Freibad

Stammgäste im Freibad Bürstadt wünschen sich lange Saison

Am Montag entscheidet der Magistrat in Bürstadt, wann die Freibadsaison endet. Vor Ort zeigt sich: Das Wasser ist gut 25 Grad warm, die Gäste genießen die Zeit dort - und hoffen, dass bis Ende des Monats offen bleibt

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Corinna Busalt
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Aus Berlin nach Bürstadt: Bettina Pawlowski genießt den Besuch im Freibad mit ihren Söhnen Lasse (vier Jahre) und Paul (sieben). © Corinna Busalt

Bürstadt. Die Schwimmbad-Clique gleich vorne rechts auf der Wiese packt nach einem weiteren sonnigen Tag im Bürstädter Waldschwimmbad zusammen. „Wenn das Wetter gut ist – und das war es ja diesen Sommer meistens – bleiben wir den ganzen Tag hier“, sagt eine der Damen. Ihren Namen will sie lieber nicht verraten, aber dass sie seit 40 Jahren regelmäßig kommt, erzählt sie gerne. Mittlerweile sind in der Runde schon die Kinder mit den Enkeln dabei. „Wir treffen uns immer hier unter dem Baum. Verabreden müssen wir uns dafür nicht“, erzählen sie. Sogar eine Lampertheimerin und eine Wattenheimerin gehören zum festen Kern: „Weil das Freibad hier einfach so schön ist!“

Die vielen warmen Tage in desem Sommer hat die Clique in vollen Zügen genossen. Das Hauptgesprächsthema dreht sich daher um die Schließung, die nun bevorsteht – nur wann? Auf Anfrage heißt es bei der Stadtverwaltung, dass der Magistrat in seiner Sitzung am Montag das Ende der Saison festlegen werde. Das bedeutet also, dass bis dahin der Wasserspaß auf jeden Fall noch genossen werden kann. „Und das Wetter soll nächste und übernächste Woche ja auch wieder richtig gut werden“, meint eine andere Dame aus der Clique. Alle miteinander hoffen fest, dass sogar bis Ende des Monats offen bleiben könnte. Immerhin war der Beginn der Saison auch etwas später als sonst in Bürstadt.

Der Temperaturtest – mit dem Fuß im Wasser – jedenfalls bestätigt: Es lässt sich dank der Solaranlage und den vielen Sonnenstunden sehr gut aushalten. Auf Anfrage heißt es, 25,6 Grad warm sei es in den Becken. Das finden offensichtlich auch die Kinder angenehm, die am Mittwochnachmittag ausgelassen planschen. Bettina Pawlowski wundert sich daher, dass nicht mehr los ist. Ihr vierjähriger Sohn Lasse klappert zwar ein bisschen mit den Zähnen, aber sein Bruder Paul findet es wunderbar. Rasch wickelt sie ihre Jungs in die Handtücher. Das Bürstädter Bad gefällt ihr, auch wenn sie aus Berlin, wo sie vorher lebte, was anderes gewohnt ist. „Viel größer und viel voller“ sei es dort gewesen. Aber wenn jetzt noch offen bleibt, will sie am Wochenende direkt wieder kommen. Was die Jungs am besten finden? „Die Rutsche, ist doch klar.“

Fakten zum Freibad

  • Die Saison im Freibad Bürstadt hat an Himmelfahrt, 26. Mai, begonnen und damit etwas später als sonst. Laut Stadtverwaltung sollte damit Gas gespart werden. Die Solaranlage sorgt seither für warmes Wasser in den Becken.
  • Seither hat es – bis auf einige Tage wegen technischer Probleme – täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Früh- und Spätschwimmen gibt es diesen Sommer allerdings aus Personalgründen nicht.
  • Die Preise sind wie vor der Pandemie. Erwachsene zahlen 4 Euro fürs Ticket, Kinder bis vier Jahre sind frei. Für Senioren sowie Kinder ab vier Jahren kostet der Eintritt 2,20 Euro. Besonders begehrt waren an der Kasse in dieser Saison wieder Dutzend- sowie Dauerkarten.

Kioskbetreiber Marc Schüssler hat das Ende der Saison schon am Dienstag eingeläutet. „Jetzt steht für uns als Schausteller aber auch die Hochsaison auf den Festen und Kerwen in der Umgebung an.“ Kurz hat er überlegt, am Mittwoch noch zu öffnen, aber da er am Dienstag schon ausverkauft war, hätte er neu einkaufen müssen. Zudem hätten seine Mitarbeiter schon etliche Überstunden angehäuft. Sie kommen an den kommenden Wochenenden in Mannheim und Heidelberg wieder zum Einsatz. Bürstadt will Schüssler aber auf jeden Fall für vier weitere Sommer treu bleiben, so lange dauere sein Vertrag noch. „Wie diese Saison könnte es jedes Jahr sein. Wir hatten ja Bombenwetter!“

Nach dem ersten Jahr unter Corona-Bedingungen hätte es jetzt kaum besser laufen können. Die Stimmung war laut Schüssler ebenfalls gut, nur über die Gerüchte musste er manches Mal lachen. Wilde Spekulationen gab es, als das Freibad so plötzlich schließen musste, weil eine Pumpe ausgefallen war, zudem Personal fehlte und dann noch das Wasser im Nichtschwimmerbecken unter mysteriösen Umständen abgelaufen war. Jetzt zum Saisonende ist das vor Ort aber kaum mehr ein Thema. Alle sind sich einig, dass es eine gelungene Saison war.

Aus dem Schwimmerbecken steigt gerade eine Seniorin, die ihre Wassergymnastik beendet hat. Zum Bahnenschwimmen fehle ihr die Luft, aber die Bewegung im Wasser tue ihr unheimlich gut. „Das Wasser ist so schön“, schwärmt sie. Und jeden Tag freut sie sich, hier dieselben Leute zu treffen. Dass sie wieder flexibel kommen konnte und nicht – wie unter den Corona-Einschränkungen – bestimmte Zeiten buchen musste, erleichtere den Besuch sehr. Jetzt wünscht sie sich nur, dass sie das Badevergnügen noch einige Tage genießen kann.

Redaktion Redakteurin des Südhessen Morgen und zuständig für die Ausgabe Bürstadt/Biblis

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