Heidelberg. Im Heidelberger Zoo können Besucher seit Juni sechs Krauskopfpelikane sehen. Wie der Zoo mitteilt, haben sich die Vögel mit den wilden Frisuren in den letzten Wochen gut in ihrem Gehege neben den Flamingos eingelebt. Auch bei Besuchern kamen die neuen Bewohner in den vergangenen Monaten gut an.
Die wilde Frisur und die orangene Färbung der Schnabelhaut dienen den Pelikanen bei der Partnersuche. Besonders gut können Zoobesucher das Prachtkleid demnach im Winter und Frühjahr beobachten. Die Pelikane zeichnen sich durch ihre Flügelspannweite aus, die mit bis zu 340 Zentimetern die größte aller europäischen Vögel ist.
Platz im Zoo Heidelberg ist knapp
Bisher lebten Rosapelikane an dem Flamingosee im Heidelberger Zoo. Weil der Platz im Zoo nicht für beide Vogelarten reichte, mussten die Rosapelikane den neuen Bewohnern weichen. Sie leben mittlerweile im Zoo Karlsruhe. Die neuen Krauskopfpelikane kommen besser mit der Kälte im Winter zurecht als ihre Vorgänger. Daher benötigt der Zoo Heidelberg nun kein zusätzliches Winterquartier mehr.
Zoo Heidelberg will zur Auswilderung der bedrohten Tiere beitragen
Krauskopfpelikane waren einst in fast ganz Europa verbreitet – heute gelten sie als die am stärksten bedrohte Pelikanart. Als im Jahr 2022 die Vogelgrippe grassierte, traf es auch die Krauskopfpelikane schwer. Viele hunderte Kolonien erlagen der Krankheit, weltweit leben heute nur noch knapp über 10.000 Tiere. Inzwischen gibt es Planungen, die bedrohten Vögel in Mitteleuropa wieder auszuwildern.
Der Zoo Heidelberg teilte mit, dass sie mit einer Nachzucht der Pelikane einen Beitrag zur Arterhaltung leisten wollen. In Zukunft sollen die drei Krauskopf-Pärchen Verstärkung von zwei weiteren Tieren erhalten. Der Zoo hofft zeitnah auf kleine Krauskopfpelikan-Küken, die gemeinsam mit ihren Eltern am Flamingosee die Besucher entzücken.
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