Heddesheim. Einige seiner Bilder erschrecken, wirken teilweise sogar verstörend. Dann wieder zeigt Armin Schanz in seinen Malereien die Frauen Aster, Jane, Tina, Anja und Sabine in durchaus anmutiger Pose. Der Maler, Bildhauer und Performancekünstler präsentiert auf Einladung des Heddesheimer Kunstvereins jeden Sonntag bis Ende Oktober 18 seiner Werke sowie drei Video-Installationen in der Ausstellung „Analogia“ im Alten Rathaus.
„Kunst darf politisch sein, besonders, verschieden, vielfältig – all das trifft auf die Werke von Armin Schanz zu“, sagt Kunstvereinsvorsitzender Bernd Gerstner zur Begrüßung bei der Vernissage. Ein kurzer Rundgang mit dem Künstler durch die Ausstellung zeigt, wie vielfältig seine Werke sind: Mit Combine-Technik (kombiniertes Malen) verarbeitet Schanz auch Wäschestücke, Zeitungspapier und Sand auf seinen meist großflächigen Bildern, dazu Werke in Öl auf Leinwand, Lasurmalerei Holzschnitte, Graffito. „Er selbst bezeichnet seine Kunst als Sensitivismus oder affektuose Malerei“, erläutert Laudator Uli Valnion.
„Seine Bilder scheinen die Wirklichkeit abzubilden, Momente, Bild gewordene Träume und Phantasien“, so der ehemalige Pressesprecher am Landesmuseum in Mainz.
Schanz leuchte dabei die dunklen Höhlen der menschlichen Gesellschaft aus, bringe Verborgenes ans Licht, gemischt mit mythologischem und geschichtlichem Wissen. „Armin Schanz möchte den Betrachter in Verwandlungsvorgänge hineinziehen, uns Empfindungen entlocken, die einerseits befreiend, andererseits aber auch verstörend wirken können“, betont Valnion.
Studium in Holland
Schanz hat in den 1980er Jahren in Heidelberg Europäische und Ostasiatische Kunstgeschichte sowie mit einem Stipendium der Amsterdamer Akademie Freie Malerei und Performance Art in Holland studiert und seinen Magister gemacht.
Eine Ausstellung in Bonn löst damals sogar einen kleinen Skandal aus. Auch im Mannheimer Kunstverein sorgt seine Performance- und Videokunst in diesen frühen Jahren für Gesprächsstoff. Auch die Heddesheimer Ausstellung regt im Sinne des Künstlers zur Diskussion an. „Analogia“ öffnet jeden Sonntag bis 30. Oktober von 14 bis 16 Uhr.
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