Kommunalwahl 2024

In Heddesheim gibt es zwei Sieger und zwei Verlierer

Die CDU gewinnt einen Sitz hinzu, die SPD verliert einen, die Grünen sogar zwei. Die neue Heddesheimer Liste / FDP wird drittstärkste Kraft, nur knapp hinter der SPD

Von 
Martin Tangl
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Heddesheim war nicht nur beim Auszählen der Europawahl schnell, sondern legte auch noch eine Nachtschicht für den Gemeinderat ein. Bürgermeister Achim Weitz lobte sein Team für den Einsatz. © Martin Tangl

Heddesheim. Die Wahlhelfer waren schnell mit der Auszählung: Schon kurz nach Mitternacht am Montagmorgen steht das vorläufige Ergebnis der Kommunalwahl in Heddesheim fest. Es gibt mit der CDU mit acht statt bisher sieben Mandaten und der Heddesheimer Liste / FDP, mit künftig fünf Gemeinderäten statt vier Sitzen zwei klare Gewinner. SPD und Bündnis 90 / Die Grünen müssen dagegen Verluste hinnehmen. Die Sozialdemokraten büßen einen Platz im Rat ein und kommen auf fünf, die Grünen verlieren sogar zwei Sitze und schicken in die nächste Amtsperiode jetzt nur noch zwei Frauen und zwei Männer ins kommunale Gremium. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,8 Prozent (2019: 62,44 Prozent).

Je nach Wahlergebnis war die Stimmung in den örtlichen Parteien und Gruppierungen unterschiedlich. Unsere Redaktion hat sich umgehört: Der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Volker Wittneben äußert sich geradezu euphorisch: „Wir sind alle glücklich und zufrieden. Das ist ein tolles, ein super Ergebnis!“ Die CDU entsende ein gutes Team in den künftigen Gemeinderat, mit vier erfahrenen Kommunalpolitikern und vier jungen Räten. „Klar ist, dass sich mit Laura Winkler, Markus Winkler, Jale Kilinc und Charlotte Heinz die neuen Gemeinderäte jetzt erstmal in die Fraktion einarbeiten und sich zusammenraufen müssen“, erklärt Wittneben, aber da sei er zuversichtlich.

Zu den kommunalpolitischen Zielen der CDU erklärt der Vorsitzende: „Wir müssen uns an den Finanzen orientieren und dabei den Erhalt und die Pflege unserer Einrichtungen wie die Eisbahn und das Hallenbad besonders im Auge behalten.“ Weitere Themen seien der Verkehr im Ort, der Wohnungsbau, der Umweltschutz sowie die Bewältigung der Flüchtlingsproblematik. Volker Wittneben, der den Einzug in den Gemeinderat nur knapp mit elf fehlenden Stimmen verpasst hat, betont, es sei oft schwierig, Bürgerwünsche und Finanzen in Einklang zu bringen: „Da müssen wir fair und ehrlich sein.“ Positiv sieht Wittneben die Doppelspitze in der Heddesheimer CDU, er als Parteivorsitzender und Rainer Hege als Fraktionschef im Gemeinderat.

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„Ein tolles Ergebnis, aus dem Stand heraus fast 22 Prozent und fünf Mandate. Ein Verdienst unserer engagierten Wahlkämpfer und ihrer Familien. Die Mühe hat sich gelohnt“, freut sich Simon Jarke, der amtierende Fraktionsvorsitzende der Heddesheimer Liste. Seine FDP kam 2019 auf drei Sitze, durch den Übertritt von Martin Kemmet aus der CDU waren es dann vier für die neu gegründete Gruppierung. „Wir fühlen uns bestärkt“, erklärt Jarke. Seine Fraktion werde jetzt weiter „gute Ideen für Heddesheim entwickeln und ihren Beitrag zur Gestaltung der Gemeinde leisten“. Die Heddesheimer Liste werde „Schwung in den Gemeinderat bringen!“

Eine ganz andere Stimmung herrscht bei der SPD. „Es gab schon bessere Sonntage, unser Ergebnis ist enttäuschend“, kommentiert Jürgen Merx, der sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, die Niederlage. „Wir haben gehofft, zumindest die sechs Mandate zu behalten“, sagt er. Und er wolle jetzt auch nicht alles auf den Bundestrend schieben, „aber hilfreich war das sicher nicht!“ Und natürlich habe der SPD in Heddesheim ein Stimmenfänger für Reiner Lang gefehlt, der nicht mehr zur Wahl stand. „Aber nur 22,8 Prozent für uns, das war nicht zu erwarten“, seufzt Merx. Dabei habe sich die SPD doch oft mit ihren Ideen in den Ort eingebracht. „Das ist leider an den Wählern vorbei gegangen“, bedauert der Kommunalpolitiker.

Frust und Enttäuschung auch bei den Grünen, „aber die Heddesheimer werden jetzt fünf Jahre mit diesem Ergebnis leben müssen“, kritisiert Fraktionschef Günther Heinisch. Wenn mal wieder die pralle Sonne über dem Ort scheine, erinnerten sich die Bürgerinnen und Bürger vielleicht an den Klimaschutz und an diesen für seine Partei doch überraschenden Ausgang des lokalen Urnengangs. Irgendwie hätten die Heddesheimer den Unterschied zwischen Europa- und Kommunalwahl nicht verstanden. Nur so könne er sich die rund elf Prozent Verlust bei beiden Wahlen erklären.

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