Edingen-Neckarhausen. Es war erst die vierte Sitzung des Kreistages in der 50-jährigen Geschichte der Gemeinde Edingen-Neckarhausen, und die erste im Ortsteil Neckarhausen. Bürgermeister Florian König (CDU), selbst Mitglied des Kreistages, begrüßt seine Kollegen in der Eduard- Schläfer-Halle und nutzte die Gelegenheit, für seine Gemeinde und für weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr zu werben, wie das bei Sitzungen des Kreistags Brauch ist.
Sitzung mit ein bisschen Blick aufs Schloss
König verwies auf das Schloss der Grafen von Oberndorff, das die meisten Mitglieder des Plenums durch die Fenster der Halle sehen konnten. Er erwähnte dabei auch ausdrücklich den Kreisel vorm Schloss, den der Landrat früher einmal als den schönsten im Rhein Neckar Kreis bezeichnet hatte. Außerdem hob er ein Leuchtturmprojekt der Gemeinde hervor, nämlich die Fischkinderstube zwischen beiden Ortsteilen, nur wenige hundert Meter vom Tagungsort entfernt.
Nicht zuletzt nannte König, den das etwas futuristisch anmutende Gebäude des Teo-Ladens direkt am Parkplatz des Freizeitbads. Damit sei es gelungen, eine Lücke in der Nahversorgung von Neckarhausen zuschließen. Eine Einrichtung, die anderen Kommunen als Modell dienen könnte, bemerkte König unbescheiden. Und eine, um die ihn Schriesheims Bürgermeister Christoph Oeldorf beneidet. Als er den Theo-Laden nach der Sitzung betrachtete, räumte er im Gespräch mit dieser Redaktion ein, dass er einen solchen gerne im Stadtteil Altenbach hätte. Bemühungen der Stadt, diese personal-freie Einkaufsmöglichkeit in Altenbach anzusiedeln, sei jedoch an der mangelnden Bereitschaft des Unternehmens gescheitert, bedauerte Oeldorf.
Ein Heimspiel für mehrere Kreisräte
Der Kreistag hält seine Sitzung jedes Mal in einer anderen Stadt oder Gemeinde ab. Bei 54 Kommunen und zehn Sitzungen im Jahr kann es schon eine ganze Weile dauern, bis man an der Reihe ist. Für einige der Kreisräte aus dem Wahlkreis war die Sitzung ein Heimspiel, das sie auskosteten. So kamen gleich mehrere Vertreter zu Wort. Neben König waren das Peter Riemensperger (Freie Wähler) aus Ilvesheim sowie Thomas Zachler (SPD), Dietrich Herold (FDP) und Frederike Marx (Die Linke) aus Edingen-Neckarhausen.
Tradition ist auch, dass die Gastgeber die Versammlung des Kreises bewirten. In Zeiten leerer Kassen fällt das Catering inzwischen aber deutlich bescheidener aus. In der Eduard-Schläfer-Halle in Neckarhausen gab es für die Mandatsträger gleichwohl ein vielfältiges Kuchenbuffet und nach der Sitzung einen kleinen Imbiss. Kartoffelsalat, Maultaschen und Schnitzel standen nach Angaben von Teilnehmern auf der Speisekarte. Der legendäre Stiefkind-Apfelsaft vom Obsthof Schneider aus Edingen rundete das Ganze ab.
Die nächste Sitzung findet in Heiligkreuzsteinach statt
„Der Finanzlage der Gemeinde angemessen“, kommentierte Dietrich Herold das Angebot. Längst vorbei sind auch die Zeiten, da die Kreisräte nach der Sitzung noch bis zum Eintritt der Dunkelheit (und darüber hinaus) beisammensaßen. Diesmal soll die Halle bereits gegen 18 Uhr nahezu leer gewesen sein, also eineinhalb Stunden nach Ende der vergleichsweise kurzen Tagesordnung. Die nächste Sitzung des Kreistags ist am Dienstag, 14. Oktober, um 14 Uhr in der Steinachtalhalle in Heiligkreuzsteinach vorgesehen.
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