Verkehr

König lässt Radfahrer in Neckarhausen nicht im Regen stehen

Ab 3. März wird die alte Kreisstraße zwischen Neckarhausen und Seckenheim für immer gesperrt. Während der vierwöchigen Bauarbeiten am Knotenpunkt mit der neuen L 597 kommt es für Radfahrer und Fußgänger nun zum Glück doch nicht so schlimm wie befürchtet.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Bürgermeister Florian König lässt die Radfahrer nicht im Regen stehen. Auch während des Neubaus des Knotenpunktes mit der L 597 ab 3. März bleibt der Weg über die neue Brücke offen. © Hans-Jürgen Emmerich

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 3. März 2025 entsteht bei Neckarhausen ein neuer Knotenpunkt an der L 597.
  • Die alte Kreisstraße zwischen Neckarhausen und Seckenheim verschwindet.
  • Autofahrer und RNV-Fahrgäste müssen im März mit Einschränkungen leben.

Edingen-Neckarhausen. Ab 3. März entsteht am westlichen Ortstrand von Neckarhausen der neue Knotenpunkt mit der Umgehungsstraße L 597. Für die Verkehrsteilnehmer sind damit mindestens vier Wochen lang erhebliche Einschränkungen verbunden. In einem Punkt konnte Bürgermeister Florian König (CDU) in Gesprächen mit dem Regierungspräsidium allerdings eine deutliche Verbesserung erreichen: Die Sperrung der neuen Brücke und des Geh- und Radwegs Richtung Seckenheim ist vom Tisch.

Erfolgreich bei der Regierungspräsidentin interveniert

König hatte den jüngsten Baubeginn an der neuen Neckarbrücke dazu genutzt, Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder persönlich auf das Problem anzusprechen. Ursprünglich war geplant, für mindestens vier Wochen den stark frequentierten Geh- und Radweg zu sperren. Doch ein Umweg über die ohnehin als Gefahrenpunkt bekannte Stahl-Kreuzung wäre Radfahrenden kaum zumutbar gewesen. Stattdessen wird nun ein einige Meter langer, provisorischer Weg von der Seckenheimer Straße zu der neuen Brücke angelegt. Über diesen Weg können Fußgänger und Radfahrer dann Richtung Seckenheim kommen.

Blick von der neuen Geh- und Radwegbrücke aus Richtung Seckenheim/Neckarplatten kommend nach Neckarhausen. Im Hintergrund die Bäko (links) und das neue Wohnquartier Wingertsäcker (r.). © Hans-Jürgen Emmerich

Autofahrer geraten allerdings ab 3. März in eine Sackgasse, wenn sie den gewohnten Weg in Richtung Seckenheim nehmen. Die alte Kreisstraße K 4138 zwischen Neckarhausen und Seckenheim wird voll für den Verkehr gesperrt, und zwar dauerhaft. Damit niemand auf den Gedanken kommt, trotzdem weiterzufahren, wird die Fahrbahn auf einer Länge von mehreren Metern aufgebrochen. Dass die alte Kreisstraße komplett abgerissen wird, war seit Anfang an klar. Im Bauzeitenplan für die neue L 597 ist das allerdings erst für 2025 geplant.

Auch in Neckarhausen bleiben die Bauarbeiten nicht ohne Folgen. Der gesamte Verkehr muss über die Ortsmitte Neckarhausen und den Kreisel am Schloss umgeleitet werden. Von hier führt er dann über die Speyerer Straße und die Stahlkreuzung. Das wirkt sich auch auf die Buslinien 42 und 46 aus. Auch hier hätte Bürgermeister König gerne noch Nachbesserungen erreicht. Mehrere seiner Vorschläge seien allerdings aus unterschiedlichen Gründen vom Linienbetreiber RNV abgelehnt worden.

Neuer Knotenpunkt soll bis Ende März fertig sein

Beim Regierungspräsidium ist man laut König zuversichtlich, dass die vier Wochen im März ausreichen, um den neuen Knotenpunkt herzustellen. Bleibt es dabei, dann soll ab April der motorisierte Verkehr aus Neckarhausen kommend schon über die neue Trasse Richtung Süden (A 656) rollen. Umgekehrt erreichen Autos dann von der Autobahn oder aus Richtung Seckenheim kommend den Ortsteil Neckarhausen über diesen Abschnitt, der teilweise durch eine aufwendig hergestellte Grundwasserwanne und unter den Gleisen der RNV (früher OEG) hindurch rollt. Für eine möglichst geringe Lärmbelastung im Umfeld der Straße soll ein spezieller Flüsterasphalt sorgen. An den Kosten dafür beteiligen sich die Anrainerkommunen mit einem Festbetrag. „Ich bin froh, dass wir das bereits 2019 so vereinbart haben“, betont der Bürgermeister. Denn die Kosten sind seitdem erheblich gestiegen. Das Gesamtprojekt L 597 verschlingt jetzt fast 80 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie noch bei Baubeginn kalkuliert.

Die Geh- und Radwegbrücke über die künftige L 597 bei Neckarhausen bleibt auch während der Bauarbeiten im März offen. © Hans-Jürgen Emmerich

Änderungen in den Buslinien 42 und 46

Auf der Linie 42 gibt es während der Bauarbeiten bis voraussichtlich 28. März keine direkte Verbindung zwischen Neckarhausen und Seckenheim. In Edingen sowie zwischen Edingen und Neckarhausen läuft der Verkehr regulär. In Neckarhausen werden alle Haltestellen (incl. Ersatzhaltestelle Neckarhausen West) bedient. Die Bushaltestellen Neckarhausen West können nicht mehr angefahren werden. In der Straße „Wingertsäcker“ in Höhe der Hausnummer 17 (zwischen den beiden Einmündungen Winzerstraße) werden Ersatzhaltestellen eingerichtet.

Die Haltestellen Neckarhausen Schloss werden als Ersatzhaltestellen in die Speyerer Straße verlegt. Die Fahrt von Neckarhausen West nach Seckenheim erfolgt bis Neckarhausen Schloss und danach über Neu-Edingen-Gewerbegebiet nach Seckenheim. In Seckenheim fahren die Busse bis OEG-Bahnhof, der Haltepunkt Seckenheim-Rathaus entfällt. Der Ast nach Otto-Bauder-Sportanlagen wird ausgelassen. Die Bedienzeit und der Takt bleiben laut RNV unverändert, die Busse fahren zwischen 4 und 19 Uhr stündlich.

Vorübergehend kein Ringverkehr in Friedrichsfeld

Auf der Linie 46 gibt es keine direkte Verbindung zwischen Neckarhausen und Seckenheim und keinen Ringverkehr in Friedrichsfeld. Von Seckenheim nach Friedrichsfeld fährt der Bus direkt via Suebenheim ohne Bedienung von Neckarhausen und Neu-Edingen. Von Friedrichsfeld nach Seckenheim geht die Linie über Neu-Edingen-Gewerbegebiet mit Stichfahrt nach Neckarhausen nur bis zum Schloss. Auch hier bleibt der Takt unverändert alle 60 Minuten. Ab 20 Uhr wird der Verkehr als Linie 43/46 auf 30 Minuten verdichtet. Bei Rückfragen können sich Fahrgäste unter Telefon 0621/465-4444 an die RNV wenden.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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