Heddesheim. Es kommt nicht sehr oft vor, dass ein Ehepaar seine Diamantene Hochzeit feiern kann. Für Christa und Karl Lauer aus Heddesheim ist dieser Tag wahr geworden: Nach 60 gemeinsamen Ehejahren feiern sie am 3. Mai Diamantene Hochzeit. Familie, Freunde und Nachbarn werden bei dem Fest dabei sein.
Ehe ist immer ein Kampf, man darf nicht immer alles gleich hinschmeißen, sondern muss bereit sein zu Kompromissen und das Beste draus machen
Seit sechs Jahrzehnten sind Christa und Karl Lauer ein eingespieltes Team. Bei einer Tanzveranstaltung der Amerikaner in den Turley Baracks lernten sich die beiden kennen. „Gefunkt“ hat es damals bei der gelernten Konfektionsschneiderin Christa Eder jedoch noch nicht sofort. „Ich habe eine gescheuert gekriegt, weil ich sie geküsst habe“, erzählt Karl Lauer, der damals Asphaltbauer bei der Firma Ulsemer war. „Doch je länger der Kampf, umso schöner – es hat sich gelohnt“, sagt der heute 84-Jährige. Am 3. Mai 1963 wurde in der Trinitatiskirche in Mannheim geheiratet. An die Hochzeit erinnert sich das Ehepaar noch genau. Die Feier im kleinen Familienkreis mit rund 20 Gästen fand in der Wohnung von Karl Lauers Mutter und Stiefvater in E5 statt. Zunächst wohnte das junge Ehepaar auf dem Waldhof – in einem Zimmer mit Küche.
Nachdem Sohn Jan 1964 geboren war, zogen die Lauers in eine größere Wohnung nach Käfertal. Dort gab es zwei Zimmer und Küche, aber kein Bad. Deshalb folgte schon bald ein weiterer Umzug. Karl Lauer arbeitete als Hilfspolier bei der Firma Kronauer. Nach deren Insolvenz 1975 arbeitete er sich bei der Firma Achatz zum Schachtmeister hoch. Der Autofan, der zeitweise vier Autos und auch ein Motorrad besaß, war außerdem Zweiter Vorstand beim Kaninchenzuchtverein im Mannheimer Stadtteil Feudenheim. Christa Lauer kümmerte sich um den Haushalt, ging gern spazieren und schwimmen. Um im Alter in der Nähe ihres Sohnes zu sein, zumal es Karl Lauer gesundheitlich nicht mehr so gut geht, sind die Lauers vor 15 Jahren nach Heddesheim gezogen, wo sie sich in der Friedrich-Händel-Straße eine Wohnung kauften. „Heddesheim ist ein traumhafter Ort, hier findet man Ruhe, Ordnung und alles, was man zum Leben braucht, außerdem einen Badesee und ein Hallenbad“, schwärmen Christa und Karl Lauer.
„Immer gern disputiert“
Heute versorgen sie gemeinsam den Haushalt, gehen zusammen einkaufen, schwimmen und spazieren. Sie machen auch gern mal einen Bummel durch Mannheim oder Ladenburg und fahren in die Pfalz.
Auf die Frage, wie eine solch lange Ehe gelingt, verraten die Lauers: Sie hätten immer gern miteinander „disputiert“. „Sonst ist es langweilig, das ist das Salz in der Suppe, und Kriegsjahre zählen sowieso doppelt“, meint Karl Lauer augenzwinkernd. Jungen Leuten gibt Christa Lauer den Rat: „Ehe ist immer ein Kampf, man darf nicht immer alles gleich hinschmeißen, sondern muss bereit sein zu Kompromissen und das Beste draus machen.“
Kuchen und Sekt ztum Festtag
Karl Lauer blickt auf seine Frau, die mit Zwergpinscher Twini schmust. „Sie ist wirklich eine sehr gute Köchin.“ Aber er schätze an seiner Frau nicht nur die Kochkünste. „Sondern ihre ganze Art, wie sie mich umsorgt, sich um Haus und Finanzen kümmert“, sagt er anerkennend. Auch Christa Lauer findet liebe Worte für ihren Ehemann: „Ich kann mich immer auf ihn verlassen, wir machen alles zusammen.“
Seinen 60. Hochzeitstag feiert das Paar zu Hause im Kreis seiner Liebsten. Sohn Jan, der gleich nebenan wohnt, richtet mit Freunden die Feier aus. Dann wird bei Kuchen und Sekt auf die Diamantene Hochzeit angestoßen.
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