Heidelberg. Im Stadtkreis Heidelberg wurde am 11. Oktober ein Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut amtlich festgestellt. Das hat ein Sprecher der Stadtverwaltung mitgeteilt. Die Krankheit befalle ausschließlich Honigbienen, für Menschen bestehe keine Gefahr – auch nicht durch den Verzehr von Honig.
Um eine mögliche Ausbreitung der Seuche zu verhindern, ist ein Sperrbezirk rund um den Ausbruch im Stadtteil Kirchheim festgelegt worden. Das Bürger- und Ordnungsamt fordert alle Besitzerinnen und Besitzer oder Betreuerinnen und Betreuer von Bienenvölkern, deren Standort im Sperrbezirk liegt, auf, ihre Bienenstände unter Angabe der Anzahl der Bienenvölker und der jeweils aktuellen Standorte unverzüglich bei der Veterinärabteilung, Bergheimer Straße 69, anzuzeigen (veterinaeramt@heidelberg.de).
Bienenvölker müssen amtstierärztlich untersucht werden
Alle Bienenvölker und Bienenstände im Sperrbezirk müssen amtstierärztlich auf Faulbrut untersucht werden. Bewegliche Bienenstände dürfen von ihrem Standort nicht entfernt werden. Bienenvölker, lebende oder tote Bienen, Waben, Wabenteile, Wabenabfälle, Wachs, Honig, Futtervorräte, Bienenwohnungen und benutzte Gerätschaften dürfen nicht aus den Bienenständen entfernt werden.
Auch dürfen Bienenvölker oder Bienen nicht in den Sperrbezirk gebracht werden. Bienenhaltende außerhalb des Sperrbezirks, die auffällige Beobachtungen in ihren Bienenständen machen, werden gebeten, sich mit ihrem zuständigen Bienensachverständigen in Verbindung zu setzen.
Faulbrut gefährdet Bienenlarven
Die Amerikanische Faulbrut (AFB) der Bienen ist eine übertragbare, bakteriell bedingte Tierseuche, die große Schäden an der Bienenbrut verursacht, die Überlebensfähigkeit von Bienenvölkern in einer Region ernsthaft gefährden und dementsprechend auch erhebliche wirtschaftliche Schäden hervorrufen kann. Der Erreger ist nach Mitteilung der Stadtverwaltung das sporenbildende Bakterium Paenibacillus larvae.
Die Faulbrutsporen werden hauptsächlich durch räubernde Bienen oder kontaminierte Waben und Bienenwohnungen sowie über Honig und Futter verbreitet. Eine Übertragung kann auch über seit längerer Zeit nicht gebrauchtes Bienenmaterial erfolgen. Im Bienenvolk werden die Sporen durch Körperkontakt und Futteraustausch weiter verteilt. Besonders betroffen sind die Bienenlarven, die die Sporen mit dem Futter aufnehmen.
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