Neckarhausen: Konzert mit dem evangelischen Posaunenchor Edingen und Prof. Schäffer

Kraft und Schönheit der Musica Sacra ergriff Zuhörer

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Hannelore Schäfer

Zu einem Bläser- und Orgelkonzert hatte der Orgelbauverein der evangelischen Kirchengemeinde Neckarhausen in die Lutherkirche eingeladen. Vorsitzender Peter Krüger hieß die Besucher willkommen. Er dankte dem evangelischen Posaunenchor unter Leitung von Albrecht Merdes sowie dem Organisten Professor Hermann Schäffer für die Gestaltung dieser hochkarätigen kirchenmusikalischen Veranstaltung. Sowohl Organist als auch Posaunenchor hätten dankenswerterweise auf Gage verzichtet, so dass der Konzerterlös der Finanzierung der Orgel in der Lutherkirche diene.

Dasselbe Konzert in der gleichen Besetzung fand gestern auch in der evangelischen Kirche in Edingen statt. Auf diese Weise hatten kirchenmusikalisch Interessierte Gelegenheit, diese Veranstaltung in beiden Ortsteilen wahrzunehmen. "Eigentlich sollte das Ganze schon im vergangenen Jahr stattfinden, aber da hat es zeitlich nicht geklappt", erklärte Professor Schäffer. Er war es, der einen solchen kirchenmusikalischen Abend zugunsten der Remy-Mahler-Orgel angedacht und der in Albrecht Merdes und seinem Ensemble den geeigneten Partner gefunden hatte.

Während sich die Bläser der Barockmusik widmeten, kam bei Schäffers Solopartien an der Orgel auch das ausdrucksvolle Spiel romantischer und zeitgenössischer Orgelmusik zum Tragen. Furios der Auftakt mit dem Präludium von Dietrich Buxtehude, einem mehrteiligen Werk und einem Klassiker der Kirchenmusik, bei dem Hermann Schäffer alle Register seines Könnens zog. Neuzeitlich und im modernen Rhythmus hingegen das Moto ostinato aus der "Sonntagsmusik" von Eben. Das Stück gilt als der magische Bolero der Orgelmusik, eine Magie, von der sich auch die Zuhörer erfassen ließen.

Vergleichsweise ebenfalls neueren Datums ist Max Regers "Melodia" sowie Jehan Alains "Litanies". Letztere gleicht in ihren schnell hintereinander gespielten Passagen einem sich ständig wiederholenden Gebet. Harmonisch und wunderbar akzentuiert auch die Stücke, die Bläser und Organist musikalisch gemeinsam gestalteten. Im Programmteil der Bläser kam das enorme musikalische Potenzial zum Ausdruck, aus dem der Posaunenchor schöpft. Das Ensemble setzt sich aus Bläsern zwischen zwölf und 70 Jahren zusammen, was für die gute Nachwuchsarbeit des Chores spricht.

Mit Pachelbels "Nun danket alle Gott" und "Ehre sei Gott in der Höh' allein" von Johann Hermann Schein ließen Posaunenchor und Organist den Konzertabend gemeinsam ausklingen, wobei sie noch einmal die Kraft und die Schönheit der Musica Sacra zum Ausdruck brachten. Die Finanzierung des Orgelprojekts wird, wie zu erfahren war, im nächsten Jahr abgeschlossen sein. Bis dahin sollen noch einige kleine Nachbesserungen erfolgen, damit die Orgel nicht nur optisch, sondern auch klanglich voll zur Geltung kommt.

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