Bildung

Pestalozzischule in Edingen wird zwei Jahre lang saniert

Der Bauzaun steht, das Ausweichquartier für die Verwaltung und die Bibliothek ebenfalls. Nach den Sommerferien beginnt die Sanierung der Pestalozzischule in Edingen. Dann ändert sich für die Schülerinnen und Schüler einiges

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Bagger legen neue Wege zur Pestalozzischule an. Links der vor Jahren sanierte Trakt, rechts der Verwaltungstrakt, der jetzt in Angriff genommen wird. © Hans-Jürgen Emmerich

Ein schwarzer Quader aus mobilen Raumeinheiten steht zwischen Werner-Herold-Halle und dem Schulgebäude der Pestalozzischule in Edingen, der alte Verwaltungstrakt ist mit Bauzäunen abgeriegelt, der Schulhof gesperrt. Die Sanierung wirft ihre Schatten voraus. Auch wenn die offizielle Baufreigabe durch das Landratsamt noch fehlt, ist Patricia Hauck vom Bau- und Umweltamt zuversichtlich, dass alles nach Plan läuft.

In den kommenden zwei Jahren soll der marode Gebäudeteil von Grund auf saniert werden. Insgesamt investiert die Gemeinde hier rund 6,5 Millionen Euro. Knapp 600 000 Euro erhält sie dafür aus dem Ausgleichsstock des Landes, weitere Mittel könnten aus einem Schulförderprogramm fließen. Bis zu 1,1 Millionen Euro sind als Zuschuss der Kreditanstalt für Wiederaufbau denkbar.

Das erste Geld ist bereits ausgegeben. Knapp 330 000 Euro kosten die schwarzen Container, in denen vor allem die Verwaltung und das Rektorat, die Bibliothek und Rcume für Vorbereitungsklassen untergebracht werden. „Da ist in den vergangenen Tagen schon fleißig eingeräumt worden“, berichtet Patrizia Hauck. Was während der Bauphase nicht benötigt wird, konnte in den Verbindungsbrücken untergebracht werden. Der zu sanierende Trakt sei bereits leer.

In diesen schwarzen mobilen Raumeinheiten werden die Verwaltung, die Bibliothek und zwei Vorklassen untergebracht. © Hans-Jürgen Emmerich

Für die Schülerinnen und Schüler hat die Sanierung nach den Ferien ganz praktische Folgen. Das beginnt bereits auf dem Weg zum Unterricht. Während bislang viele über den Amselweg gekommen sind, sollten sie jetzt die Straße am Bildstock nehmen. Hier, zwischen den schwarzen Containern und dem Schulgebäude, ist ein neuer Weg angelegt worden. Für die Pausen steht ein neuer Bereich Richtung Hort und Pestalozzihalle zur Verfügung, ein Sammelplatz für Notfälle ist auf dem Kleinspielfeld dahinter eingerichtet.

Kran im Schulhof

Der bisherige Schulhof im Karree zwischen Haupteingang der Halle, Verwaltungstrakt und Pavillons der Krippe wird gesperrt. Hier soll später der Kran stehen. Die Zu- und Abfahrt von Lastwagen erfolgt über den Amselweg. Auch deshalb rät die Gemeinde Eltern dringend davon ab, über diese enge Straße ihre Kinder zur Schule oder zum Kindergarten Martin Luther zu bringen. Beides ist problemlos zu Fuß erreichbar über die Straße am Bildstock. Auch wenn Kinder am besten zur Schule laufen sollten: Parkplätze gibt es an der Großsporthalle ebenfalls. Damit die Schülerinnen und Schüler wissen, wo es lang geht, haben Rektor Eric Sasse und die Lehrer die neuen Wege mit ihnen schon einmal geübt. Wenn im September die Erstklässler kommen, wird das auch mit ihnen gemacht.

Von den Arbeiten zur Sanierung sollen die Jungen und Mädchen so gut wie nichts mitbekommen. Auch wenn das „Entkernen“ nach Abriss klingt und immerhin 170 000 Euro für entsprechende Arbeiten vergeben wurden, kommt hier nicht die Abrissbirne. Die Hülle des Gebäudes bleibt stehen, auch die alten Fenster bleiben erst einmal drin. So kann im Innern ungestört gearbeitet werden. „Leitungen für Heizung, Sanitär und Elektro: Das fliegt alles raus“, macht Hauck die Dimension des Vorhabens deutlich. Diese Arbeiten werden gerade ausgeschrieben und sollen im Oktober vom Gemeinderat vergeben werden. Ab November könnten dann die Rohbauarbeiten in dem Gebäude beginnen und bis Sommer abgeschlossen werden. Danach geht es an den Innenausbau. Wenn alles nach Plan läuft, können Verwaltung, Lehrer und Schüler zum Schuljahr 2024/2025 wieder in den sanierten Trakt zurückkehren.

Hauck zeigt sich zuversichtlich, dass der Terminplan eingehalten wird. Eine gewisse Unsicherheit ist allerdings vorhanden. Denn aus der Praxis weiß sie, dass es momentan häufig Nachschubprobleme gibt. So sollten in den Duschen im Sportzentrum die defekten Drücker ausgetauscht werden. Was normalerweise innerhalb weniger Tage erledigt ist, kann jetzt viele Wochen dauern. Selbst dann aber gibt es keine Gewissheit, ob die Teile tatsächlich geliefert werden. Deshalb hat Hauck in diesem Fall ein Provisorium einbauen lassen, damit die Duschen funktionieren, wenn die Sportler sie brauchen.

„Aber wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass wir Glück haben, und dass das alles gut geht“, sagt Hauck zu der Schulsanierung. Immerhin habe man mit Schmucker und Partner aus Mannheim ein erfahrenes Büro an seiner Seite.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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