Heidelberg

Am alten Karlstor in Heidelberg soll eine zweite Feuerwache entstehen

Heidelberg wächst - und die große Feuerwache an der Bahnstadt stößt an ihre Kapazitätsgrenzen. In der Alttstadt, hinter dem alten Karlstor. soll eine kleine zweite Feuerwache entstehen

Von 
Michaela Roßner
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Auf dem Gelände zwischen dem Karlstorbahnhof und dem Parkplatz am Valeriesteg soll die Feuerwache Ost in der Altstadt entstehen. © Philipp Rothe

Heidelberg wächst. In der Bahnstadt, in der Südstadt, im Neuenheimer Feld zum Beispiel. Das hat offenbar auch Auswirkungen auf die Feuerwehreinsätze. Um künftig die östlichen Stadtteile besser im Brandfall versorgen zu können, wird nun über den Bau einer weiteren Feuerwache nachgedacht. Östlich des früheren Karlstorbahnhofs in der Altstadt soll auf dem Areal eines Parkplatzes eine neue Feuerwache gebaut werden.

Vier Einsatzfahrzeuge sollen hier neben der Wache selbst Platz bekommen, skizziert Oberbürgermeister Eckart Würzner am Montag bei einem Pressegespräch die Dimensionen. Es soll der zweite Standort der städtischen Berufsfeuerwehr werden, die ihre Hauptwache am Baumschulweg in der Bahnstadt hat. Von hier aus sollen die Brandlöscher im Ernstfall nicht nur die Altstadt, sondern auch die östlichen Stadtteile Ziegelhausen und Schlierbach gemeinsam mit den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr dort versorgen. Am Dienstag, 16. Januar, soll das Projekt im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss diskutiert und dann am 1. Februar im Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt werden. 2022 hat eine Feuerwehrbedarfsplanung ergeben, dass die große Feuerwache keine Kapazitäten für Erweiterungen besitzt. Von mehreren theoretisch für eine weitere Wache in Frage kommenden Arealen habe sich allein das Grundstück zwischen B 37 und Waldhang als geeignet erwiesen, auf dem bisher unter anderem Touristenbusse parken. Für diese müsse ein anderes Konzept gefunden werden, bestätigt Würzner.

Verändert wird nicht nur die aktuell als ungeordneter Parkplatz genutzte Fläche. Auch der S-Bahn-Halt „Altstadt“ – zwischen der künftigen Feuerwache und dem alten Karlstorbahnhof – soll in eine barrierefreie ÖPNV-Umsteigeanlage mit sechs Halteplätzen für Gelenkbusse verwandelt werden. Wie beides aussehen könnte, soll ein städtebaulicher Wettbewerb entwickeln.

Nachnutzung des alten Gebäudes

Das Grundstück des alten Karlstorbahnhofs und die Gebäude selbst braucht man offenbar nicht für diese Pläne. Über die Nachnutzung des alten Karlstorbahnhofs soll ebenfalls in der Ausschusssitzung am 16. Januar gesprochen werden. So beantragen die CDU und die Heidelberger, dass das Kino und der große Saal als Bürgersaal genutzt werden können. Das Medienforum Heidelberg möchte hier – zusätzlich zum neuen Standort des Karlstorbahnhofs in der Heidelberger Südstadt – eine Zweigstelle betreiben.

Die Räume des alten Karlstorkinos sollen erst einmal weitergenutzt werden können. Große Sanierungen und Investitionen soll es laut Würzner indes nicht geben („dann hätten wir keinen neuen bauen müssen“). Aber einige Zusagen sind schon erfolgt: Der Verein Hip Hop Heidelberg mit den beiden Vorsitzenden Nina Schandorf und Karolina Duthie hat nach einer Ausschreibung die Nutzung des ehemaligen „Klub K“ im Obergeschoss des alten Bahnhofs zugesichert bekommen.

Im Mai 2023 wurde das Zwischennutzungskonzept für den gesamten Alten Karlstorbahnhof in der Altstadt vom Heidelberger Gemeinderat verabschiedet. Neben dem Stadtteilverein Alt-Heidelberg, dem Zimmertheater, das dringend eine Spielstätte benötigt, weil seine Räume in der Hauptstraße gekündigt wurden, und dem Verein Queer Space sollen städtische Büros eingerichtet werden.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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