor: Ab Mitte Januar muss sich ein Mann vor dem Heidelberger Landgericht verantworten, weil er im vergangenen Juni seine zwei Jahre jüngere Frau getötet haben soll. Das vermutlich wehrlose Opfer soll durch einen schweren Gegenstand, vermutlich einem Hammer, tödlich am Kopf verletzt worden sein.
Die Polizei hatte am späten Abend des 23. Juni 2022 am Rande eines Gewerbegebiets bei Sinsheim die 64 Jahre alte Frau tot in einem Pkw aufgefunden. Zwar waren die genauen Hintergründe zunächst unklar. Wegen der „äußeren Umstände und den bisherigen Ermittlungen“ ging man aber schnell von einem Tötungsdelikt aus. Noch in der Nacht zum Freitag wurde der Fundort weiträumig abgesperrt. Die Zentrale Kriminaltechnik sowie das Institut für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg unterstützten die Ermittlungen. Um die genauen Umstände des Todes der 64 Jahre alten Frau zu klären, hatte das Polizeipräsidium die Sonderkommission „Hecke“ mit zunächst 66 Ermittlern eingerichtet.
Leiche im Kofferraum
Am 19. Juli, dreieinhalb Wochen nach dem Leichenfund, wurde der Ehemann der Getöteten festgenommen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Mord ereignete sich laut Anklageschrift am Morgen des 23. Juni im gemeinsam bewohnten Haus des Paares. Danach soll die Leiche in den Kofferraum des Wagens gelegt und der Pkw bei einem Supermarkt abgestellt worden sein. Als Motiv wird Habgier angenommen: Der 66-Jährige soll es auf die Hinterbliebenenrente abgesehen haben. Die Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht im Heidelberger Justizzentrum beginnt am Montag, 16. Januar. Wie Gerichtssprecherin Ina Untersteller mitteilt, wurden mehrere Zeugen und ein Sachverständiger geladen. Es sind zunächst sieben Verhandlungstage angesetzt. miro