Spieler der Woche

Nicolas Urso hat sein Glück gefunden

Der 21-Jährige lief in der Jugend für Darmstadt, Wiesbaden und Köln auf. Nun schwärmt er von Alemannia Groß-Rohrheim

Von 
Andreas Martin
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Stark am Ball: Rohrheims Nicolas Urso (l.) setzt sich hier im Zweikampf durch. © Nix

Groß-Rohrheim. Nicolas Urso durfte nach seiner abgesessenen Rotsperre am letzten Spieltag vor der Winterpause noch einmal zeigen, wie wichtig er für den FC Alemannia Groß-Rohrheim sein kann. In der Fußball-Kreisoberliga-Partie beim VfL Birkenau markierte er in der 79. Minute den 2:2-Ausgleich per Elfmeter. „Ich übernehme gerne Verantwortung und habe mir den Ball einfach genommen“, berichtete Urso.

Der 21-Jährige freute sich, dass sich die zwischenzeitlich auf einem Abstiegsplatz stehenden Groß-Rohrheimer – durch seinen Treffer und den damit verbundenen Punktgewinn – als Zehnter in die Winterpause verabschiedeten. „Die Mannschaft ist besser, als es der Tabellenplatz aussagt. Und so einen Zusammenhalt wie hier habe ich bisher noch nicht erlebt“, betonte Urso.

Er muss es wissen. Denn dem Traum, es zum Profi zu schaffen, kam Urso sehr nahe. Mit 13 Jahren wechselte er vom SV Olympia Biebesheim in die Jugend von Darmstadt 98, wo er zwei Jahre spielte. „Als es in die U15-Hessenliga gegangenen wäre, hatte man in Darmstadt insbesondere wegen meiner Körpergröße die Befürchtung, ich könne mich da nicht durchsetzen“, sagte Urso, der deshalb zum SV Wehen Wiesbaden wechselte – und eben dort in der U15-Hessenliga spielte.

Zwischenzeitlich sogar Teamkamerad von Florian Wirtz

In Wiesbaden wurden dann auch größere Vereine auf den jungen Biebesheimer aufmerksam. „Es gab Angebote von Clubs wie Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Köln“, sagte Urso, der sich letztlich zu einem Wechsel in die U17 der Kölner entschied. In deren U17-Bundesliga-Team war er zwischenzeitlich sogar Mannschaftskamerad des heutigen Nationalspielers Florian Wirtz – ehe dieser dann aber in die U19 von Bayer 04 Leverkusen wechselte.

Urso spielte indes für die Kölner in der U19-Bundesliga West weiter. „Zu Florian Wirtz habe ich hin und wieder noch Kontakt, deutlich öfter allerdings zu Jens Castrop, der beim 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga spielt“, drückt Urso daher Leverkusen und Nürnberg die Daumen, während er es im Geburtsland seines Papas mit dem SSC Neapel hält. „Mein Papa stammt aus Pompeji bei Neapel, da bekommt man das vererbt, auch wenn ich selbst nur die deutsche Staatsbürgerschaft habe“, sagte Urso mit einem Lachen.

Weniger fröhlich ist der 21-Jährige dagegen, wenn er daran denkt, wie es nach der U19 beim 1. FC Köln für ihn weiterging. „Ich hatte von Köln ein Angebot, in der zweiten Mannschaft – also in der Regionalliga West – zu spielen. Aber mein Berater meinte, ich solle schauen, dass ich in der zweiten oder dritten Liga unterkomme“, sagte Urso. Diesen Rat habe er auch zunächst befolgt, allerdings ohne Erfolg. „Als ich mich dann doch für das Kölner Angebot entschied, war mein Platz im Regionalligateam schon weg“, sagt er.

Urso hätte zwar trotzdem in der Regionalliga spielen können, hatte laut eigener Aussage Angebote von Fortuna Düsseldorf II, aus Düren sowie Lippstadt, doch unterschrieben hat er nirgends. „Nach meiner Zeit in Köln hätte ich das als Rückschritt empfunden. Heute würde ich mich wohl anders entscheiden, aber wenn man so jung ist, ist man sehr naiv“, sagte Urso und nahm stattdessen im Sport- und Fitnessbereich ein duales Sportstudium Bewegungscoaching und Gesundheit auf.

Nicolas Urso

Er wurde am 31. Januar 2003 in Seeheim-Jugenheim geboren und ist in Biebesheim aufgewachsen.

Urso absolviert ein duales Studium Bewegungscoaching und Gesundheit an der Deutschen Berufsakademie Sport und Gesundheit in Baunatal.

In der Jugend spielte Urso für den SV Olympia Biebesheim, SV Darmstadt 98, SV Wehen Wiesbaden und den 1. FC Köln. 2023 kehrte er im Erwachsenenbereich nach Biebesheim zurück und schloss sich zur aktuellen Saison dem FCA an.

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