Heidelberg. Es wird geschnieft, geniest und gehustet: Viele Heidelberger sind aktuell krank. Deutlich erkennbar wird das bei Personalengpässen - nicht nur bei den Bus- und Straßenbahnfahrern. Auch Kinderbetreuungseinrichtungen müssen einen starken Personalengpass verkraften.
Mund-Nasen-Schutz beim Personal in Heidelberger Universitätsklinikum
Das Klinikpersonal des Heidelberger Universitätsklinikums trägt seit Freitag wieder Mund-Nasen-Schutz bei der Arbeit. Auch ambulante Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher sollen nach Möglichkeit eine Maske tragen. Personen mit einer Covid-19-Erkrankung oder Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen oder Fieber sollen auf einen Besuch der Krankenhäuser verzichten, heißt es weiter in einer Mitteilung der Uniklinik. Eine Einschränkung der Besuche oder Besuchspersonen werde empfohlen angesichts der steigenden Infektionszahlen bei akuten Infektionen des Atemapparats und des wachsenden Anteils an SARS-CoV-2-Erkrankungen. Gerade bei Klinikpatienten kann eine Infektion mit Erkältungs- oder Coronaviren schwerwiegende Folgen haben.
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„Für die Kläranlage in Heidelberg lässt sich seit August 2023 wieder ein Anstieg an SARS-CoV-2-Biomarkern im Abwasser beobachten“, bestätigt ein Sprecher des Rhein-Neckar-Kreises. Der Abwasserzweckverband Heidelberg führe in der Kläranlage in Heidelberg in Kooperation mit dem Technologiezentrum Wasser des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches ein regelmäßiges Abwassermonitoring auf SARS-CoV-2-Biomarker durch. Das Einzugsgebiet des Abwasserzweckverbandes umfasst Heidelberg, Eppelheim, Neckargemünd und Dossenheim. Zwei Mal pro Woche werden Proben aus den Zuläufen der Kläranlagen genommen. Bei der Analyse und Zählung der Virussequenzen wird die Niederschlagsmenge berechnet.
Mitte Oktober vorläufiger Höhepunkt der Corona-Infektionen
„Die Biomarker waren über den Sommer über erstmalig im Pandemieverlauf auf ein Hintergrundniveau abgesunken“, beschreibt Ralph Adameit aus der Pressestelle des Landratsamtes die Entwicklung. Mitte Oktober sei dann ein vorläufiger Höhepunkt erreicht worden. Nach einer Flaute ging es wieder hoch: „Mit dem relativ nasskalten Wetter Anfang Dezember wurde wieder ein deutlicher Anstieg verzeichnet.“ Die SARS-CoV-2-Biomarker hätten sich im Vergleich zum November verdoppelt. Insgesamt sei der aktuelle Stand „vergleichbar mit den Werten vom Winter 2022/2023“.
Covid-Infektionen machten sich besonders bei Älteren breit, während bei Kindern und jüngeren Jahrgängen „primär Rhino-/Enteroviren und das Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) als respiratorische Erreger in Frage“ kämen.
Kritischer Krankenstand in Heidelberger Kita
In einer Kita im Stadtteil Wieblingen ist es sogar aktuell so eng, dass die Mädchen und Jungen derzeit abwechselnd nur alle zwei Wochen kommen können. Das stellt besonders berufstätige Eltern vor sehr große Herausforderungen. „Wir fragen uns schon, wie es kommen konnte, dass die Personaldecke der städtischen Kitas insgesamt so dünn ist, dass es überhaupt keine Vertretungsmöglichkeiten über die städtischen Kitas hinweg gibt“, kritisierte die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Anja Gernand.
Zehn Covid-19-Fälle innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner, die im Krankenhaus landen, führt das Bundesgesundheitsministerium auf - das sind 23 Prozent mehr als noch in der Vorwoche. Eine Meldepflicht gibt es nicht mehr.
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