Edingens ältester Verein hat die bundesweit verordnete Pandemie-Pause ohne Gesangsaktivitäten zu Renovierungsarbeiten in seinem Vereinslokal Friedrichshof genutzt und diese inzwischen fast abgeschlossen. Rund 20 Mitglieder des Vereins legten in dem Gebäude in der Anna-Bender-Straße fleißig Hand an.
Als der Verein sein seit 70 Jahren angestammtes Domizil in der „Schlosswirtschaft“ in Edingen verlassen musste, zogen die Sänger nach verschiedenen Provisorien schließlich in den Friedrichshof. Dieser sei 1984 von der katholischen Kirche erworben worden und ins Eigentum des damaligen Männergesangvereines übergegangen, erinnert sich Klaus Schön, seit 52 Jahren Mitglied im Verein. Der heutige ist aus drei Vereinen hervorgegangen, nämlich dem Sängerbund, der Germania und dem Männergesangverein. Aktuell zählt die Sängereinheit 157 Mitglieder.
Seit über 20 Jahren besteht der Frauenchor als eigene Abteilung im Männergesangverein. Aus dem Zusammenschluss sei schließlich die „Sängereinheit“ (Namensänderung 2016) geworden, wie Arno Falk aus der Historie des Vereines erzählt. Mit Erika Keller und Elisabeth Müller, erste und zweite Vorsitzende, sowie Schriftführerin Marie Therese Fraas und Kassiererin Gertrud Häfner, ist der ehemalige Männergesangverein aber nunmehr fest in weiblicher Hand. Immerhin Manfred Müller aus Mannheim ist noch männlichen Geschlechtes und bereits seit 17 Jahren Pächter und Gastwirt des Lokals.
„Der Friedrichshof ist in der ganzen Umgebung für seine ausgezeichnete gutbürgerliche Küche bekannt“, betont Müller. Mängel in den Gasträumen mussten beseitigt werden. In den vergangenen drei Wochen haben die Sänger deshalb viel geschafft und gewerkelt. In Zusammenarbeit mit einem einheimischen Handwerksbetrieb wurde ein neuer, moderner Fußboden im „Vintage Design“ in der Gaststätte und im Proberaum verlegt. „Es ist ein Fußboden, der für den täglichen Gebrauch sehr praktisch, aber wohl für einige gewöhnungsbedürftig ist. „Aber bekanntlich kann man sich an vieles gewöhnen“, zeigt sich Vorsitzende Erika Keller überzeugt. Mit guten Ideen und handwerklichem Geschick wurde zudem der Gastraum im Vereinslokal aufpoliert und die Theke in Form gebracht: Alle Heizkörper wurden in Stand gesetzt, Wände und Decken gestrichen.
„Die gesamten Kosten belaufen sich auf eine Summe im höheren fünfstelligen Bereich, und die nächste Arbeit wartet schon“, sagt Elisabeth Müller: „Nach dem Einbau eines Fahrstuhles vor zwei Jahren ist noch eine Rampe für Rollstuhlfahrer geplant.“ Außerdem warten Dutzende Pokale im Keller darauf, poliert zu werden, wie die Vorsitzende erzählt.
„Die Renovierung ist gelungen und gefällt“, äußert sich Gastwirtin Petra Müller zufrieden. „Ganz herzlich möchten wir uns vom Vorstand für den enormen Arbeitseinsatz unserer aktiven Sänger und allen Helferinnen und Helfer für ihre Mithilfe danken“, lobt Vorsitzende Erika Keller.“ Die Sängerinnen und Sänger treffen sich nun wieder donnerstags, unter gebotener Achtsamkeit, ab 19 Uhr im Friedrichshof zum gewohnten „Sängerhock“ – vorerst noch ohne Singen. Dringend gesucht sind noch Aktive jeden Alters, die sich für Chorgesang begeistern könnten, wie die Sängereinheit-Chefin betont.
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