Freizeit

Freibäder melden wieder steigende Besucherzahlen

Die Freibäder in Heddesheim, Ladenburg und Schriesheim melden höhere Besucherzahlen als im Corona-Sommer 2021. Ein Bad erreicht sogar fast den Rekordwert von 2018.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Vor allem an heißen Sommertagen suchen viele Menschen Abkühlung am Badesee in Heddesheim. © Marcus Shcwetasch

Nach zwei von Corona gebeutelten Sommern können die Schwimmbadbetreiber in der Region wieder etwas aufatmen. Die Saison ist deutlich besser gelaufen als in den Vorjahren, wie eine Umfrage dieser Redaktion ergeben hat. An den letzten Rekordsommer 2018 kann allerdings nur ein Bad anknüpfen.
 
Am Badesee in Heddesheim haben Betriebsleiter Christopher Di Vita und sein Team insgesamt 270 884 Gäste gezählt. Die Zahl der Badegäste liege damit über dem langjährigen Durchschnitt. „Das hat sicherlich auch mit der langen Phase von sonnigem und trockenem Wetter zu tun“, heißt es von der Gemeinde.

„Fast so sonnig wie im Rekord-Sommer 2003“

Im Jahr 2019 habe es rund 253 000 Besucher gegeben. Im Vergleich dazu ist die Zahl jetzt um rund sieben Prozent gestiegen. Im heißen Sommer 2018 waren es hingegen fast 330 000 Badegäste.

Trotz der hohen Besucherzahlen und Einnahmen von fast einer halben Million Euro bleibt der See in Heddesheim ein Zuschussbetrieb. Knapp 320 000 Euro Defizit waren für das laufende Jahr im Haushaltsplan veranschlagt, das Ergebnis im Corona-Jahr 2020 lag sogar bei rund 400 000 Euro. Wie es in diesem Jahr genau aussieht, konnte die Verwaltung auf Anfrage noch nicht sagen.

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„Wie wir alle miterlebt haben, war das Wetter in dieser Saison fast so heiß und sonnig wie im Rekord-Sommer 2003“, erklärt der Betriebsleiter für die abgelaufene Saison. Viele Menschen hätten daher die Abkühlung im See gesucht.

Solarthermie hilft Ladenburg

Auch Bürgermeister Achim Weitz freut sich über die hohen Besucherzahlen und verspricht: „Über den Winter werden wieder mehrere kleine Investitionen auf dem Badeseegelände getätigt, unter anderem die Erneuerung der Pflasterfläche.“

Wie in Heddesheim, so ist auch in Ladenburg die Saison bereits am vergangene Wochenende zu Ende gegangen. Am Freitag vor dem Altstadtfest war zum letzten Mal offen. Es war die erste Saison mit einem digitalen Eingang, der laut Stadt von den Besucherinnen und Besuchern gut angenommen wurde und dazu beigetragen habe, dass sich die Wartezeit am Eingang verkürzt hat.

„Da wir seit 28 Jahren das Wasser in den Becken über Solarthermie beheizen, mussten wir nicht wie andere Kommunen aufgrund der Gasmangellage die Beckenheizung abstellen“, betont Sprecherin Nicole Hoffmann.

Bürgermeister begrüßte Besucherin mit Blumen

Die Gesamtzahl der Besucher liegt bei rund 126 000, das sind 33 000 mehr als im vergangenen Sommer und fast genauso viele wie im Rekordsommer 2018 (rund 127 000). Überraschend kam das nicht, denn Bürgermeister Stefan Schmutz (SPD) hatte das bereits vorhergesagt, als er in der ersten Augusthälfte die 100 000. Besucherin mit Blumen im Bad begrüßte.

Die große Zahl von Gästen könnte auch das Defizit noch etwas verringern, das mit fast einer halben Million Euro veranschlagt war. „Wir blicken auf eine sehr erfolgreiche Freibadsaison zurück und freuen uns, dass sich unser Freibad einer so großen Beliebtheit erfreut“, kommentiert der Bürgermeister die Zahlen und dankt vor allem den Gästen für ihre Treue.

Waldschwimmbad Schriesheim investiert

Im Waldschwimmbad Schriesheim zeichnet sich ebenfalls eine Steigerung gegenüber den Vorjahren ab. Dort läuft die Saison allerdings noch bis zum kommenden Sonntag. Wegen des besonderen Modells mit dem Trägerverein IEWS als Betreiber und eigenen Öffnungszeiten für die mehr als 6000 Mitglieder gibt es die komplette Statistik erst nach Ende der Saison.

Bis Mittwoch meldete Thomas Merkel vom Vorstand jedoch bereits 30 000 Besuche allein von IEWS-Angehörigen. Damit ist schon fast die Gesamtbesucherzahl des Jahres 2021 erreicht, die bei 34 000 lag.

Schwimmbecken verlor viel Wasser

Vor Beginn der Saison hatte die IEWS kräftig investiert. 700 000 Euro flossen in die Sanierung des Beckens mit Edelstahl, das zuletzt viel Wasser verloren hatte. Die Stadt beteiligte sich daran mit 200 000 Euro Zuschuss und sicherte das nötige Darlehen mit einer Bürgschaft ab. Von den laufenden Kosten des Bades trug die Kommune in diesem Jahr laut Haushaltsplan knapp 170 000 Euro in Form von Personalkosten und Zuwendungen.

Aber auch Mitglieder und Besucher bezahlen mit, denn Beiträge und Eintrittspreise wurden 2022 erhöht. Während das Einzelticket für Erwachsene in Ladenburg und Heddesheim in dieser Saison vier Euro kostete, waren es in Schriesheim fünf Euro.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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